Freitag, 14. November 2025, im RC, Fischerstiege 1–7, 1010 Wien, Beginn: 18 Uhr
Die POET NIGHT 2025
des Ersten Wiener Lesetheaters www.lesetheater.at
Schreibende aus der österreichischen Literatur der Gegenwart lesen aus ihren Texten:
Mit: Heinz Achtsnit – Ruth Aspöck – Bettina Balaka – Dan*ela Beuren – Patricia Brooks – Katrin Butt – Peter Campa – Manfred Chobot – Antonio Fian – Karin Gayer – Renate Gippelhauser – Manuel Girisch – Werner J. Grüner – Erik Hardenberg – Ingrid Jantzen – Gerald Jatzek – Konstantin Kaiser – Christa Kern – Ilse Kilic – Doris Kloimstein – Erika Kronabitter – Helga Leitner – Karin Leroch – Manfred Loydolt – Anka Mairose – Christa Meissner – Thomas Neumeister-Macek – Mechthild Podzeit-Lütjen – Gerhard Ruiss – Susanne Rödl – Robert Schindel – Monika Schmatzberger – Reinhold Schrappeneder – Birgit Schwaner – Elisabeth Schwarz – Susanne Schweiger – Karin Seidner – Hedwig Seyr-Glatz – Minou Staringer – Christina Vivenz – Richard Weihs – Fritz Widhalm – Sascha Wittmann – Renate Woltron – Waltraud Zechmeister – Janus Zeitstein.
Organisation und Moderation: Andrea Pauli und Hahnrei Wolf Käfer
SAMSTAG, 15. November 2025, im RC, Fischerstiege 1–7, 1010 Wien, Beginn 19 Uhr
MIT DEN AUGEN VON INANA
LITERATUR ÜBER DIE SITUATION DER FRAUEN IM IRAK
Gespräch und Lesung
Mit: Zainab AL-RUBAYE, Ban Dhayah HABIB und Birgit SVENSSON
“Inana” ist ein 2013 gegründetes Netzwerk irakischer Schriftstellerinnen, die sich in ihrem Land politisch engagieren und über die Situation der Frauen im heutigen Irak schreiben. In ihren Texten, die bereits in zwei Anthologien auch deutschsprachig erschienen sind, beschäftigen sie sich mit ihrer Gesellschaft, aber auch religiösem Extremismus und patriarchaler Politik, die Freiräume der Frauen im Alltag zunehmend einschränken. “Inana” ist eine Brücke der Kulturen und der Literaturen.
Begrüßung: Marion WISINGER Moderation: Michael REINPRECHT,
Übersetzung: Rima al-JABOURI, Lesung: Ulli MOSCHEN
Eine Veranstaltung des Österreichischen PEN-Clubs und der Buch Wien
Montag, 17. November 2025, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr
HEIMGEKEHRT UND FREMD GEBLIEBEN
von Susanne BOCK
1946 kehrt Susanne Bock aus dem Exil in England in ihre Heimatstadt Wien zurück. Die junge Frau sieht sich mehreren großen Problemen gegenüber: Sie muss Arbeit und Wohnung finden, ihr Privatleben ordnen – und sich mit der Fremdheit in der einst vertrauten Heimatstadt zurechtfinden. Es fällt ihr schwer, sich in eine Gesellschaft einzufinden, die noch von den Spuren des Nationalsozialismus geprägt ist, wo der Antisemitismus deutlich spürbar ist und das Zusammenleben erst geregelt werden muss.
Das Leben von Susanne Bock war geprägt von Widerstand gegen das austrofaschistische Regime und später gegen den Nationalsozialismus. Nachdem sie nach England geflohen war, arbeitete sie in verschiedenen Berufen, darunter als Krankenschwester und später als Mitarbeiterin des „Journal of the Iron and Steel Institute“ in London. Susanne Bock erlangte 1983 ihren Magisterabschluss und promovierte 1993 an der Universität Wien. Sie starb 2022 in Wien.
Anlässlich der Buchneuerscheinung 2025 in der „Buchschmiede“ liest Peter BOCK aus dem Buch seiner Mutter „Susanne Bock, Heimgekehrt und fremd geblieben“
Mittwoch, 19. November 2025, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr
Geh Denken! www.gedenkdienst.at
Ein Imperium der Beschämung: Gelächter als Identitätspolitik im nationalsozialistischen Deutschland
Spott und herabwürdigendes Gelächter gehörten zu den deutschen Verfolgungsstrategien gegenüber jüdischen Deutschen und Juden in ganz Europa. Der Vortrag diskutiert, warum das so war und welche Bedeutung verächtlich gemeinter ‚Humor‘ hatte. Semantisch war dieser Begriff im deutschen Kontext bereits seit dem 19. Jahrhundert verwoben mit der Vorstellung von Kampf und Gewalt. Vor allem während des Ersten Weltkriegs und in der Weimarer Republik nutzten ihn viele Deutsche in antidemokratischer Absicht. Diese historische Aufladung trug dazu bei, dass Humor in der NS-Zeit als Kommunikationsinstrument fungieren konnte, sich ‚ohne Worte‘ über politische Absichten zu unterhalten. Wer eine nationalsozialistische, verfolgende Gesellschaft etablieren wollte, setzte beschämende ‚Scherze‘ einerseits als narrative Strategie und andererseits als Praxis der Ausgrenzung ein.
Ein Vortrag von Martina KESSEL
Martina Kessel ist Professorin für Moderne Geschichte und Geschlechtergeschichte an der Universität Bielefeld. Unter anderem beschäftigt sie sich mit Fragen der Identitätsbildung, so auch in ihrer 2019 veröffentlichten Monografie Gewalt und Gelächter. ‚Deutschsein‘ 1914-1945, auf die sich ihr Vortrag bezieht.
Donnerstag, 20. November 2025, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr
Mein Amerika? America Me!
Präsentation des PODIUM-Herbstheft
Die Textbeiträge ziehen sich durch die US-Landkarte von der Ostküste zum Pazifik sowie vom Mittleren Westen in die Südstaaten und erzählen nicht nur über die klassischen all time-Destinationen wie New York City, Washington D.C. und Los Angeles. Dabei bleiben die AutorInnen dieser Ausgabe meist den eigenen literarischen Einflüssen bzw. persönlichen Beeinflussungen auf der Spur. Die Fragestellung „Mein Amerika?“ impliziert jedoch auch die antagonistische Ebene: „America Me!“. Was passiert im Echoraum?
Mögliche Antworten geben die Textbeiträge der drei lesenden AutorInnen bei der Heftpräsentation am:
Es lesen:
Beatrix Kramlovsky
Manfred Chobot
Corinna Dietrich
Moderation: Regina Hilber (Herausgeberin)
Donnerstag, 27. November 2025, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr
IM EPIZENTRUM DES LEBENS (Frankfurter edition Faust)
Lukas MESCHIK
Buchvorstellung
Plötzlich verstummt die Welt. Lockdowns, leere Straßen, eine Realität, die sich anfühlt wie ein Fiebertraum. Lukas Meschik hält für 100 Tage fest, was passiert, wenn das Leben auf Stand-by geschaltet wird – mit feiner Ironie, scharfem Blick und einem Sinn für die Details des Alltags im Ausnahmezustand. Zwischen Nachrichtenflut und gedanklicher Abschweifung entsteht eine poetisch-ironische Reise durch die Pandemiezeit, dokumentiert in Form eines literarischen Notizbuchs.
Doron RABINOVICI im Gespräch Lukas MESCHIK
Autor und Musiker in Wien. Seit 2009 veröffentlicht er Prosa, Lyrik, Essays und Buchbesprechungen, zuletzt den Roman „Die Würde der Empörten“ (2023) über Protestkultur und Radikalisierung sowie den Gedichtband „Form wahren. Dreizeiler“ (2024). Meschik ist Frontman der Band „Moll“, mit der er zwei Alben herausbrachte. Im Herbst 2025 erschien das literarische Notizbuch „Im Epizentrum des Lebens“, im Frühjahr 2026 erscheint in der Limbus-Reihe „Kulturgeschichte der Dinge“ sein Band „Die Uhr“.
Lukas Meschik in der edition Faust:
https://editionfaust.de/produkt/im-epizentrum-des-lebens
Weitere Bücher von Lukas Meschik im Innsbrucker Limbus Verlag:
https://www.limbusverlag.at/autorinnen/lukas-meschik
Mittwoch, 10. Dezember 2025, RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn 18 Uhr
Tränen musst Du nicht weinen – Tränen kannst Du auch lachen
Jüdische Witze und Geschichten – jiddishe Lieder,
mit Lena ROTHSTEIN und Tony SCHOLL
Lena Rothstein und Tony Scholl betrachten kartenspielend die Welt und all das Geschehene und spannen so einen fulminanten Bogen über die Grenzen, durch die verschiedenen Facetten des jüdischen Humors.
In das „goldene Zeitalter“ auf der iberischen Halbinsel, über die Meere, ins ostjüdische Stedtl und in die verschiedensten Stationen der Diaspora, leitet ein wehmütiges, ungebändigtes Lächeln ins grenzenlose Reich des jüdischen Witzes. Auch in der Nazizeit und unter Stalin wurde gelacht, vor allem: was blieb einem anderes übrig?
Tony Scholl gelingt es, durch seine charismatische Erzählweise die jüdischen Witze spannend aufzubauen.
Feinfühlig interpretiert Lena Rothstein in ihrer ganz persönlichen Vortragsweise die jiddishen Lieder.
Musikalisch unterstützt von:
Michael KNEIHS – Piano und
Adula IBN QUADR – Violine
Sehen Sie und hören Sie hier, wo Sie Hörbeispiele anklicken können:
https://www.youtube.com/channel/UCYThDA1jhmAiSDj71kUmMuQ
und www.lenarothstein.at
Dienstag, 21. Oktober 2025, RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn 19.30 Uhr
DIE KINDER DER SCHWEIGENDEN
Dokumentarfilm von Fred TURNHEIM
Am zweiten Filmabend wird der Dokumentarfilm DIE KINDER DER SCHWEIGENDEN von Fred Turnheim im RC gezeigt. Dieser beschäftigt sich mit den oft traumatischen Auswirkungen der Kinder und Kindeskinder der Opfer des Nationalsozialismus. Ausgehend von einem Exklusivinterview mit dem 97-jährigen Abba Naor, – der als Jugendlicher das KZ Dachau überlebte, seit Jahrzehnten als Zeitzeuge Schüler:innen in Bayern seine Geschichte erzählt, seine eigenen Kinder in Israel damit jedoch lange verschonte –, widmet sich der Film dem Erinnern und Schweigen der Überlebenden der Konzentrationslager. In DIE KINDER DER SCHWEIGENDEN sprechen Überlebende sowie ihre Kinder und Enkelkinder über das Unfassbare und darüber, wie es (bis heute) nachwirkt – auch auf die Nachgeborenen. Wissenschaftler:innen ordnen das Erzählte ein.
Nach der Filmvorführung jeweils Diskussion mit Fred TURNHEIM
Dieser Filmabend läuft im Rahmen „der Demokratiewoche“ (20. – 26. Oktober) https://buendnis2025.at/demokratiewoche-buendnis-2025/
Montag, 20. Oktober 2025, im RC, Fischerstiege 1–7, 1010 Wien, Beginn 19 Uhr
DIE KINDER DES MUSA DAGH – Schreiben über Aghet und Armenien
Präsentation der Zeitschrift Zwischenwelt Theodor Kramer Gesellschaft
Mit: Julia DANIELCZYK, Barbara DENSCHER, Helene MAIMANN, Herbert MAURER, Peter ROESSLER.
Der von Julia Danielczyk und Peter Roessler kuratierte Schwerpunkt der Zeitschrift Zwischenwelt (3/25) reicht thematisch vom Genozid an den Armenier:innen bis zur zeitgenössischen armenischen Literatur. Ein wesentlicher Gesichtspunkt ist das Schreiben über den Völkermord an den Armenier:innen in der Literatur von Vertriebenen und Verfolgten des NS-Regimes. „Die Kinder des Musa Dagh“ werden in Franz Werfels bedeutendem Roman die Bewohner:innen der Ortschaften um den Berg Musa Dagh genannt, der zum Symbol des Widerstands wurde. Dem Roman ist ein ausführlicher Beitrag von Peter Stephan Jungk gewidmet. Zur Thematik des Schwerpunkts gehören u.a. noch die Rezeption des Werfel-Romans in Armenien (Barbara Denscher und Aram Mirzoyan) sowie ein Portrait des von den Nationalsozialisten ermordeten gebürtigen Armeniers und französischen Widerstandskämpfers Missak Manouchian (Helene Maimann). Breiten Raum nehmen auch literarische Blicke auf die gegenwärtige Literatur und Gesellschaft Armeniens ein, von der armenischen Lyrik bis zur Katastrophe von Bergkarabach (Herbert Maurer). Der Jahrestag zur Erinnerung an den Völkermord an den Armenier:innen jährte sich heuer zum 110. Mal.
SAMSTAG, 18. Oktober 2025, RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn 19 Uhr
Der GEDENKDIENST lädt in den RC (in englischer Sprache)
Lecture and Discussion with Trudy GOLD
Curing the longest hatred? Why 80 years of Holocaust Education couldn’t end anti-Semitism.
After decades of Holocaust education and the proclamation of “Never Again” over and over, anti-Semitism is at its worst level since the Second World War. The antisemitic backlash after October 7th, 2023, brought to light a new quality of hatred and violence against Jews worldwide. British Historian and founding member of the British delegation to the International Holocaust Remembrance Alliance, Trudy Gold will address these issues in her lecture and discuss the questions: “Has Holocaust education failed? What are the root causes of the virulent antisemitism of today? And what is the path forward?
Trudy GOLD was the CEO of the London Jewish Cultural Centre and a founding member of the British delegation to the International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA). Throughout her career she taught modern Jewish history at schools, universities, and to adult groups and ran seminars on Holocaust education in the UK, Eastern Europe, and China. She also led Jewish educational tours all over the world. Trudy was the educational director of the student resources “Understanding the Holocaust” and “Holocaust Explained” and the author of “The Timechart History of Jewish Civilization”.