Republikanischer Club - neues Österreich

Samstag, 15. September 2018, 19 Uhr, im RC:

 

FAREWELL PARTY

für das Waldheim Holzpferd des Republikanischen Clubs – Neues Österreich

Mit: (kurzen) Ansprachen, Buffet

und Musik: Arye Wachsmuth (ReadyOrNot – Sounds from the 80’s and early 90’s)

Mitte November 2018 kommt das Waldheim Holzpferd des Republikanischen Clubs – Neues Österreich, nach einer Skizze von Alfred HRDLICKA für 1,5 Jahre in die Ausstellung „Österreich 1918 – 2018“ in das Haus der Geschichte. Die Auseinandersetzung rund um Kurt Waldheims NS-Vergangenheit markierte einen Wendepunkt in Österreich…. Was vor über 30 Jahren das Land umtrieb, wirkt bis heute fort…

Ausgehend vom Satz des damaligen Bundeskanzlers Fred Sinowatz, im Frühjahr 1986, „Ich stelle fest, dass Kurt Waldheim nie bei der SA war, sondern nur sein Pferd“, hatte Kuno KNÖBL die Idee für ein Holzpferd, als Symbol für eine Bewegung, die sich um die Aufhellung der verdrängten und weitgehend verleugneten NS-Vergangenheit in Österreich bemühte. Eine Wiener Bühnenwerkstätte fertigte, nach einer Skizze von Alfred HRDLICKA, im Auftrag der Gruppe „Neues Österreich“ ein Holzpferd, das von Manfred DEIX mit einer SA Kappe bemalt wurde. Es sollte Waldheim bei all seinen Auftritten und Reisen begleiten. Einzig Waldheim reiste nicht viel. 1987 kam er auf die „Watchlist“ auf Grund seiner unklaren Haltung zu seiner eigenen Vergangenheit. Das Holzobjekt stand zwischenzeitlich in Kuno Knöbls Anwesen im „Fischapark“. Seit 1998 lehnt es, zerlegt, als ständiges Objekt, in den Räumen des Republikanischen Clubs – Neues Österreich, in der Rockhgasse 1, 1010 Wien. Von dort aus geht es, zeitlich befristet, zu Ausstellungen, zuletzt 2016 ins Wien Museum. Das kleine Modell (80 Zentimeter) steht in einer Dauerausstellung des JMW.

Weitere Texte zur Entstehungsgeschichte des Holzpferdes und des RC können auf unserer Homepage unter https://repclubdev.furiosys.at/geschichte/ nachgelesen werden.

Im Oktober 2018 kommt auch der ausgezeichnete Film „WALDHEIMS WALZER“ von Ruth BECKERMANN in Wien in die Kinos. Näheres dazu siehe http://www.waldheimswalzer.at/de/

Freitag, 15. Juni 2018, 19 Uhr, im RC:

 

GESPRÄCH MIT DER PHILOSOPHIN ÁGNES HELLER

Viktor Orbáns dystopische Erzählungen über Europa und "sein Ungarn" als kleine Utopie.

Die Regierungsjahre Orbáns fallen wohl nicht zufällig mit den "Krisenjahren" der Europäischen Union (oder vielmehr mit einem dystopischen Krisengefühl innerhalb dieser) zusammen. Finanz-, Schulden-, Flüchtlings- und Identitätskrise: Aus diesem Gemisch zieht der ungarische Ministerpräsident die Motive seiner Politik. Europa sei im Begriff Selbstmord zu begehen, Nationen würden verschwinden, das Christentum sei im Niedergang begriffen, Ungarn und andere westliche Länder seien im Belagerungszustand – manipuliert durch internationale Finanzspekulanten und bedroht durch gelenkte Migrationsströme. Motive, die seiner im April wiedergewählten Regierung als Vorwand dienen, um politischen Gegnern mittlerweile offen zu drohen und auch die letzten Überbleibsel einer liberalen Demokratie auszumerzen. "Sein Ungarn" wird Orbán dabei zum Gegenmodell und zu einem utopischen Hoffnungsort.

Die Philosophin Ágnes HELLER dagegen gehört zu den prominenten Kritikerinnen des Systems Orbán und fügt dabei ein weiteres "Widerstandskapitel" an ihre, an widerständigem Handeln und Denken nicht arme, Biografie. Als Kind überlebt sie durch Glück, Zufall aber auch Schläue die Shoah in Budapest, sie wird Schülerin des damals als "Rechtsrevisionisten" verrufenen George Lukács und verlässt Ungarn schließlich 1977 in das australische Exil aufgrund des gleichen, nun gegen sie gerichteten, Vorwurfs. Heller nahm an der ungarischen Revolution von 1956 teil und beeinflusste "mit und gegen Marx" linke Diskurse im Zuge der 68er-Bewegungen. Heute ist sie eine der bekanntesten zeitgenössischen Philosoph_innen und bestimmt mit ihren provokanten Thesen nicht nur die philosophischen, sondern auch die politischen Debatten.

Am Podium:

Ágnes HELLER im Gespräch mit

Thomas WALLERBERGER (RC)

Fotos: © Georg Hauptfeld

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