Republikanischer Club - neues Österreich

Dienstag, 28. April 2015, 19 Uhr, im RC:

WIDERSTAND IM GEFÄNGNIS UND IM ABSEITS

Robert STREIBEL liest aus seinem neuen Buch „April in Stein“ (Residenz Verlag).

Der Roman erzählt vom (Über-)Leben im Zuchthaus, von Zwangsarbeit und politischem Widerstand, vor allem aber erstmals vom Massenmord in Krems. Während der NS-Gewaltherrschaft war das Zuchthaus in Krems-Stein das größte der „Ostmark“. Hier wurden Regimegegner eingesperrt – Kommunisten und „Saboteure“, Widerständler aus Österreich und Osteuropa. Am 6. April 1945 öffnet der Gefängnisdirektor angesichts der vorrückenden Roten Armee die Tore der Haftanstalt, doch SS, SA und lokale Bevölkerung jagen und ermorden Hunderte politische Häftlinge in einem beispiellosen Massaker. Einigen gelingt die Flucht, einige überleben versteckt im Keller, und ihre Berichte bilden die Grundlage von Robert Streibels vielstimmigem Panorama.

Im Anschluss daran spricht Robert STREIBEL mit Gerhard BAUMGARTNER, dem Leiter des Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes über Widerstand gegen das NS Regime und warum jene, die den in der „Moskauer Deklaration“ geforderten Beitrag geleistet und mit ihrem Leben bezahlt haben, abermals vergessen werden. 

Moderation: Sibylle SUMMER (RC)

 


 

Donnerstag, 23. April 2015, 19 Uhr, im RC:

FRAUEN – EXILLYRIK
Präsentation der Lyrik von Greta ELBOGEN, Trude KRAKAUER, Ilana SHMUELI und Stella ROTENBERG

Lesung mit der Schauspielerin Dagmar SCHWARZ, Einleitung und Moderation: Konstantin KAISER und Evelyn ADUNKA, Ein Gespräch mit Greta ELBOGEN führt Evelyn ADUNKA.

Unser  Gast des Abends: Greta ELBOGEN (New York), geboren 1937 in Wien, Autorin des Gedichtbandes "Gott spielt Verstecken" – sie flüchtete mit den Eltern und Geschwistern 1939 nach Ungarn und überlebte in Budapest dank der  Bemühungen von Raoul Wallenberg und des Schweizer Gesandten Carl Lutz. – Elbogen ist auf Einladung des Jewish Welcome Service in Wien.

Eine Kooperation der Theodor Kramer Gesellschaft und der Frauen AG der österreichischen Gesellschaft für Exilforschung.

 

 

Mittwoch, 22. April 2015, 19 Uhr, im RC:

EVERYDAY REBELLION

Filmpräsentation (60 Min) und anschließendes Gespräch mit den Filmemachern Arash T. RIAHI und Arman T. RIAHI. Begrüßung: Alexander EMANUELY (RC)

EVERYDAY REBELLION ist ein Dokumentarfilm und Crossmedia-Projekt, das die Kraft und Vielfalt des kreativen, gewaltlosen Protests und zivilen Ungehorsams feiert. „Einen in jeder Hinsicht bewegenderen Überblick über die Vielstimmigkeit des politischen Engagements auf diesem Planeten wird man dieser Tage im Kino schwerlich finden. Don´t miss it“ (Claus Philipp). Eine Kooperation mit couscous@cookies, Verein für elastische Poesie, im Rahmen des Ausstellungsprojekts „Cross Borders“, Infos: http://kunsttankstelleottakring.at/ und http://www.couscousandcookies.com   
 

 

Mittwoch, 15. April 2015, 19.30 Uhr, im RC:

ALLEE HOPP – Geheimnisse einer erfolgreichen Initiative – Erfahrungen und Ausblick

Braucht Wien neue "Rules for Radicals", so wie sie Saul Alinsky, Gründer der modernen Gemeinwesenarbeit, 1971 niederschrieb? Die BürgerInneninitiative Allee Hopp berichtet an diesem Abend, wie in der bekannten Rennstraße Hörlgasse (1090), nur wenige Monate nach Start der Initiative, Tempo30 durchgesetzt werden konnte. An eine Alinsky-Regel hat sich Allee HOPP dabei jedenfalls gehalten: "A good tactic is one your people enjoy.“

Am Podium: Bettina URBANEK (VCÖ), Ulrich LETH (TU Wien) und Kurto WENDT (ALLEE HOPP).

Moderation: Thomas WALLERBERGER (RC).

 

Montag, 13. April 2015, 19 Uhr, im RC:

"ZWISCHEN NEOLIBERALISMUS UND DSCHIHADISMUS – Suche nach Identität"

Klaus OTTOMEYER
behandelt in der aktuellen Ausgabe seines Buches "Ökonomische Zwänge und menschliche Beziehungen" die vom Neoliberalismus beständig produzierte Relativierung der Werte und Normen, in welcher neo-patriarchalische Fundamentalismen und Nationalismen mit Vereinfachungs-Angeboten einer aggressiven Großgruppen-Identität agieren? Wie ist die Bildung von Identität dennoch möglich?

Im Gespräch: Edith MEINHART (Journalistin, Profil) mit Klaus OTTOMEYER (Psychologe, Psycho-analytiker, em. Univ. Prof. Uni Klagenfurt, zahlreiche Publikationen: u.a. „Die Behandlung der Opfer. Über unseren Umgang mit dem Trauma der Flüchtlinge und Verfolgten“ (2011, Klett-Cotta Verlag)) werden Ottomeyers  Buch und seine  Thesen zur politischen Psychologie der Gegenwart vorgestellt und diskutiert.

Moderation: Sibylle SUMMER (RC).

 

Freitag, 10. April 2015, 17 Uhr, im RC:

DEBATE WITH ZYGMUNT BAUMAN
In cooperation with the Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM)


Zygmunt BAUMAN
is regarded as one of the most influential, critical theoretists of the present, discussing issues such as "Modernity and the Holocaust" (1989) or "Liquid Modernity" (2000). Born in Poland in 1925, he was forced into exile twice: In 1939 he fled the advancing German troops to the Soviet Union and in 1968 he left Poland due to the anti-semitic campaign of that time. In 1971 he accepted a chair at the University of Leeds, where he wrote most of his books.  Two days after giving the "Patočka Memorial Lecture" in Wien Museum on "Diasporic Terrorism", we are glad to host a debate with Zygmunt Bauman at Republikanischer Club.
Moderator: Thomas WALLERBERGER (RC)

Wednesday, 8 April 2015 at 6:00pm, Wien Museum Atrium, Patočka Memorial Lecture: Zygmunt Bauman on "Diasporic Terrorism”, Further details: http://www.iwm.at/events/event/diasporic-terrorism/

 

Kommentar von Doron RABINOVICI im Standard vom 22. April 2015: http://derstandard.at/2000014626019/Bauman-Fuer-eine-Debatte-ohne-Rufmord

 

 

Mittwoch, 11. März 2015, 18.30 Uhr, im RC:

ZUGANGSBESCHRÄNKUNGEN UND CHANCEN(UN)GLEICHHEIT IM ÖSTERREICHISCHEN HOCHSCHULSYSTEM. Studienpräsentation.

Eine gemeinsame Veranstaltung der AK Wien, BEIGEWUM und des RC.

Bildungspolitische Fragestellungen zählen in Österreich zu den heftig diskutierten Themen. Einerseits stellt sich die Frage nach effizienter Mittelverwendung mit dem Ziel ein möglichst hohes Bildungsniveau innerhalb der Gesellschaft zu erreichen, andererseits spiegeln Diskussionen rund um die Hochschulpolitik den Wunsch wider, durch Zugangsbeschränkungen und Studiengebühren die angespannte Lage der Unterfinanzierung bei gleichzeitiger Hörsaalüberfüllung zu entschärfen. Die Chancengleichheit bleibt dabei allerdings auf der Strecke. Die durchgeführte Studie zeigt eindrücklich, wie Zugangsbeschränkungen und Aufnahmeverfahren zu verstärkter sozialer Selektion führen und Bildung nach wie vor über den soziokulturellen Status vererbt wird.

Es diskutieren die Studienautorinnen Claudia FRIESINGER und Anna PALIENKO sowie Sonja STAACK – Referentin im Vorstandsbereich Hochschule und Forschung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Moderation: Jana SCHULTHEISS (BEIGEWUM http://www.beigewum.at/)

 


 

Dienstag, 10. März 2015, 19 Uhr, im RC:

RECHTSEXTREMISMUS – Entwicklungen und Analysen

Buchpräsentation und Diskussion mit Judith GOETZ, Matthias FALTER und Elke RAJAL.

So erfolgreich die extreme Rechte, so überschaubar ist die kritische Rechtsextremismus-Forschung. Vor dem Hintergrund von Vereinzelung und geringer Institutionalisierung legt die seit 2011 bestehende Wiener  "Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit" mit diesem Sammelband eine Bestandsaufnahme vor und gibt Impulse für weitere notwendige Arbeiten.
Die Beiträge behandeln eine breite Themenpalette: von der Kritik an der Mainstream-Forschung und ihrem begrifflichen Instrumentarium bis hin zu gängigen Auslassungen (wie Sexismus und Antifeminismus), von zentralen Akteur_innen der extremen Rechten bis hin zu einschlägigen Feindbildern, von der Kritik des Verfassungsschutzes bis hin zur kritisch-solidarischen Reflexion von Gegenaktivitäten anhand der Proteste gegen den Wiener WKR- bzw. Akademikerball. Abgerundet wird der Band von einer Chronologie rezenter rechtsextremer Vorfälle. Der Band ist Auftakt zu einer Reihe kritischer Auseinandersetzungen mit Ideologien und Politiken der Ungleichheit.

Link zum Buch: http://mandelbaum.at/books/806/7533
Link zum FIPU-Blog: https://forschungsgruppefipu.wordpress.com/

 

Dienstag, 3. März 2015, 19 Uhr, im RC:

„ÖRTLICHE GLEICHGÜLTIGKEIT“
Von Peter WEINBERGER (Österreichisches Literaturforum)

Gespräch: Peter WEINBERGER und Peter PELINKA, Begrüßung: Sibylle SUMMER (RC)

Irgendwann habe ich begonnen, alte Photos anzuschauen. Als ich dabei auch Bilder von unserem einzigen Familientreffen im Jahre 1990 entdeckte, dachte ich mir zunächst nur, dass es an die 45 Jahre gedauert hat, die wenigen Überlebenden und deren Nachfahren einer ehemals großen jüdischen Familie aufzuspüren und zusammenzuführen. Im Jahr vorher fiel der Eiserne Vorhang, ein Ereignis, das in politischer Hinsicht von vielen Historikern für das eigentliche Ende des 20. Jahrhunderts gehalten wird. Als die Arbeiter-Zeitung 1989 ihr Erscheinen als Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs (SPÖ) einstellte, schien auch das Ende eines sozialdemokratischen Jahrhunderts in Österreich gekommen zu sein. Der nach 1945 einsetzenden örtlichen Langweile und Betäubung folgte ab 1970 eine Periode, in der Intellektualität kein Hindernis mehr zu sein schien, um am politischen Leben in Österreich aktiv teilnehmen zu können. Mit der Wahl Kurt Waldheims zum Bundespräsidenten setzte allerdings erneut eine Zeit örtlicher Gleichgültigkeit ein, die bis in die Gegenwart reicht. Unser Fin de Siècle, das meiner Generation, war kulturell weniger spektakulär als das des letzten Jahrhunderts, aber dafür umso beruhigender: Es war das Ende eines gewalttätigen Jahrhunderts, eines Jahrhunderts mit an die 100 Millionen gewaltsam Getöteter.

 

Peter PELINKA, Peter WEINBERGER

Rudolf GELBARD

Mittwoch, 25. Februar 2015, 19 Uhr, im RC:

26 VERSCHWINDUNGEN
Von Beppo BEYERL erschienen im Löcker-Verkag

Beppo BEYERL präsentiert sein neues Buch

Und auf einmal sind sie nicht mehr da. Öffentliche Pissoirs, Bahnhofsrestis, Kursbücher der Eisenbahn. Und auch die Würfeluhren, die einst das Design der Stadt geprägt haben, schauen ein bisschen anders aus. …

"Beyerl beschreibt wunderbar Geschichte mit wunderbaren Geschichten, auch sprachlich bewegen wir uns auf aussterbendem Terrain zwischen Untergate und Hofrat ehrenhalber, gelungenen Doppel-W-Alliterationen wie Wacker Wien (der einstige Fußballklub) und ehemals beeindruckenden technischen Errungenschaften wie der Xerokopie.Den Schluss machen die Ziegelbehm, wie im 19. Jahrhundert die Arbeiter aus Böhmen, Schlesien und Mähren hierzulande genannt wurden. Deren Elend wurde anno dazumal in der "Arbeiter-Zeitung" aufgeschrieben. Da schließt sich das Verschwindungs-ABC. Schön, dass sich dafür jemand Zeit genommen hat."  (Mia Eidlhuber, Album, DER STANDARD, 6./7./8.12.2014)

 

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