Republikanischer Club - neues Österreich

Mittwoch, 15. Mai 2024, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn 19 Uhr

 
„Ist Wien noch anders? Ist Österreich schon überall?“
 
Lesung und Diskussion mit:
 
Ruth WODAK, Verena KRAUSNEKER, Peter SCHWARZ, Georg SCHÖNFELD und Peter WEINBERGER.
 
Vor 22 Jahren veröffentlichte Ruth Wodak den Band: „Das kann einem nur in Wien passieren“. Damals war im Beitrag von Verena Krausneker und Konrad Rennert zu lesen: „Nichts kann einem nur in Wien passieren, alles kann einem überall passieren. Doch nur in Wien hat vieles einen ganz besonderen Geschmack, in Wien können die Dinge ein zusätzliches Aroma bekommen, und ich meine nicht Kaffee.“ Nun erschien der zweite Band: „Das kann einem immer noch in Wien passieren“. War jenes besondere Aroma, das die Donaustadt im ersten Band beschrieben wurde und was einem damals nur in Wien passieren konnte, ein Vorgeschmack auf das, was uns nun überall widerfährt? Der Aufstieg rechtsextremer Populisten, der Aufschwung des neuen Antisemitismus, die Krise liberaler Demokratie. Ist Österreich wieder – wie Karl Kraus einst meinte – eine „Versuchsstation des Weltuntergangs“ gewesen?
 
Präsentation und Debatte zu „Das kann einem immer noch in Wien passieren. Alltagsgeschichten“; herausgegeben von Ruth Wodak, mit Beiträgen von: Anna Goldenberg, Verena Krausneker, Peter Weinberger, Peter Schwarz, Mitchell Ash, Robert Schindel, Doron Rabinovici, Ernst Strouhal, Oscar Bronner, Sophie Lillie, Ariel Muzicant, Georg Schönfeld, u. v. m.
 
Antisemitische Beleidigungen auf offener Straße, Diskriminierung im Beruf oder der Kampf um staatliche Wiedergutmachung: Die »Alltagsgeschichten« sammeln Eindrücke, Erlebnisse und Geschichten, die viele Jüd:innen aus drei Generationen erlebt haben und klarmachen: Das kann einem immer noch in Wien passieren.
 

Dienstag, 7. Mai 2024, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn 19 Uhr

 

Superwahljahr, Konflikte, Populismus – geht’s denn bitte auch langweiliger?

Aus der Reihe Geh Denken! www.gedenkdienst.at

Wer an Demokratie denkt, denkt oft an Wahlen – gerade in einem Superwahljahr wie es 2024 international und in Österreich ist. Wie können wir unsere Demokratie sichern und laufend verbessern? Was erwartet uns im Superwahljahr 2024 rund um die Welt? Und wie können wir junge Menschen in unserem Land politischer machen?

Ein interaktiver Vortrag von Pascal GÜNSBERG, AHS-Lehrer in Wien und Obmann von PolEdu, einem parteiunabhängigen Verein für politische Bildung.

Donnerstag, 18. April 2024, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 18 Uhr

 


WIE GEWINNEN UND REGIEREN DIE RADIKALEN RECHTEN?


www.beigewum.at

Die radikalen Rechten sind wieder auf dem Vormarsch: Für die kommende EU-Wahl werden Zugewinne prognostiziert, in Österreich ist die FPÖ in Umfragen unangefochten auf Platz 1, eine zweite Amtszeit für Donald Trump in den USA ist nicht ausgeschlossen. Radikale rechte und rechtsextreme Parteien sind in westlichen Ländern Teil des Mainstreams geworden. Doch wie regieren die radikalen Rechten? Wer sind die Gewinner:innen und Verlier:innen ihrer Sozial- und Wirtschaftspolitik? Und wie schaffen es zeitgenössische radikale Rechte, breite Zustimmung zu ihrer autoritären Herrschaft zu gewinnen? Am Podium diskutieren:

 

Philip RATHGEB, Assistenzprofessor für Sozialpolitik an der University of Edinburgh und Autor des Buches „How the Radical Right Has Changed Capitalism and Welfare in Europe and the USA”, welches im Februar erschienen ist.

Valentina AUSSERLADSCHEIDER, Post Doc am Institut für Wirtschaftssoziologie der Universität Wien. Sie forscht zu politischen Eliten, vergleichende Wirtschaftspolitik und Populismus.

Joachim BECKER, ao. Univ.-Professor an der Wirtschaftsuniversität Wien und Redakteur des Kurswechsels. Moderation: Judith DERNDORFER (BEIGEWUM)

Dienstag, 16. April 2024, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr

 

AUFMACHER – die Medienrunde lädt ein:

 

Untertan. Von braven und rebellischen Lemmingen“ (Leykam)

heißt das jüngste Buch der Journalistin Solmaz KHORSAND, in dem sie das Mitläufertum unter die Lupe nimmt.

 

Solmaz Khorsand, Jahrgang 1985, ist eine erfahrene Reporterin und Essayistin. Aufgewachsen in Wien als Tochter zweier Exiliraner, studierte sie in Wien und an der John Hopkins University (USA). Khorsand war Redakteurin bei der Wiener Zeitung, dem Standard und der Zeit. Aktuell schreibt sie für verschiedene Medien in Österreich und der Schweiz, unter anderem über österreichische Innenpolitik.

 

VERSCHIEBUNG auf HERBST, neuer TERMIN wird rechtzeitig bekannt gegeben. Mo 15.4. entfällt

 

VERSCHIEBUNG auf HERBST, neuer Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.

 

GEGEN DAS VERGESSEN: Hinschauen-Hinhören-Handeln

Ein „Zeitzeugenprojekt“ aus Oberösterreich

Peter POHN erinnert mittels Zeitzeugenberichten an Opfer des NS-Regimes. Liedermacherin Liane LOCKER singt dazu politische Lieder und Schauspieler Eugen VICTOR liest Gedichte. Pohns Buch „Als das große Unheil begann“ widmet sich hauptsächlich dem Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland sowie den Novemberpogromen im Jahr 1938, dem Zweiten Weltkrieg sowie den Konzentrationslagern. Jene Menschen, die in den Zeitzeugenberichten ihre Erlebnisse schildern, ob im Konzentrationslager, in der brennenden Synagoge, an der Front oder als Teil der damaligen Zivilbevölkerung, stammen Großteils aus Linz und dem südlichen Oberösterreich. In Zeiten von ansteigendem Antisemitismus ist es wichtig, posthum den verstorbenen Zeitzeugen zuzuhören, denn „die Nazis kamen nicht von einem fremden Planeten, die Nazis waren unter uns.“

Mitwirkende:

Peter POHN (freier Journalist, Historiker, Filmemacher),

Liane LOCKER (politische Liedermacherin, Autorin),

Eugen VICTOR (Schauspieler, Regisseur).

Donnerstag, 11. April 2024, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr

 
BROT UND ROSEN.
 
Über Armut, oder den Unterschied zwischen Hungern und Fasten macht die Freiheit. Von Martin SCHENK (Edition Konturen)
 
Martin SCHENK präsentiert sein Buch.
 
„Wir brauchen Brot, aber wir brauchen die Rosen dazu“ – unter diesem Motto kämpften 20 000 Textilarbeiterinnen vor 100 Jahren in Massachusetts für ein Einkommen, von dem sie und ihre Kinder auch leben konnten. Das Brot steht dabei für Lebensmittel, Existenzsicherung, Einkommen, leistbares Wohnen. Die Rosen hingegen weisen auf Lebensmittel, die man nicht essen kann, aber trotzdem zum Leben braucht – wie Anerkennung, Musik, Freundschaften oder Vertrauen. Die aktuellen Krisen zeigen, worunter Menschen am meisten leiden, wenn sie der Rosen beraubt sind: Einsamkeit, Ohnmacht, Beschämung. Mehr dazu: https://www.konturen.cc/buecher/brot-und-rosen/ 
 
 

Montag, 25. März 2024, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr

 
„Vernichtet. Die österreichischen Juden und Jüdinnen in den Ghettos des Generalgouvernements 1941/42“
 
von Walter MANOSCHEK,
 

Czernin Verlag 2023

 
Über 9000 österreichische Jüdinnen und Juden wurden zwischen Februar 1941 und Mai 1942 in eines der 342 Ghettos im Generalgouvernement Polen deportiert. Nur wenige haben die geplante Vernichtung überlebt. Anhand von persönlichen Briefen und Dokumenten der Nachkriegsprozesse setzt Walter Manoschek zahlreiche Puzzlesteine zu einem Bild zusammen: Er deckt die von den Nazis gezielte Vertuschung hinsichtlich ihrer Vernichtungspolitik auf, eruiert Schicksale von Opfern und benennt Täter.“
 
Anna GOLDENBERG (Autorin, Journalistin und Vorstandsmitglied RC) im Gespräch mit
 
Walter MANOSCHEK (er war bis zu seiner Pensionierung außerordentlicher Professor für Politikwissenschaft an der Universität Wien).
 

 

Fotos © Republikanischer Club Neues Österreich
 

Freitag, 8. März 2024, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr

 

In der Not die Frauen!

3 Autorinnen präsentieren Nahaufnahmen

von Frauen-Schicksalen, die ein Stück Gesellschaftsgeschichte spiegeln

Aus der Reihe Politik und Poesie

Eva GEBER erzählt von ihrer Großmutter Hélène, die sich ins Irrenhaus zurückzieht,

Ditha BRICKWELL von Etta Veit Simon, die mit Witz und Charme sich dem Grauen von Auschwitz entzieht,

Christa NEBENFÜHR von ihrer Mutter, die vor ihrer Verzweiflung ihre Kinder nicht schützen konnte.

 

Drei Autorinnen, die über Frauen schreiben, dass wir verstehen lernen, wie sie in der Not tapfer Verlust und Verzweiflung begegnen oder wie sie in der Begegnung männlicher Dominanz die Vorurteile der Männer und ihre Schwächen für sich zu nutzen wissen … oder wie sie schwach in aussichtsloser Lage Unterdrückung und Gewalt an ihren Kindern ausleben …

Das Bild, das sich die Gesellschaften von ihren Frauen machen, ist aber vom Frauengebrauchsmuster der Männer geprägt und lässt ein Anerkennen der wahren Verhältnisse nicht zu. Das war im vergangenen Jahrhundert so – und heute? In vorwiegend rückwärtsgewandten Gesellschaften, wie wir sie in Syrien, Irak, Iran … vorfinden – wo die Frau in krassen Abhängigkeitsverhältnissen gefangen sind, ist das Aggressionspotenzial der Männer besonders hoch. Dass Frauen in der Not zugleich Opfer als auch mutig sich zurechtfindende Problemlöserinnen und Haltgeberinnen für die Menschen in ihrem Umfeld sind … wissen Männer, die im Krieg waren und nach der Mutter riefen oder in schwierigen politischen und wirtschaftlichen Situationen plötzlich Frauen zu Rate und zu Hilfe heranziehen.

Eine aufgeklärte Wechselwirkung zwischen selbstbestimmten Frauen und lösungsorientierten, zur Solidarität fähigen Männergesellschaften steht weiterhin aus. Aber es ist fast schon zu spät: Im Wechselgespräch fragen die drei Autorinnen, welche Wirkung in wankender weltpolitischer Lage angesichts bedrohlicher und bedrohter Systeme Literatur haben kann.

Es lesen:

Ditha BRICKWELL,

Eva GEBER

und Christa NEBENFÜHR

Donnerstag, 22. Februar 2024, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr

 

 

Helmut RIZY: „Hasenjagd im Mühlviertel“
Roman einer Gegend

Erstes Wiener Lesetheater

Als im Februar 1945 rund 500 sowjetische Soldaten, vorwiegend Offiziere, aus dem Todesblock des Konzentrationslagers Mauthausen im oberösterreichischen Mühlviertel in der Gewissheit ausbrachen, man würde sie hier das Kriegsende nicht erleben lassen, wurde die gesamte Bevölkerung der Gegend aufgerufen, sich mit der SS an der Jagd auf die Ausbrecher zu beteiligen. Nur allzu viele machten bei der Verfolgung und Ermordung mit, teils begeistert, teils aber auch aus Angst, sie könnten durch Absenz unangenehm auffallen. Ganz wenige übten Menschlichkeit und verbargen Ausbrecher, die die Flucht zu ihnen geführt hatte.
Der Roman geht der Frage nach, was Menschen dazu bringt, in einer solchen Situation auf die eine oder andere Weise zu handeln.
Das Buch ist nicht nur zeithistorisches Dokument, sondern es will auch Mut machen, heute, unter demokratischen Bedingungen, nicht wegzusehen, sondern sich der Unmenschlichkeit zu widersetzen, nicht mitzumachen, wenn wieder mal die „Jagd“ auf eine Bevölkerungsgruppe eröffnet wird.

Helmut Rizys Roman “Hasenjagd im Mühlviertel” wurde 2023 im Klagenfurter Wieser-Verlag neu aufgelegt. ISBN 978-3-99029-591-5

Mitwirkende:

Judith Gruber-Rizy (Gestaltung),

Heidi Hagl,

Helmut Rizy,

Gabriele Stöger

Zeichnung von Arik BRAUER, zur Verfügung gestellt von Timna BRAUER

 

 

Donnerstag, 15. Februar, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr

 

FLUCHT IN EINE ANDERE WELT

Der Sisyphus Verlag lädt zur Buchpräsentation und Lesung ein:

ILSE KRÜGER, DAS ROTZMENSCH, Roman
Der autobiographische Roman der 1939 in Zwettl und geborenen und seit 1946 in Wien lebenden Autorin spielt – von 1945 aufwärts – in der Nachkriegs- und Post-Nazi-Zeit. Ilses Vater ist im Krieg gefallen, ihre Mutter war eine aktive Nationalsozialistin, die – nun mit Berufsverbot belegt und auf odd jobs angewiesen – mit ihren beiden Kindern in der kleinen Wohnung der exzentrischen Großmutter untergekommen ist. Die Großmutter liebt Ilses Bruder Christoph, kann aber Ilse – das „Rotzmensch“ – nicht ausstehen, weshalb das Mädchen so oft wie möglich „verschickt“ wird. 1949 findet Ilse während eines Hollandaufenthalts in einer Illustrierten Bilder aus einem Konzentrationslager unter dem Titel „Verbrechen der Deutschen“. Als sie dann in einem Wiener Kino die US-Dokumentation „Die Todesmühlen“ sieht, erfährt sie vom vollen Ausmaß der Nazi-Verbrechen mit Millionen ermordeter Juden: Sie weiß nun, dass die virulente Verdrängungserzählung von Österreichs Opferrolle eine unverschämte Lüge ist. https://www.sisyphus.at/

JOSEF HASLINGER, DAS VATERSPIEL, Roman

Rupert Kramer – wegen seiner Hässlichkeit „Ratz“ genannt, ist ein Versager, wie das so unschön heißt. Fünfunddreißig Jahre alt und Sohn eines nicht gerade sympathischen sozialdemokratischen Ministers, verbringt er die meiste Zeit an seinem Computer und entwirft ein Vatervernichtungsspiel. Eines Tages bekommt er einen seltsamen Anruf seiner Jugendfreundin Mimi aus den USA. Er soll helfen, das Versteck von Mimis Großonkel auszubauen, der ein höchst aktiver und verbrecherischer Nazi war. Nun muss er sich – um nicht vor Gericht zu landen – in einem unauffälligen Haus auf Long Island verbergen. Er ist einer der Protagonisten der Nazi-Massaker an Tausenden litauischen Juden. Nach und nach erhellt sich der Zusammenhang zwischen „Ratzens“ Amerikamission und dem Schicksal zweier jüdischer Familien, von denen die eine vernichtet worden ist und die andere sich nach Amerika hat retten können.
Josef Haslinger, 1955 in Zwettl geboren, jahrelang Universitätsprofessor in Leipzig, Autor äußerst erfolgreicher Romane wie Opernball oder Jáchymov und Richtung weisender Erzählungen wie Der Tod des Kleinhäuslers Ignaz Hajek, widmet sich im Vaterspiel bedrückender Kapitel der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Das Vaterspiel wurde auch 2009 verfilmt, Regie: Michael Glawogger

Moderation: Eva FLEISCHER

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