Republikanischer Club - neues Österreich

Dienstag, 9. September 2025, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr

 

Der Widerstands- und Spanienkämpfer Ludwig Beer, 1919-1944
und die Geschichte seines Hauses von 1919 bis heute.

Lesung und Gespräch mit Nachkommen der betroffenen Familien:

Klaus PUMBERGER (Autor, Historiker und Politikwissenschafter, Nachkomme der Familie, der das arisierte Haus in Wesenufer zugewiesen wurde),

Anaïs SPIRO (Filmregisseurin, Großnichte von Ludwig Beer),

Milena PUMBERGER (Musikalische Umrahmung, Mezzosopran, Nachkomme der Familie, der das arisierte Haus in Wesenufer zugewiesen wurde),

Einleitung und Moderation: Peter SCHWARZ (Vorstand RC).

 

„Das Schweigen der Generationen – Eine Familiengeschichte wird aufgearbeitet“. 

Klaus Pumberger liest aus seinem Buch „Worüber wir nicht geredet haben“ (Studien Verlag) – einem Buch über das Schweigen in seiner Familie und die Geschichte eines arisierten Hauses in Wesenufer an der Donau. Zur Lesung trifft er auf Anaïs Spiro. Die Musikfilmregisseurin ist die Großnichte von Ludwig Beer, Widerstands- und Spanienkämpfer, zugleich der frühere Hausbesitzer. Seine Mutter Rosa Beer, die auch Anaïs Spiros Urgroßmutter war, verteidigte mutig, jedoch vergeblich vor NS-Gerichten den Familienbesitz, der von den NS-Behörden zuvor zum „Judenvermögen Beer“ erklärt worden war.

Eine Begegnung zweier Nachfahren, deren Familien in Bezug auf die Täter-/Opfer-Seite auf der entgegengesetzten Seite standen. Wie gehen Familien mit unbequemen Wahrheiten um? Wann beginnt das Hinschauen und warum fällt es oft so schwer? Ein Abend über Verdrängung, Verantwortung und das späte Aufbrechen des Schweigens.

 

Donnerstag, 18. September 2025, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19.30 Uhr

 

NIE MEHR STILL, die Reise zu mir selbst. Eine jüdische Geschichte.

Sandra PIORO liest aus ihrer Autobiografie

Lesung und Clubgespräch 

Sandra Pioro liest ausgewählte Passagen aus Ihrer Autobiografie und gibt Einblicke in ihre persönliche Spurensuche. Sie spricht offen über das große „Schweigen der Vergangenheit“, das über Generationen hinweg in den Seelen der Menschen als stummes Trauma weiterlebt.

Alexander EMANUELY (Vorstand RC) führt das Gespräch mit Sandra PIORO

 

Sandra Pioro: NIE MEHR STILL

Sandra Pioro erzählt in diesem Buch ihre persönliche Geschichte als Mitglied einer Generation, die man als Kriegs­enkel bezeichnet. Sie begibt sich auf Spurensuche, um die vielen offenen Fragen nach ihrem Vater, der als Jugendlicher mehrere Konzentrationslager über­lebte und 1991 spurlos verschwand, zu klären. Die Begegnung mit ihrer jüdischen Geschichte und den Traumata ihrer Eltern und Großeltern lässt sie ihre Identität finden: als Tochter eines Auschwitz-Über­lebenden, als Künstlerin und als jüdische Frau.

 

Sandra Pioro: geboren 1968 in Stuttgart, studierte am Konservatorium der Stadt Wien und erhielt 1993 ihr Diplom für Musikalisches Unterhaltungstheater. Sie arbeitete mehrere Jahre als Schauspielerin und Musicaldarstellerin im In- und Ausland, zuletzt im Engagement der Vereinigten Bühnen Graz. Seit dem Jahr 2000 ist sie für den Verein Rote Nasen Österreich tätig und arbeitete einige Jahre lang sehr beherzt als Clownsdoktor in Spitälern und Seniorenheimen. Die nahe Begegnung mit Menschen verlockte sie dazu, diese Arbeit gegen die Bühne einzutauschen. 2003 gründete sie ein eigenes Modelabel für nachhaltige Mode. 2019 wurde sie bei „Rote Nasen“ Leiterin des Coaching-Teams und der Abteilung Kostüm und Ausstattung. Sie absolvierte außerdem eine Ausbildung zum systemischen Coach und Mentalcoach. Als Mentaltrainerin hilft sie Menschen dabei, ihre Potenziale zu entfalten, und berät zugleich als Designerin, diese Stärke nach außen sichtbar werden zu lassen.

Mittwoch, 24. September 2025, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr

 


„Das Recht auf Radio. 100 Jahre Radio – 25 Jahre ORANGE 94.0“


Vortrag und Diskussion mit Ulli WEISH (Geschäftsführerin von Radio Orange 94.0)

Die Geschichte des Radios wird im neu erschienen Buch aus der zivilgesellschaftlichen Perspektive erzählt und erweitert die 100 Jahre Radiogeschichte und den große Jubiläumsreigen so um die Pirat:innenbewegungen und den Kämpfen für freie Sendefrequenzen und Meinungspluralität.

Wann begann das Radio als neues elektronisches Medium und wie wurde es populär? Was war die Arbeiterradiobewegung und wie wurde das Radio vom offenen Bastelapparat mit der Utopie des Weltempfängers zum geschlossenen Möbelstück? Warum gab es in Österreich das Radiomonopol bis in die späten 90er Jahre und wer waren die Radiopirat:innen in Wien? Wie wurde das Freie Radio ORANGE 94.0 gegründet, das heute das größte Community Radio im deutschsprachigen Raum ist?  

Mittwoch, 1. Oktober 2025, RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn 19.30 Uhr

 

In Memoriam Elfriede Haslehner (1933–2025)

„Frauen lesen Frauen“, Erstes Wiener Lesetheater

Mit: Sigrid FARBER, Judith GRUBER-RIZY (Organisation), Heidi HAGL, Traude KOROSA, Angelika RAUBEK, Susanne SCHNEIDER.

Mit einer Lesung aus ihren Werken wollen „Frauen lesen Frauen“ im Ersten Wiener Lesetheater an Elfriede Haslehner erinnern, die im Mai dieses Jahres im 92. Lebensjahr verstorben ist. „Sie gehörte zur ersten Generation von Autorinnen ab den 1960er-Jahren, denen es um die Vereinbarkeit von Arbeit, Leben, feministischem Engagement und künstlerischem Schaffen ging“, heißt es im Nachruf von Gerhard Ruiss von der IG Autorinnen Autoren. Elfriede Haslehner war in der autonomen Frauenbewegung tätig, war Redaktionsmitglied des feministischen Frauenmagazins „Auf“ und Mitbegründerin des Wiener Frauenverlags (heute Milena-Verlag). Sie veröffentliche zahlreiche Bücher, vorwiegend Gedichtbände, schrieb aber auch Prosatexte und Satiren.

Dienstag, 14.  Oktober 2025, RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn 19.30 Uhr

 

DIE KINDER DER KÄMPFER

Dokumentarfilm von Fred TURNHEIM

Der erste Teil der Dokumentarfilm-Trilogie über die KINDER DES 20. JAHRHUNDERTS von Fred Turnheim beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Aufstandes des Schutzbundes gegen das autoritär regierende Dollfuss-Regime auf die Kinder und Kindeskinder der Kämpfer:innen. In dem einstündigen Dokumentarfilm DIE KINDER DER KÄMPFER kommen die Kinder und Enkelkinder der Kämpfer zu Wort und schildern die unterschiedliche Art der Erinnerungen in den Familien der Kämpfer. Fotos aus den Familienalben verstärken den Effekt der persönlichen Erinnerungen.

Als am Morgen des 12. Februar 1934 die Heimwehr im Zuge einer angekündigten Waffensuchaktion in das Linzer Parteiheim, das Hotel Schiff, eindringt, leisten der Schutzbundführer Richard Bernaschek und seine Mitkämpfer bewaffneten Widerstand. Der sozialdemokratische Parteivorstand um Otto Bauer und Julius Deutsch beschließt die Mobilisierung des Schutzbundes und die Ausrufung des Generalstreiks. Die ersten Kämpfe gibt es in Linz.

Den vereinten Kräften von Polizei, Heimwehr (paramilitärische Organisation des christlich-sozialen Lagers) und Bundesheer, das stellenweise Artilleriefeuer einsetzt, haben die schlecht ausgerüsteten und unzureichend organisierten Schutzbündler wenig entgegenzusetzen – die letzten kapitulieren am 15. Februar. Es kam zu unzähligen Verhaftungen und Todesurteilen.

In dem einstündigen Dokumentarfilm DIE KINDER DER KÄMPFER kommen die Kinder und Enkelkinder der Kämpfer zu Wort und schildern die unterschiedliche Art der Erinnerungen in den Familien der Kämpfer. Fotos aus den Familienalben verstärken den Effekt der persönlichen Erinnerungen an die Zeit vor mehr als 90 Jahren.

Die Gesprächspartner:innen sind die Kinder und Kindeskinder der Schutzbündler:

Ernst Berger, Irene Filip, Marina Fischer-Kowalsky, Wolfgang Friedler, Wilhelmine Goldmann, Peter Müller, Raoul Narodoslavsky, Gerda Pekny, Fedor Redlich, Charlotte Rombach, Eva Scheriau, Liesl Spira-Nitsch und Fred & Georg Turnheim.

Enkel der Schutzbündler:

Martin Auer, Peter Bernaschek, Irmengard Kainz, Nikolaj Labner, Gennadij Morozow, Erna Nachtnebel und Bürgermeister a. D. Bernd Rosenberger.

Weitere Gesprächspartner sind: Ljuba Arnautovic, Autorin; Univ.-Prof. Dr. Ernst Berger, Kinderpsychiater & Entwicklungsforscher; Mag. Dr. Josef Fiala, Historiker in Wien; Mag. Dr. Heimo Halbrainer, Historiker & Verleger in Graz; Univ.-Doz. Dr. Wolfgang Maderthaner, Verein für Geschichte der ArbeiterInnenbewegung und Dr. Josef Stockinger, Historiker in Steyr.

Dienstag, 21. Oktober 2025, RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn 19.30 Uhr

 

DIE KINDER DER SCHWEIGENDEN

Dokumentarfilm von Fred TURNHEIM

 

Am zweiten Filmabend wird der Dokumentarfilm DIE KINDER DER SCHWEIGENDEN von Fred Turnheim im RC gezeigt. Dieser beschäftigt sich mit den oft traumatischen Auswirkungen der Kinder und Kindeskinder der Opfer des Nationalsozialismus. Ausgehend von einem Exklusivinterview mit dem 97-jährigen Abba Naor, – der als Jugendlicher das KZ Dachau überlebte, seit Jahrzehnten als Zeitzeuge Schüler:innen in Bayern seine Geschichte erzählt, seine eigenen Kinder in Israel damit jedoch lange verschonte –, widmet sich der Film dem Erinnern und Schweigen der Überlebenden der Konzentrationslager. In DIE KINDER DER SCHWEIGENDEN sprechen Überlebende sowie ihre Kinder und Enkelkinder über das Unfassbare und darüber, wie es (bis heute) nachwirkt – auch auf die Nachgeborenen. Wissenschaftler:innen ordnen das Erzählte ein.

Nach der Filmvorführung jeweils Diskussion mit Fred TURNHEIM

Dienstag, 24. Juni 2025, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr  

 

Friedl Benedikt: Warte im Schnee vor Deiner Tür

Lesung und Gespräch mit Fanny Esterházy und Ernst Strouhal (Hrsg.)

Moderation: Doron Rabinovici.

 

Fanny Esterházy und Ernst Strouhal stellen im Gespräch mit Doron Rabinovici die Autorin vor und lesen danach Passagen aus „Warte im Schnee vor Deiner Tür“, ihren Notizen und Tagebüchern von 1938 bis 1953, die 2025 erstmals im Zsolnay-Verlag erschienen sind.

 

Friedl Benedikt wurde 1916 in Wien geboren. Sie war die zweitälteste Tochter von Irma und Ernst Benedikt, bis 1934 Herausgeber der Neuen Freien Presse. Nach dem »Anschluss« emigrierte sie 1938 nach Großbritannien, wo sie zwischen 1944 und 1950 unter dem Pseudonym Anna Sebastian drei Romane veröffentlichte. Friedl Benedikt war lebensfreudig, tatendurstig, neugierig und entsprach in nichts dem Klischee einer Frau im Exil. Für Elias Canetti ist Benedikt, die er 1936 in Wien kennenlernt, „eine geborene Erzählerin“. Er wird ihr Lehrer und Geliebter, ihr Lebensmensch bis zu ihrem frühen Tod 1953 im American Hospital in Paris. Ihre Aufzeichnungen von Begegnungen mit Freunden und Fremden, Szenen auf der Straße und in Pubs, auf Reisen durch das Nachkriegseuropa, über die Dinge der Liebe sind für ihn „das Beste, was sie je geschrieben hat“.

https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/friedl-benedikt-warte-im-schnee-vor-deiner-tuer-9783552075290-t-5514

Die HerausgeberInnen:

Fanny Esterházy, geb. 1959, lebt und arbeitet als freie Lektorin, Übersetzerin und Herausgeberin in Wien. Buchveröffentlichungen: Arno Schmidt. Eine Bildbiographie (2016), Wielandgut Oßmannstedt (2022).

Ernst Strouhal, geb. 1957, Autor, Publizist, Professor an der Universität für angewandte Kunst Wien. Zuletzt erschienen: Vier Schwestern. Fernes Wien, fremde Welt. (2022), Über kurz oder lang. Essays und Reportagen (2024).

 

Montag, 23. Juni 2025, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr

 

Präsentation der Zwischenwelt & von Reinhold Eckfelds Bericht

Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft

 

Peter Paul WIPLNGER und Nathalie ROUANET  lesen ihre Beiträge aus der Zwischenwelt.

Martin KRIST stellt das von ihm herausgegebene Buch „Reinhold Eckfelds Bericht – Vom Novemberpogrom bis zur Flucht aus Wien“ vor.

Einleitende Worte von Peter ROESSLER.

Moderation und Gespräch: Martin KRIST & Astrid NISCHKAUER.

 

Zwischenwelt Nr. 1 (Februar 2025) & Nr. 2 (Juni 2025), 42. Jahrgang

Reinhold Eckfelds Bericht – Vom Novemberpogrom bis zur Flucht aus Wien. Niedergeschrieben in den australischen Internierungslagern Hay und Tatura 1940/41. Herausgegeben von Martin Krist. Wien: Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft 2024

 

Peter Paul Wiplinger, Schriftsteller und künstlerischer Fotograf. Geboren 1939 in Haslach, Oberösterreich. Lebt seit 1960 in Wien. Studium der Theaterwissenschaft, Germanistik, Philosophie. Vorwiegend Lyriker, schreibt aber auch Prosa, Kulturpublizist und künstlerischer Fotograf. Mehr als 100 Fotoausstellungen sowie hunderte Beiträge in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien etc. Zahlreiche Rundfunksendungen im In- und Ausland. Seine Gedichte wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt und als Gedichtbände publiziert. Bisher 62 Buchpublikationen, zuletzt „LYRIK – 1000 ausgewählte Gedichte 1960-2023“.

Nathalie Rouanet, 1966 in Frankreich geboren (franz. Staatsbürgerin), lebt und arbeitet seit 1990 in der Nähe von Wien – von 2010 bis 2013 in Istanbul – als zweisprachige Autorin (Romane, Kurzprosa, Essays, Spoken Word), Übersetzerin für Film, Kunst, Theater und Literatur sowie Slammerin unter dem Namen Ann Air.

Reinhold Eckfeld, geboren 1921 in Wien, 1939 nach Großbritannien geflüchtet, 1940 als „feindlicher“ Ausländer nach Australien deportiert, 1943 bis 1946 Dienst in der australischen Armee, ab 1945 Abendstudium an der Technischen Hochschule Melbourne. Zunächst arbeitete er als Bauzeichner, nach Abschluss des Studiums als Architekt im Staatsdienst. Reinhold Eckfeld war verheiratet und Vater dreier Kinder. Er lebte in Mount Waverley, einem Vorort von Melbourne, und verstarb 2017 im 96. Lebensjahr.

Mittwoch, 4. Juni 2025, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn 19 Uhr

 

„PEPEK“ – EIN KIND ÜBERLEBT DEN HOLOCAUST

Josef SALOMONOVIC, genannt „Pepek“, ist einer der letzten, in Österreich lebenden, Zeugen des Holocaust. Er wurde 1938 in Mährisch-Ostrau geboren und hat durch unglaubliche Wunder und Zufälle das Ghetto Lodz und fünf Konzentrations- und Arbeitslager überlebt.

Pepeks Schwägerin, die Historikerin Shoshana DUIZEND-JENSEN, legte nun ein Buch über Pepeks Kinderleben 1938 bis 1946 vor.   

Bei der Präsentation wird Pepek anwesend sein und aus seinem Leben erzählen. Ihm zuzuhören ist ein großes Erlebnis. Die Autorin wird ihr Buch vorstellen, Passagen daraus lesen und Fragen des Publikums beantworten.

Mardi, 27 Mai 2025, Club Républicain, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, de 18h à 21h

 
Atelier La Fresque du Climat
 
Avec Français du Monde – ADFE Autriche, le NFP de Vienne organise une Fresque du Climat ! La Fresque du Climat, c’est un outil ludique, coopératif et scientifique qui reprend les grandes lignes du rapport du GIEC. ⁩
 
Inscriptions ici:
 

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