Mittwoch, 10. Dezember 2025, RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn 18 Uhr
Tränen musst Du nicht weinen – Tränen kannst Du auch lachen
Jüdische Witze und Geschichten – jiddishe Lieder
mit: Lena ROTHSTEIN und Tony SCHOLL
Musikalisch unterstützt von: Michael KNEIHS – Piano und Adula IBN QUADR – Violine
Donnerstag, 4. Dezember 2025, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr
GERICHTSTAG IN CHARKOW
Vom 15. Bis 18. Dezember 1943 fand in der ukrainischen – damals sowjetischen – Stadt Charkow eine Militärgerichtsverhandlung gegen vier deutsche Kriegsverbrecher statt, nachdem das Gebiet und die Stadt Charkow von den Deutschen zurückerobert worden war. Im Zuge dieser Verhandlung kamen ungeheuerliche Greueltaten ans Licht, die deutsche Geheimdienst- und Gestapooffiziere zu verantworten hatten. Im Zuge des ‚Ersten Wiener Lesetheaters und Zweiten Stegreiftheaters‘ lesen Mitglieder aus dem Originalprotkoll, das von dem Schauspieler Manfred Loydolt gesichtet und in leicht gekürzter Form dramaturgisch bearbeitet wurden.
Unter Mitwirkung von den Schauspielern: Xina Ziegler, Manuel Girisch, Claudius Kölz, Manfred Loydolt, Felix und Lukas Millauer, Thomas Neumeister-Macek, Mark Rayal und Thomas Ziegler
Eva GEBER präsentiert das Folgebuch zu ihrem biographischen Roman „Die Anarchistin und die Men-schenfresser“.
Darin sind Originaltexte und Reden von Louise Michel, der großen Ikone der Pariser Commune 1871, größtenteils in voller Länge übertragen. Einen zweiten Schwerpunkt bilden die poetischen Legenden der indigenen Ureinwohner, die Michel zur Zeit ihrer Deportation gesammelt hat. Sie wurden bisher noch niemals ins Deutsch übersetzt.
Einen völlig neuen Blick auf das Reizthema Narzissmus wirft der Wiener Schriftsteller und Kulturkritiker Richard SCHUBERTH.
In seinem Essay ›Narzissmus und Konformität‹ bürstet er den pathologischen Selbstbezug gegen den Strich und entwirft ein breites ideologiekritisches Panorama einer Gesellschaft, die in ihrer neoliberalen Verfasstheit nichts anderes als narzisstisch sein kann und in der das notwendig fragile Ich permanent zwischen persönlicher Entwertung und Allmachtsfantasien aufgerieben wird.
Sein Hauptaugenmerk legt Schuberth auf einen gesellschaftlichen Konformismus, der durch die eitle Sucht nach Bestätigung geregelt wird und gerade Versuche von individueller Autonomie als narzisstisch ahndet. Besonders deutlich wird das in der ›Likeokratie‹ der Sozialen Netzwerke.
Eine Veranstaltung der Grazer Autorinnen Autorenversammlung
„Die Stadt ist ein Buch. Der Spaziergänger sein Leser“ (Cees Nooteboom). Überall begegnet uns Geschriebenes: Hinweis- und Verbotsschilder, Reklame, Graffitis … manchmal humor- und phantasievollen oder auch aggressiv. Unterschiedliche Interessen ver-einnahmen die urbanen Textfelder und zeigen die Machtverhältnisse. Wem gehört der öffentliche Raum? Wer darf plakatieren? Wer zwingt uns Werbebotschaften, Marken und Logos auf? Nach wem sind die Straßen benannt?
Fünf Autorinnen und Autoren setzen sich literarisch mit diesen Fragen auseinander:
DIE NS-ZEIT IM BILDGEDÄCHTNIS DER ZWEITEN REPUBLIK
Buchpräsentation und Podiumsdiskussion
Mit: Karin LIEBHART,
Ina MARKOVA,
Oliver RATHKOLB
und Heidemarie UHL.
Moderation: Linda ERKER.
Für die Reihe „Der Nationalsozialismus und seine Folgen“ wird Herausgeber Bertrand PERZ eröffnende Worte sprechen.
“The past is a foreign country: they do things differently there“, schreibt L. P. Hartley in „The Go-Between”. Dieses „fremde Land” Österreich hat Ina Markova in ihrer 2018 beim Studien Verlag erschie-nenen Dissertation untersucht – im Mittelpunkt steht die visuelle Erschaffung der Vergangenheit mittels historischer Fotografien in der Zweiten Republik. Wer wann welche Interessen hatte, bestimmte Aspekte von österreichischer Geschichte auch im wahrsten Sinne des Wortes zu verdunkeln, ist Thema der auf die kurze Buchpräsentation folgenden Podiumsdiskussion.
Die FPÖ inszeniert sich gerne als Partei, die die Interessen der Beschäftigten und soziale Anliegen vertreten würde. Die wirtschafts- und sozialpolitische Programmatik der aktuellen Neuauflage der schwarz-blauen Regierung ist jedoch geprägt vom 12-Stunden-Tag, Kürzungen bei der Mindestsicherung, verschärftem Druck auf Arbeitslose und einer Entmachtung der Arbeitnehmervertreter_innen in den Krankenkassen. Begleitet werden Vorhaben des Abbaus sozialstaatlicher Leistungen oft mit wohl-fahrtschauvinistischer Rhetorik. Darüber hinaus bestehen Pläne für eine Senkung der Unternehmensbesteuerung und eine stärkere Besteuerung von Vermögenden wird ausgeschlossen. Welche historische Tradition hat neoliberale Wirtschafts- und Sozialpolitik in der FPÖ? Und welche Rolle spielt diese Ideologie in der aktuellen blauen Regierungspolitik?
Podiumsdiskussion:
Michael BONVALOT (Journalist & Autor des Buches „Die FPÖ – Partei der Reichen“)
Hanna LICHTENBERGER (Politikwissenschafterin an der Universität Wien, Mitherausgeberin des Buches „Unbeugsam & Unbequem. Debatten über Handlungsräume und Strategien gegen die extreme Rechte“)
Helmut BRANDSTÄTTER arbeitete jahrelang in unterschiedlichen Print- und elektronischen Medien in Österreich und Deutschland in höchsten Positionen. Zurzeit ist er Herausgeber vom "KURIER".
Es gibt Befürchtungen, dass sich in Zukunft professioneller Qualitäts-Journalismus gegen Zufallsjournalismus und social media schwer durchsetzen wird. Qualitäts-Journalismus muss aber als Korrektiv in der Demokratie, als public watch dog erhalten bleiben. Das Vorgehen Trumps gegen CNN Jim Acosta, auch wenn es wieder zurückgenommen wurde, darf nicht Schule machen. Das gilt für Print genauso wie für elektronische Medien.
Burkhart LIST hat in Österreich und Deutschland in verschiedenen Printmedien immer wieder Stories veröffentlicht, die innenpolitisch, aber auch außenpolitisch für großes Aufsehen sorgten: GHN 45 Kanonen (Noricum-Skandal), CDU-Spendenskandal, Nazi-Seilschaft im Bundesheer, CIA-Schule in Panama, terroristische Naziorganisationen in Deutschland etc. Auch List wird über seine ganz speziellen Methoden der Recherche berichten. Neben der klassischen Recherche verwendet er die sog. Rollenrecherche (ähnlich wie Günther Wallraff), bedient sich aber auch Whistleblower. List hat außerdem eine eigene Verifikationsmethode entwickelt, um Fehler auszuschließen. Sein jüngstes Buch Die Affäre Deutsch ist das Ergebnis dieses methodischen Vorgehens. Es ist die Krönung seiner journalistischen Arbeit, wie er sagt.
"Dieses Fremdsein, das diese Frau bei mir wachruft, mag besagen: Ihr seid ahnungslos…."
Der Text hat einen inhaltlichen Bezug zur Publikation von Maria Prieler-Woldan: "Das Selbstverständliche Tun. Die Salzburger Bäuerin Maria Etzer und ihr verbotener Einsatz für Fremde im Nationalsozialismus." Studien Verlag 2018.
Brigitte MENNE, *1946 in Schwarzach (Salzburg). IG und ÖDA-Autorin. Ausstel-lungen und Veröffentlichungen.
Tatjana VELIMIROW, *1977 in Kapstadt. Schauspielerin. Zahlreiche Lesungen, Theater-, Kino- und Fernsehauftritte.
Musikalische Begleitung auf der Maultrommel: Rüdiger REISENBERGER
LICRA – Ligue Internationale Contre le Racisme et l'Antisémitisme – Österreich Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus 1010 Wien, Rockhgasse 1 www.repclub.at/licra licra.oesterreich2(AT)gmail.com Die LICRA in Österreich Die Mutterorganisation wurde 1928 in Paris gegründet, damals noch mit dem Namen LICA (Ligue Internationale Contre l’Antisémitisme), und zwar zu einer Zeit, in der Antisemitismus in Europa […]