SAMSTAG, 15. November 2025, im RC, Fischerstiege 1–7, 1010 Wien, Beginn 19 Uhr
MIT DEN AUGEN VON INANA – LITERATUR ÜBER DIE SITUATION DER FRAUEN IM IRAK
Gespräch und Lesung
Mit: Zainab AL-RUBAYE, Ban Dhayah HABIB und Birgit SVENSSON
Begrüßung: Marion WISINGER Moderation: Michael REINPRECHT,
Übersetzung: Rima al-JABOURI, Lesung: Ulli MOSCHEN
Eine Veranstaltung des Österreichischen PEN-Clubs und der Buch Wien
Montag, 17. November 2025, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr
HEIMGEKEHRT UND FREMD GEBLIEBEN
von Susanne BOCK
1946 kehrt Susanne Bock aus dem Exil in England in ihre Heimatstadt Wien zurück.
Anlässlich der Buchneuerscheinung (2025 in der Buchschmiede) liest ihr Sohn Peter BOCK aus dem Buch.
DIE NS-ZEIT IM BILDGEDÄCHTNIS DER ZWEITEN REPUBLIK
Buchpräsentation und Podiumsdiskussion
Mit: Karin LIEBHART,
Ina MARKOVA,
Oliver RATHKOLB
und Heidemarie UHL.
Moderation: Linda ERKER.
Für die Reihe „Der Nationalsozialismus und seine Folgen“ wird Herausgeber Bertrand PERZ eröffnende Worte sprechen.
“The past is a foreign country: they do things differently there“, schreibt L. P. Hartley in „The Go-Between”. Dieses „fremde Land” Österreich hat Ina Markova in ihrer 2018 beim Studien Verlag erschie-nenen Dissertation untersucht – im Mittelpunkt steht die visuelle Erschaffung der Vergangenheit mittels historischer Fotografien in der Zweiten Republik. Wer wann welche Interessen hatte, bestimmte Aspekte von österreichischer Geschichte auch im wahrsten Sinne des Wortes zu verdunkeln, ist Thema der auf die kurze Buchpräsentation folgenden Podiumsdiskussion.
Die FPÖ inszeniert sich gerne als Partei, die die Interessen der Beschäftigten und soziale Anliegen vertreten würde. Die wirtschafts- und sozialpolitische Programmatik der aktuellen Neuauflage der schwarz-blauen Regierung ist jedoch geprägt vom 12-Stunden-Tag, Kürzungen bei der Mindestsicherung, verschärftem Druck auf Arbeitslose und einer Entmachtung der Arbeitnehmervertreter_innen in den Krankenkassen. Begleitet werden Vorhaben des Abbaus sozialstaatlicher Leistungen oft mit wohl-fahrtschauvinistischer Rhetorik. Darüber hinaus bestehen Pläne für eine Senkung der Unternehmensbesteuerung und eine stärkere Besteuerung von Vermögenden wird ausgeschlossen. Welche historische Tradition hat neoliberale Wirtschafts- und Sozialpolitik in der FPÖ? Und welche Rolle spielt diese Ideologie in der aktuellen blauen Regierungspolitik?
Podiumsdiskussion:
Michael BONVALOT (Journalist & Autor des Buches „Die FPÖ – Partei der Reichen“)
Hanna LICHTENBERGER (Politikwissenschafterin an der Universität Wien, Mitherausgeberin des Buches „Unbeugsam & Unbequem. Debatten über Handlungsräume und Strategien gegen die extreme Rechte“)
Helmut BRANDSTÄTTER arbeitete jahrelang in unterschiedlichen Print- und elektronischen Medien in Österreich und Deutschland in höchsten Positionen. Zurzeit ist er Herausgeber vom "KURIER".
Es gibt Befürchtungen, dass sich in Zukunft professioneller Qualitäts-Journalismus gegen Zufallsjournalismus und social media schwer durchsetzen wird. Qualitäts-Journalismus muss aber als Korrektiv in der Demokratie, als public watch dog erhalten bleiben. Das Vorgehen Trumps gegen CNN Jim Acosta, auch wenn es wieder zurückgenommen wurde, darf nicht Schule machen. Das gilt für Print genauso wie für elektronische Medien.
Burkhart LIST hat in Österreich und Deutschland in verschiedenen Printmedien immer wieder Stories veröffentlicht, die innenpolitisch, aber auch außenpolitisch für großes Aufsehen sorgten: GHN 45 Kanonen (Noricum-Skandal), CDU-Spendenskandal, Nazi-Seilschaft im Bundesheer, CIA-Schule in Panama, terroristische Naziorganisationen in Deutschland etc. Auch List wird über seine ganz speziellen Methoden der Recherche berichten. Neben der klassischen Recherche verwendet er die sog. Rollenrecherche (ähnlich wie Günther Wallraff), bedient sich aber auch Whistleblower. List hat außerdem eine eigene Verifikationsmethode entwickelt, um Fehler auszuschließen. Sein jüngstes Buch Die Affäre Deutsch ist das Ergebnis dieses methodischen Vorgehens. Es ist die Krönung seiner journalistischen Arbeit, wie er sagt.
"Dieses Fremdsein, das diese Frau bei mir wachruft, mag besagen: Ihr seid ahnungslos…."
Der Text hat einen inhaltlichen Bezug zur Publikation von Maria Prieler-Woldan: "Das Selbstverständliche Tun. Die Salzburger Bäuerin Maria Etzer und ihr verbotener Einsatz für Fremde im Nationalsozialismus." Studien Verlag 2018.
Brigitte MENNE, *1946 in Schwarzach (Salzburg). IG und ÖDA-Autorin. Ausstel-lungen und Veröffentlichungen.
Tatjana VELIMIROW, *1977 in Kapstadt. Schauspielerin. Zahlreiche Lesungen, Theater-, Kino- und Fernsehauftritte.
Musikalische Begleitung auf der Maultrommel: Rüdiger REISENBERGER
"ZUR AKTUELLEN SITUATION DES INVESTIGATIVEN JOURNALISMUS"
mit Florian KLENK
im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Aufdeckungsjournalismus"
Florian KLENK (promovierter Jurist, Journalist und Chefredakteur des FALTER, www.falter.at) wird von
Doron RABINOVICI (Historiker, Schriftsteller, Sprecher des RC) zum Gespräch geladen.
Erörtert werden soll, was die Rolle der Medien in der Ära des Populismus ist. Haben Journalisten die derzeitige politische Situation mit herbeigeschrieben?
Was sind die Herausforderungen an den investigativen und kritischen Journalismus in Zeiten von politischer Inszenierung, umfassender Medienbetreuung und Informationssteuerung durch die Regierungsparteien? Welche Rolle spielen soziale Medien?
Georg TIDL war jahrelang Journalist in innenpolitischen Sendungen und Bürger- bzw. Konsumentensendungen des ORF. Eineinhalb Jahre vor der Wahl von Kurt Waldheim zum Bundespräsidenten begann er schon mit den Recherchen zu dessen Vergangenheit. Obwohl diese Vergangenheit einen Medien-Tsunami auslöste, ist es Georg Tidl nicht gelungen wichtige Tatsachen an die breite Öffentlichkeit zu bringen, z.B. dass Waldheim zumindest einmal unter SS-Kommando gekämpft hat und dass der Hauptinformant nicht aus der „Linkslinken Szene“ stammte oder bei den „Juden der Ostküste“ zu suchen gewesen wäre, sondern im Oberösterreichischen Kameradschaftsbund. Selbst sein Buch, in dem minutiös alles aufgelistet und beschrieben ist, wurde von den Medien bewusst ignoriert. Eine Meinung auf die sich die Leit-Medien geeinigt haben, wurde zum Dogma und damit offensichtlich irreversibel.
ÜBERLEBEN – DER GÜRTEL DES WALTER FANTL (von Gerhard ZEILLINGER)
Ein Buch des Erinnerns
Gerhard ZEILLINGER (Historiker, Autor, Journalist) stellt sein Buch „Überleben – Der Gürtel des Walter Fantl“ (Kremayr & Scheriau) vor.
Doron RABINOVICI (Historiker, Schriftsteller) führt ein Gespräch mit dem Autor.
Walter FANTL ist 14, als Hitler in Österreich einmarschiert, mit 18 wird er nach Theresienstadt, mit 20 nach Auschwitz deportiert. Gemeinsam geht er mit seinem Vater am 29. September 1944 über die Rampe von Birkenau, ahnungslos, was geschehen wird. Als der 21-Jährige im Juli 1945 nach Wien zurückkommt, ist ihm nichts von seinem Leben geblieben als ein breiter Ledergürtel: das Einzige, was er nach der Selektion behalten durfte. Bis zur Befreiung ist der Gürtel für ihn ein Überlebenssymbol, an das er sich jeden Tag klammert. Und bis heute ein Stück Erinnerung an die dunkelste Zeit in seinem Leben: als er seine gesamte Familie verlor.
Heute ist Walter Fantl einer der letzten noch lebenden Zeitzeugen in Österreich, dessen Schicksal authentisch von der Shoah erzählt. Basierend auf jahrelangen Gesprächen und zahlreichen Originaldokumenten zeichnet der Historiker und Journalist Gerhard Zeillinger den bewegenden Lebensweg nach, der von der behüteten Kindheit in Bischofstetten in Niederösterreich direkt in den Horror der NS-Zeit und in die Stunde Null nach der Befreiung mündet. Zeillingers dokumentarisch-erzählender Stil macht diese berührende Geschichte achtzig Jahre später noch einmal lebendig und schildert sehr eindringlich das Bild einer Zeit, die uns bis heute beschäftigt.
Gerhard ZEILLINGER, geboren 1964 in Amstetten/NÖ, Studium der Germanistik und Geschichte in Wien, Dissertation über Julian Schutting. Berufliche Tätigkeiten als Verlagslektor, Literaturwissenschaftler und Historiker. Seit 1982 zahlreiche Veröffentlichungen in in- und ausländischen Literaturzeitschriften und Anthologien sowie im Rundfunk. 2001 erschien in der Edition Thurnhof „Wald: Stilübungen“ und 2013 in der Literaturedition Niederösterreich die Reiseerzählung „Oświęcim. Reise nach Au“.
LICRA – Ligue Internationale Contre le Racisme et l'Antisémitisme – Österreich Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus 1010 Wien, Rockhgasse 1 www.repclub.at/licra licra.oesterreich2(AT)gmail.com Die LICRA in Österreich Die Mutterorganisation wurde 1928 in Paris gegründet, damals noch mit dem Namen LICA (Ligue Internationale Contre l’Antisémitisme), und zwar zu einer Zeit, in der Antisemitismus in Europa […]