Republikanischer Club - neues Österreich

Mittwoch, 22. Jänner 2020, 19 Uhr, im RC

 

„DIE BEFREIUNG ODER MARCELOS ENDE“ von und mit Christian DÜRR (Bahoe Books, Wien 2019)

Buchpräsentation und Diskussion mit Christian DÜRR, Moderation: Anna GOLDENBERG.

Zehntausende im Nationalsozialismus als Juden verfolgte Personen flohen während oder nach der NS-Zeit nach Südamerika, eine große Zahl von ihnen nach Argentinien. Nicht wenige wurden nach dem Militärputsch von 1976 direkt oder indirekt erneut zu Opfern von Verfolgung, Folter und Mord. Der Roman „Die Befreiung oder Marcelos Ende“ handelt davon. Er erzählt die fiktive Geschichte von Manuel Gluckstein, Sohn von Holocaust-Überlebenden aus Ungarn, geboren in einem DP-Camp in Österreich. In den 70er Jahren schließt sich Manuel in Argentinien einer militanten Studentenorganisation an, wird von den Militärs entführt und landet im Folterkerker. Während die meisten seiner Gruppe für immer verschwinden, lässt man ihn wieder frei. Der Nachhall des Traumas und die Schuld, überlebt zu haben, ist, was ihn von nun an mit seinen Eltern verbindet. Als sich mehr als drei Jahrzehnte später plötzlich die Möglichkeit auftut, seinen Folterer zur Rechenschaft zu ziehen, steht er vor der Entscheidung seines Lebens.

Neben der Vorstellung des Buches bietet die Veranstaltung Raum zur Diskussion über Fragen der Zeitgeschichte, die Folgen der Traumatisierung durch die politischen Massenverbrechen des 20. Jahrhunderts, den verbleibenden Raum für Utopien sowie die Chancen und Gefahren der literarischen Verarbeitung zeitgeschichtlicher Themen.

 

Fotos: © Republikanischer Club – Neues Österreich

Montag, 20. Jänner 2020, 19 Uhr, im RC


Mena-Watch-Gespräch in Wien: Arabischer Frühling 2.0?

Gespräch mit Thomas VON DER OSTEN SACKEN: Sind die anhaltenden Demonstrationen im Libanon, im Irak und im Iran ein „Arabischer Frühling 2.0“?

Seit einigen Monaten gehen im Libanon, im Irak und im Iran zahlreiche Menschen auf die Straßen, um trotz massiver Repression gegen herrschende Missstände zu demonstrieren. Was sind die Gründe für diese Proteste? Wogegen richten sie sich? Haben sie das Potential, tiefgreifende Veränderungen zu bewirken? Wer beteiligt sich an ihrer Niederschlagung? Was hat das iranische Regime mit diesen Entwicklungen zu tun? Und werden wir gerade Zeugen eines Arabischen Frühlings 2.0?

Ein Mena-Watch-Gespräch mit Thomas VON DER OSTEN-SACKEN (Wadi – Verband für Krisenhilfe und solidarische Entwicklungszusammenarbeit) und Florian MARKL (Mena-Watch)

Mittwoch, 15. Jänner 2020, 19 Uhr, im RC

 

WELTUNTERGÄNGE UND WIEDERGEBURTEN – „Von diesen ewigen kleinen Momenten […]“

Lesung und Musik

Lesung: Ekaterina HEIDER und Nadine KEGELE, Einleitung und Moderation: Vladimir VERTLIB, Gesang und Ukulele: Nadine KEGELE

Biografien stehen im Zentrum der Veranstaltung dieses Abends. Um Flucht und Verfolgung geht es in einem Stück von Nadine KEGELE, welches das Leben der Vorarlberger Tänzerin Therese Zauser beschreibt, die 1939 nach Lissabon emigrieren musste, von dort nach NS-Deutschland abgeschoben und bald danach wegen einer „staatsfeindlichen Äußerung“ ins KZ Ravensbrück deportiert wurde, wo sie 1942 starb… „Biografien kann man an- und ausziehen, sich umhängen oder sich daran aufhängen, zumindest literarisch“, heißt es sehr treffend im Klappentext zu Nadine Kegeles „Und essen werden wir die Katze“ – einem beeindruckenden, vielschichtigen Buch, das Genregrenzen sprengt. Doch gilt dieses Zitat gleichermaßen für das Werk beider Autorinnen, die diesen Abend bestreiten. Während die in Wien lebende Vorarlbergerin Nadine Kegele nach Leerstellen und Zwischentönen in Lebensläufen sucht, humorvoll das Exemplarische im Besonderen herausarbeitet und die Sprache als hochpolitisches Instrument entblößt, verdichtet die aus Irkutsk in Russland stammende, heute ebenfalls in Wien lebende Ekaterina HEIDER in ihrem Buch „meine schöne schwester“, ihren Gedichten sowie im Roman, an dem sie gerade arbeitet – der Biographie einer Migrantin aus Russland (Arbeitstitel: „Jana“) -, kleine Momente des Alltags zu Gleichnissen, in denen es wehmütig, abgründig und oft humorvoll um Identität, Migration, Entfremdung, Liebe oder Einsamkeit geht.

Nadine Kegeles gleichsam witzige wie verstörende, unterhaltsame, schöne und hintergründige Lieder sind mehr als nur Ergänzung – sie dienen als Paraphrase und als Kontrapunkt zu den Texten beider Autorinnen.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Republikanischen Clubs – Neues Österreich und der Zwischenwelt. Zeitschrift für Kultur des Exils und des Widerstands.

Weitere Infos: 15.1.2020 weitere Informationen

 

 

Fotos: © Republikanischer Club – Neues Österreich

Sonntag, 08. Dezember 2019, ab 16 Uhr, im RC

 

Der mittlerweile traditionelle Aperitif der Gruppe Longomai und die Verkostung der selbstgemachten Produkte.

nähere Infos zur Veranstaltung: 8.12.2019, Longomai Apero

Dienstag, 26. November 2019, 19 Uhr, im RC

 

BLICK UNTER DIE OBERFLÄCHE

Lesung: Renate WELSH und Katherina BRACHEL

Renate WELSH: mehrfach ausgezeichnete Verfasserin von Klassikern der Kinder- und Jugendliteratur wie „Das Vamperl“ oder „Johanna“ und Romanen für Erwachsene wie „Das Lufthaus“ oder „Liebe Schwester“, liest aus ihrem aktuellen Buch „Kieselsteine. Geschichte einer Kindheit“.

Katherina BRASCHEL: Trägerin des Rauriser Förderungspreises 2019 und des Exil Literaturpreises für Autor*Innen mit Deutsch als Erstsprache 2019, liest aus ihrem Romanmanuskript „Grätz“.

Moderation: Vladimir VERTLIB.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Republikanischen Clubs – Neues Österreich und der Zeitschrift Zwischenwelt: Zeitschrift für Kultur des Exils und des Widerstands.

Nähere Infos:

https://repclubdev.furiosys.at/veranstaltungen/

weitere Informationen zur Veranstaltung:

Lesung 26.11. 19 Uhr im RC

Fotos: © Republikanischer Club – Neues Österreich

Montag, 25. November 2019, 19 Uhr, im RC

 

DIE VERLEUMDUNG

von Otto Hans RESSLER

Otto Hans RESSLER im Gespräch mit Oliver RATHKOLB über Strategien zur Verhinderung einer illiberalen Demokratie in Österreich und in Europa.

Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Edition Splitter.

Fotos: © Republikanischer Club – Neues Österreich

Donnerstag, 21. November 2019, 19 Uhr, im RC


ZWISCHEN ISTANBUL UND WIEN

Das Exil von Österreicher_innen in der Türkei 1933-1945 und das Exil von Menschen aus der Türkei in Österreich im Kontext von Arbeitsmigration und politischer Verfolgung

Gespräch mit:

Faime ALPAGU (Soziologin und Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) am Institut für Soziologie der Universität Wien),

Alev KORUN (Politikwissenschafterin, Menschenrechtsaktivistin & Grüne Politikerin) und

Peter PIRKER (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte an der Universität Innsbruck und am Institut für Staatswissenschaft der Universität Wien)

War für politisch und/oder rassistisch verfolgte Österreicherinnen und Österreicher die Türkei in der Zeit von 1933 bis 1945 ein Zufluchtsort, suchen in der Türkei verfolgte Menschen heute Schutz und Exil in Österreich. Die Veranstaltung thematisiert die historischen und aktuellen Erfahrungen von Exil in und aus diesen beiden Ländern und stellt zur Diskussion, inwieweit diese Erfahrungen aufeinander bezogen werden können, wobei auch die Erfahrung der Arbeitsmigration mitberücksichtigt werden soll. Nach kurzen inhaltlichen Einführungen in historische Aspekte des Exils von Österreicher_innen in der Türkei durch den Historiker und Politikwissenschaftler Peter PIRKER, den Stellenwert des Exils im Kontext der Arbeitsmigration durch die Soziologin Faime ALPAGU und die aktuelle Situation von Exilant_innen aus der Türkei in Österreich durch die Politikwissenschaftlerin und Ex-Nationalratsabgeordnete Alev KORUN findet ein Dialog über Flucht, Exil und Migration in gesellschaftlichen und historischen Kontexten statt.

Gemeinsam mit der Österr. Gesellschaft für Exilforschung

nähere Infos zur Veranstaltung: Ankündigung 21.11.2019, 19 Uhr, im RC, Exil_Türkei-Österreich

Fotos: © Republikanischer Club – Neues Österreich

Mittwoch, 20. November 2019, 19 Uhr, im RC

 

JOHANNA DOHNAL UND DIE FRAUENPOLITIK DER ZWEITEN REPUBLIK

Alexandra WEISS, Politikwissenschaftlerin und Autorin, Innsbruck.

Johanna Dohnal (1939–2010) war eine Ausnahmepolitikerin und Pionierin der Frauenpolitik in Österreich.

Das Buch „Johanna Dohnal und die Frauenpolitik der Zweiten Republik“ dokumentiert ihr Politikverständnis, insbesondere das von Frauenpolitik, das sie in ihren Vorlesungen an der Universität Innsbruck darlegte. Austausch und Kooperation sowohl mit den Aktivistinnen der Frauenbewegung als auch der entstehenden feministischen Wissenschaft brachten neue Ansätze politischen Denkens und Handelns hervor, die Johanna Dohnal mitinitiierte. Ihre Vision des Feminismus war untrennbar mit Sozialkritik und einer Kritik gegenüber autoritären, patriarchalen Strukturen verbunden. In ihrem Vortrag kontextualisiert Alexandra WEISS das Wirken Johanna Dohnals so wie nachfolgende Phase einer „Neoliberalisierung“ (nicht nur) sozialdemokratischer Frauenpolitik und diskutiert die Relevanz, Herausforderungen und Perspektiven Johanna Dohnals Ansätze für eine aktuelle emanzipatorische Frauenpolitik.

 

 

Fotos: © Republikanischer Club – Neues Österreich

Dienstag, 19. November 2019, 19 Uhr, im RC

 

WEHRMACHTSDESERTEURE IN SÜDTIROL (1943–1945)

Lesung mit Musik

Johann NIKOLUSSI und Matthias BREIT lesen Texte von Deserteuren und ihren Helferinnen aus dem Passeiertal. Musik: Matthias LEGNER (Vibraphon).

Anschließend Gespräch mit dem Historiker Peter PIRKER, der in den kommenden drei Jahren an der Universität Innsbruck ein großangelegtes Forschungsprojekt über Wehrmachtsdeserteure in Tirol leiten wird. In Zusammenarbeit mit dem Personenkomitee „Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz“.

Vor 80 Jahren, im Herbst 1939, kam es bei der Option in Südtirol zu einer erdrückenden Zahl von Ja-Stimmen für die Auswanderung in den NS-Staat. 1943 wird Südtirol in der Operationszone Alpenvorland faktisch annektiert. Mit den fast 85 Prozent Ja-Stimmen für das nazistische Deutschland 1939 bestand nach der Befreiung 1945 die begründete Gefahr, dass die Südtiroler zur Gänze als Sympathisanten der Nazis wahrgenommen werden. Daher erlangte in den Monaten unmittelbar nach Kriegsende eine verschwindend kleine Gruppe von Südtirolern plötzlich ungeheure politische Bedeutung: die rund 300 Deserteure, die den Dienst im Vernichtungskrieg der Wehrmacht – oft mit Unterstützung ihrer Verwandten – verweigert hatten. Das Zentrum dieser Form des Widerstandes in Südtirol war das Passeiertal. In keinem anderen Tal hat es so viele Deserteure gegeben, in keinem anderen Tal war aber auch die Repression vonseiten der einheimischen NS-Funktionäre so hart wie im Passeiertal …

https://soundcloud.com/museumabsam/deserteure

Weitere Informationen: Deserteure Südtirol RC

 

Fotos: © Republikanischer Club – Neues Österreich

Montag, 18. November 2019, 19 Uhr, im RC

 

"AUF DER SUCHE NACH DEM EIGENEN SEIN“

Autobiographische Erzählungen von Schriftstellerinnen aus Nepal

(übersetzt von Johanna Buß und Alaka Atreya Chudal)

Erstes Wiener Lesetheater „Frauen lesen Frauen“

Es lesen: Alaka Altreya CHUDAL, Judith GRUBER-RIZY (Idee und Organisation), Linda KREISS (Einführung und Textauswahl) und Christa NEBENFÜHR.

Bei den ausgewählten Texten geht es um die verschiedensten Erfahrungen und Wahrnehmungen nepalesischer Frauen, die sich allesamt nicht in ihre von der Kultur vorgesehene Rolle fügen wollen, sondern sich beherzt die Möglichkeit zum Schreiben und zur Schriftstellerei erkämpfen. Damit haben sie oft enormen Widerstand in der Familie und der Verwandtschaft zu überwinden und müssen dafür in einigen Fällen auf vieles andere verzichten.

Fotos: © Judith Gruber-Rizy

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