Republikanischer Club - neues Österreich

Donnerstag, 11. April 2024, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr

 
BROT UND ROSEN.
 
Über Armut, oder den Unterschied zwischen Hungern und Fasten macht die Freiheit. Von Martin SCHENK (Edition Konturen)
 
Martin SCHENK präsentiert sein Buch.
 
„Wir brauchen Brot, aber wir brauchen die Rosen dazu“ – unter diesem Motto kämpften 20 000 Textilarbeiterinnen vor 100 Jahren in Massachusetts für ein Einkommen, von dem sie und ihre Kinder auch leben konnten. Das Brot steht dabei für Lebensmittel, Existenzsicherung, Einkommen, leistbares Wohnen. Die Rosen hingegen weisen auf Lebensmittel, die man nicht essen kann, aber trotzdem zum Leben braucht – wie Anerkennung, Musik, Freundschaften oder Vertrauen. Die aktuellen Krisen zeigen, worunter Menschen am meisten leiden, wenn sie der Rosen beraubt sind: Einsamkeit, Ohnmacht, Beschämung. Mehr dazu: https://www.konturen.cc/buecher/brot-und-rosen/ 
 

Montag, 25. März 2024, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr

 
„Vernichtet. Die österreichischen Juden und Jüdinnen in den Ghettos des Generalgouvernements 1941/42“
 
von Walter MANOSCHEK,
 

Czernin Verlag 2023

 
Über 9000 österreichische Jüdinnen und Juden wurden zwischen Februar 1941 und Mai 1942 in eines der 342 Ghettos im Generalgouvernement Polen deportiert. Nur wenige haben die geplante Vernichtung überlebt. Anhand von persönlichen Briefen und Dokumenten der Nachkriegsprozesse setzt Walter Manoschek zahlreiche Puzzlesteine zu einem Bild zusammen: Er deckt die von den Nazis gezielte Vertuschung hinsichtlich ihrer Vernichtungspolitik auf, eruiert Schicksale von Opfern und benennt Täter.“
 
Anna GOLDENBERG (Autorin, Journalistin und Vorstandsmitglied RC) im Gespräch mit
 
Walter MANOSCHEK (er war bis zu seiner Pensionierung außerordentlicher Professor für Politikwissenschaft an der Universität Wien).
 

 

Fotos © Republikanischer Club Neues Österreich
 

Freitag, 8. März 2024, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr

 

In der Not die Frauen!

3 Autorinnen präsentieren Nahaufnahmen

von Frauen-Schicksalen, die ein Stück Gesellschaftsgeschichte spiegeln

Aus der Reihe Politik und Poesie

Eva GEBER erzählt von ihrer Großmutter Hélène, die sich ins Irrenhaus zurückzieht,

Ditha BRICKWELL von Etta Veit Simon, die mit Witz und Charme sich dem Grauen von Auschwitz entzieht,

Christa NEBENFÜHR von ihrer Mutter, die vor ihrer Verzweiflung ihre Kinder nicht schützen konnte.

 

Drei Autorinnen, die über Frauen schreiben, dass wir verstehen lernen, wie sie in der Not tapfer Verlust und Verzweiflung begegnen oder wie sie in der Begegnung männlicher Dominanz die Vorurteile der Männer und ihre Schwächen für sich zu nutzen wissen … oder wie sie schwach in aussichtsloser Lage Unterdrückung und Gewalt an ihren Kindern ausleben …

Das Bild, das sich die Gesellschaften von ihren Frauen machen, ist aber vom Frauengebrauchsmuster der Männer geprägt und lässt ein Anerkennen der wahren Verhältnisse nicht zu. Das war im vergangenen Jahrhundert so – und heute? In vorwiegend rückwärtsgewandten Gesellschaften, wie wir sie in Syrien, Irak, Iran … vorfinden – wo die Frau in krassen Abhängigkeitsverhältnissen gefangen sind, ist das Aggressionspotenzial der Männer besonders hoch. Dass Frauen in der Not zugleich Opfer als auch mutig sich zurechtfindende Problemlöserinnen und Haltgeberinnen für die Menschen in ihrem Umfeld sind … wissen Männer, die im Krieg waren und nach der Mutter riefen oder in schwierigen politischen und wirtschaftlichen Situationen plötzlich Frauen zu Rate und zu Hilfe heranziehen.

Eine aufgeklärte Wechselwirkung zwischen selbstbestimmten Frauen und lösungsorientierten, zur Solidarität fähigen Männergesellschaften steht weiterhin aus. Aber es ist fast schon zu spät: Im Wechselgespräch fragen die drei Autorinnen, welche Wirkung in wankender weltpolitischer Lage angesichts bedrohlicher und bedrohter Systeme Literatur haben kann.

Es lesen:

Ditha BRICKWELL,

Eva GEBER

und Christa NEBENFÜHR

Donnerstag, 22. Februar 2024, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr

 

 

Helmut RIZY: „Hasenjagd im Mühlviertel“
Roman einer Gegend

Erstes Wiener Lesetheater

Als im Februar 1945 rund 500 sowjetische Soldaten, vorwiegend Offiziere, aus dem Todesblock des Konzentrationslagers Mauthausen im oberösterreichischen Mühlviertel in der Gewissheit ausbrachen, man würde sie hier das Kriegsende nicht erleben lassen, wurde die gesamte Bevölkerung der Gegend aufgerufen, sich mit der SS an der Jagd auf die Ausbrecher zu beteiligen. Nur allzu viele machten bei der Verfolgung und Ermordung mit, teils begeistert, teils aber auch aus Angst, sie könnten durch Absenz unangenehm auffallen. Ganz wenige übten Menschlichkeit und verbargen Ausbrecher, die die Flucht zu ihnen geführt hatte.
Der Roman geht der Frage nach, was Menschen dazu bringt, in einer solchen Situation auf die eine oder andere Weise zu handeln.
Das Buch ist nicht nur zeithistorisches Dokument, sondern es will auch Mut machen, heute, unter demokratischen Bedingungen, nicht wegzusehen, sondern sich der Unmenschlichkeit zu widersetzen, nicht mitzumachen, wenn wieder mal die „Jagd“ auf eine Bevölkerungsgruppe eröffnet wird.

Helmut Rizys Roman “Hasenjagd im Mühlviertel” wurde 2023 im Klagenfurter Wieser-Verlag neu aufgelegt. ISBN 978-3-99029-591-5

Mitwirkende:

Judith Gruber-Rizy (Gestaltung),

Heidi Hagl,

Helmut Rizy,

Gabriele Stöger

Zeichnung von Arik BRAUER, zur Verfügung gestellt von Timna BRAUER

 

 

Donnerstag, 15. Februar, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr

 

FLUCHT IN EINE ANDERE WELT

Der Sisyphus Verlag lädt zur Buchpräsentation und Lesung ein:

ILSE KRÜGER, DAS ROTZMENSCH, Roman
Der autobiographische Roman der 1939 in Zwettl und geborenen und seit 1946 in Wien lebenden Autorin spielt – von 1945 aufwärts – in der Nachkriegs- und Post-Nazi-Zeit. Ilses Vater ist im Krieg gefallen, ihre Mutter war eine aktive Nationalsozialistin, die – nun mit Berufsverbot belegt und auf odd jobs angewiesen – mit ihren beiden Kindern in der kleinen Wohnung der exzentrischen Großmutter untergekommen ist. Die Großmutter liebt Ilses Bruder Christoph, kann aber Ilse – das „Rotzmensch“ – nicht ausstehen, weshalb das Mädchen so oft wie möglich „verschickt“ wird. 1949 findet Ilse während eines Hollandaufenthalts in einer Illustrierten Bilder aus einem Konzentrationslager unter dem Titel „Verbrechen der Deutschen“. Als sie dann in einem Wiener Kino die US-Dokumentation „Die Todesmühlen“ sieht, erfährt sie vom vollen Ausmaß der Nazi-Verbrechen mit Millionen ermordeter Juden: Sie weiß nun, dass die virulente Verdrängungserzählung von Österreichs Opferrolle eine unverschämte Lüge ist. https://www.sisyphus.at/

JOSEF HASLINGER, DAS VATERSPIEL, Roman

Rupert Kramer – wegen seiner Hässlichkeit „Ratz“ genannt, ist ein Versager, wie das so unschön heißt. Fünfunddreißig Jahre alt und Sohn eines nicht gerade sympathischen sozialdemokratischen Ministers, verbringt er die meiste Zeit an seinem Computer und entwirft ein Vatervernichtungsspiel. Eines Tages bekommt er einen seltsamen Anruf seiner Jugendfreundin Mimi aus den USA. Er soll helfen, das Versteck von Mimis Großonkel auszubauen, der ein höchst aktiver und verbrecherischer Nazi war. Nun muss er sich – um nicht vor Gericht zu landen – in einem unauffälligen Haus auf Long Island verbergen. Er ist einer der Protagonisten der Nazi-Massaker an Tausenden litauischen Juden. Nach und nach erhellt sich der Zusammenhang zwischen „Ratzens“ Amerikamission und dem Schicksal zweier jüdischer Familien, von denen die eine vernichtet worden ist und die andere sich nach Amerika hat retten können.
Josef Haslinger, 1955 in Zwettl geboren, jahrelang Universitätsprofessor in Leipzig, Autor äußerst erfolgreicher Romane wie Opernball oder Jáchymov und Richtung weisender Erzählungen wie Der Tod des Kleinhäuslers Ignaz Hajek, widmet sich im Vaterspiel bedrückender Kapitel der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Das Vaterspiel wurde auch 2009 verfilmt, Regie: Michael Glawogger

Moderation: Eva FLEISCHER

Dienstag, 6. Februar 2024, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr

 

Vier Begräbnisse und drei Exhumierungen –

GESCHICHTE UND AUFARBEITUNG DES SPANISCHEN FASCHISMUS

Aus der Reihe Geh Denken!

Am 24. April 2023 wurden die sterblichen Überreste von José Antonio Primo de Rivera aus dem sogenannten „Tal der Gefallenen“ nordwestlich von Madrid exhumiert. Primo de Rivera war der Gründer und Führer der Falange Española, der wahrscheinlich langlebigsten faschistischen Partei im Europa des 20. Jahrhunderts und ein wesentlicher Bestandteil der Franco-Diktatur. Nach zwei vorigen Exhumierungen lag dessen Leichnam seit 1949 in der Basilika im sogenannten Tal der Gefallenen (nordwestlich von Madrid) begraben, die jahrelang von Tausenden von Zwangsarbeitern in den Felsen eines Berges gegraben worden war und heutzutage noch das größte franquistische Denkmal in Spanien ist. Diese dritte Exhumierung bildet im Kontext der Auseinandersetzungen über die diktatorische Vergangenheit und die demokratische Erinnerung in Spanien zwar eine wichtige Episode, aber sicher nicht die letzte.

Vortrag: Toni MORANT I ARIÑO (Associate Professor am Department für Neueste und Zeitgeschichte der Universität de València). 

www.gedenkdienst.at  

Mittwoch, 31. Jänner 2024, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr

 


GESELLSCHAFTLICHER WANDEL, ABER WIE?


Politik, Aktivismus und Wissenschaft im Klimanotstand

Vortrag und Diskussion mit Reinhard STEURER (Univ. Prof. für Klimapolitik, BOKU Wien)

Moderation: Christine HULATSCH

 

2023 ist das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen und ist wahrscheinlich der Einstieg in eine von der Menschheit noch nie erfahrene Klimakatastrophe. Die Ursache für die Erderwärmung ist vor allem die zunehmende Konzentration der Treibhausgase CO2 und Methan in der Atmosphäre. Das bedeutet, es bedarf großer Anstrengungen, um den Ersatz von fossilen Energien zu bewerkstelligen. Weder weltweit noch in Österreich (Österreich befindet sich im Ranking bei den Schlusslichtern, in guter Gesellschaft mit z.B. China) werden ausreichend Anstrengungen unternommen. Ganz im Gegenteil, die CO2 Konzentration steigt weiter an. Die Politik betreibt vor allem Scheinklimaschutz… Das von der Regierung angekündigte Klimaschutzgesetz ist seit 1000 Tagen ausständig. Aber auch die internationale Politik ist in Richtung Scheinklimaschutz unterwegs, alle bis jetzt abgeschlossenen internationalen Abkommen haben sich als erfolglos herausgestellt. Erforderlich ist ein Umdenken in der Gesellschaft, die sich dann nicht mehr damit zufriedengibt, dass sie von der Politik mit Märchenerzählungen abgespeist wird. Univ. Prof. Steurer geht weiter, er ist überzeugt, dass das Zeitfenster bald zugeht, um die Klimakrise in den Griff zu bekommen und ist daher auch ein Befürworter von störendem Protest.

 

 

 

Freitag, 26.  Jänner 2024, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr

 

Rückkehr des Dschungels

Buchpräsentation und Lesung von und mit Richard SCHUBERTH

Im Reader Rückkehr des Dschungels – Essays und andere Texte 2017– 2023 versammelt der Dichter, Gesellschaftskritiker und Kulturwissenschaftler Richard Schuberth Essays, Artikel, Satiren, Rezensionen und Interviews aus sechs Jahren. Texte zur Ära Kurz, dem Ukraine-Krieg, zu Karl Kraus, Queen Elizabeth, Konstantin Wecker, Shane MacGowan und Donald Trumps Mama, über MeToo, Genesen des Nationalismus, Metamorphosen des Antisemitismus, Perspektiven des Widerstands, Sprachkritik und seine eigene Jugend in den Dschungeln der Donau.

Richard SCHUBERTH, Rückkehr des Dschungels – Essays und andere Texte 2017– 2023, Klagenfurt: Drava 2023

 

Donnerstag, 25.  Jänner 2024, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr

 

 

Voluntarias Internacionales de la Libertad

34 Österreicherinnen gegen Franco

Eine Veranstaltung im Rahmen von „Geh Denken!“ www.gedenkdienst.at

Ungefähr 1400 österreichische Freiwillige aus Österreich verteidigten in den Internationalen Brigaden  in den Jahren 1936-1939 die Spanische Republik gegen die putschenden Militärs unter Franco. Darunter sind auch 34 Österreicherinnen dokumentiert, die zum überwiegenden Teil im Internationalen Sanitätsdienst als Ärztinnen und Krankenschwestern den Kampf des republikanischen Spanien solidarisch unterstützten. Einige waren auch in anderen Bereichen als Journalistinnen, Dolmetscherinnen oder in Schulungsprogrammen für Frauen tätig. Nach dem Ende des Spanienkriegs 1939 konnten sie nicht in das von Deutschland besetzte Österreich zurückkehren und mussten emigrieren. In den Exilländern integrierten sie sich in die lokalen antifaschistischen Widerstandsbewegungen, einige kehrten auch zur illegalen Tätigkeit nach Österreich zurück.  Im Vortrag werden ihre Lebenswege in Kurzbiographien mit Dokumenten und Fotos nachgezeichnet.

Irene FILIP, Tochter von Leopold Baumann, der als österreichischer Freiwilliger in den Internationalen Brigaden kämpfte. Leiterin des Spanienarchivs im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes.

Dienstag, 23. Jänner 2024, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr

 

JURA SOYFER „Streik der Diebe“

und Georg MITTENDREIN „Der Theaterintendant“

„Streik der Diebe“ ist ein geniales Filmexposè von Jura Soyfer, das alle handwerklichen Kriterien eines solchen erfüllt und für einen jungen Mann im Alter von 24 Jahren wirklich außergewöhnlich ist.
Da auf Grund übler Machenschaften des Bankenwesens die Kassen und Tresore leer sind, treten die Diebe in Streik, was den Zusammenbruch der gesamten Wirtschaft zur Folge hat. Zeitgleich verlieben sich der Gentleman-Einbrecher und die Bankierstochter ineinander … und alles geht gut aus.

Georg MITTENDREIN, Gründer des Jura Soyfer Theaters in Wien und Intendant mehrerer deutscher Stadttheater, liest aus dem Exposè und seiner Dramatisierung, sowie auch aus seinem satirischen Büchlein „Der Theaterintendant, ein kleiner Ratgeber wie man es wird und möglichst lange bleibt“.

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