Mittwoch, 16. April 2025, im RC, Fischerstiege 1-7, R 1, 1010 Wien, Beginn: 18 Uhr
FLUCHT UND RECHTSEXTREMISMUS
Fluchtbewegungen sind ein fester Bestandteil der Geschichte – doch in den letzten Jahren erleben wir, wie rechtsextreme Strömungen immer stärker gegen geflüchtete Menschen mobilisieren. Rhetorik der Abschottung, Angriffe auf Schutzsuchende und eine zunehmende Verrohung der Debatte prägen viele öffentliche Diskurse. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie wir als Gesellschaft mit unserer Vergangenheit umgehen: Welche Rolle spielt die Erinnerung an Flucht und Vertreibung in Zeiten, in denen immer weniger Zeitzeug:innen leben?
Diskussionsveranstaltung mit:
Eva RIBARITS, Claudia KURETSIDIS-HAIDER, Felix BUTSCHEK
Donnerstag, 24. April 2025, im RC, Fischerstiege 1-7, R 1, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr
Präsentation des Heftes „Welt im Wandel“
der Literaturzeitschrift PODIUM https://www.podiumliteratur.at/
Podium Heftpräsentation mit: Susanne Sophie Schmalwieser, Sylvia Unterrader und Gerhard Ruiss, Moderation: Patricia Brooks.
SOZIALSTAAT ÖSTERREICH (1945 – 2020), Entwicklung – Maßnahmen – internationale Verortung
ohne Publikum
Emmerich TÁLOS (Wien) / Herbert OBINGER (Bremen), Studien-Verlag Innsbruck
Emmerich TÁLOS zu Gast im RC.
Der sozialstaatliche Entwicklungsprozess war im Österreich der Nachkriegsjahrzehn durch eine beachtliche Expansion gekennzeichnet. Vom „goldenen Zeitalter“ war die Rede. Wirtschaftliche, soziale und politische Veränderungen brachten seit Mitte der 1990er Jahre beträchtliche Herausforderungen mit sich. Neben punktuellen Erweiterungen zeichnen sich deutlich restriktive Trends auf allen Ebenen des Sozialstaates ab. Eine Herausforderung einmaliger Art stellt die 2020 ausgebrochene Corona-Pandemie mit ihren einschneidenden wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen dar. Unübersehbar in diesem Zusammenhang ist, wie unverzichtbar der breit ausgebaute Sozialstaat für die österreichische Gesellschaft ist.
Nini TSIKLAURI, bekannt durch ihre Rollen in „Die wilden Kerle“ und „Schloss Einstein“, schafft, woran Politologen und die EU selbst scheitern: Die 28-jährige frühere Schauspielerin und jetzige Europa- Aktivistin lädt in ihrem neuen Buch „Lasst uns um Europa kämpfen – Mit Mut und Liebe für eine starke EU“ die Europäische Union mit positiven Emotionen auf. Gleichzeitig legt sie mit einem „Do-It-Yourself-Rettungsplan“ eine Handlungsanleitung vor, mit der jede EU-Bürgerin und jeder EU-Bürger im eigenen Einflussbereich den Europagedanken stärken kann.
Selbst einst aus Georgien nach Deutschland geflüchtet, engagiert sich Tsiklauri für die europaweite zivilgesellschaftliche Bewegung „Pulse of Europe“, die den Europäern die Staatengemeinschaft in Zeiten EU feindlicher rechtspopulistischer und nationalistischer Tendenzen und des BREXIT durch Open-Air-Panels, offene Mikrofone auf der Straße und anderen Aktivitäten wieder näherbringen will.
„EINFACH WEG!“ Verschwundene Roma-Siedlungen im Burgenland
Eine Veranstaltung des Vereins GEDENKDIENST
Gerhard BAUMGARTNER (Historiker und wissenschaftlicher Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands (DÖW));
Moderation: Sarah KNOLL (Verein GEDENKDIENST)
Bis zu ihrer Zerstörung durch das NS-Regime bestanden auf dem Gebiet des Burgenlandes etwa 120 Siedlungen von Roma und Romnja. Ihre historischen Wurzeln reichten in zahlreichen Fällen bis ins 18. Jahrhundert zurück. Nur einige wenige dieser Siedlungen sind heute noch existent.
Im 2020 bei New Academic Press erschienen Buch wurden zahlreiche historische Bilddokumente und archivarische Quellen zusammengetragen, um die Gründung und Existenz dieser Siedlungen, das Schicksal ihrer BewohnerInnen, die Verfolgung und Zerstörung zwischen 1938 und 1945 sowie die Situation in der Nachkriegszeit zu dokumentieren. Die Beschreibung der einzelnen Romasiedlungen spannt einen Bogen von den ersten historisch belegbaren Daten über die Verfolgung und Zerstörung während der NS-Zeit bis zur Situation der Überlebenden nach 1945. Die Dokumentation versteht sich als Beitrag zur burgenländischen Landesgeschichte, vor allem aber auch zur Lokalgeschichteder burgenländischen Gemeinden. Gleichzeitig dokumentiert sie den österreichischen Teil der wenig bis gar nicht bekannten Geschichte der mehrheitlich sesshaften Roma und Romnja-Bevölkerung Mitteleuropas.
Es diskutieren: Werner ANZENBERGER (Buchautor: Plädoyer eines Märtyrers) und Matthias FALTER (Buchautor: Die Grenzen der Demokratie),
Moderation: Christine HULATSCH.
1933 schaltet Bundeskanzler Engelbert Dollfuß unter Einsatz der Exekutive das Parlament aus, mit dem Ziel, eine Diktatur zu errichten. 1934 Bürgerkrieg. Die Sozialdemokratie leistet erfolglos Widerstand gegen die endgültige Zerschlagung der Demokratie. Um erfolgreich an der Bewältigung zu arbeiten, lohnt es sich genauer hinzuschauen. Inzwischen ist die Demokratie in Österreich 75 Jahre alt. Und auch heute steht die Demokratie vor großen Herausforderungen. Ein demokratischer Diskurs ist immer angebracht, im Moment scheint er aber dringend erforderlich. Politik und Zivilgesellschaft sind gefordert, große Probleme erfordern ein gemeinsames Handeln:
Corona –Krise & Einschränkung von Freiheitsrechten, Verschwörungsmythen der extremen Rechten, Klimakrise, Migration, Rassismus, Antisemitismus, die immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich.
Wenn wir in der illiberalen Demokratie aufwachen, ist es zu spät. Machen wir die repräsentative Demokratie mit innovativen Konzepten zukunftsfähig. Bürger_innen-Beteiligungsmodelle bieten sich an, um differenzierte Willensbildungsprozesse der Bevölkerung zu fördern.
WIEN: EIN MODELL IM ZUKUNFTSTEST – Kurswechsel Heft 4/2019 Präsentation
Es diskutieren: Margaret HADERER (WU Wien), Justin KADI (TU Wien) und Andreas NOVY (WU Wien).
Moderation: Vanessa REDAK (BEIGEWUM).
Das Kurswechsel Heft 4/2019 analysiert aktuelle Trends der Wiener Stadtentwicklung und diskutiert, inwiefern die Stadt (weiterhin) Referenz alternativer Kommunalpolitik ist. Galt Wien mit seinem großen öffentlichen Sektor vor 20 Jahren als Auslaufmodell, so erfährt es in den letzten Jahren vermehrt Zuspruch und gilt manchen sogar als Modell für eine „Stadt für alle“, deren Fundament ihre städtischen Infrastrukturen sind. Angesichts von Klimakrise, Digitalisierung und Erosion des sozialen Zusammenhalts stehen diese Infrastrukturen des Alltagslebens vor neuen Herausforderungen. Die einzelnen Beiträge untersuchen kritisch, wie sich Wien unter diesen geänderten Rahmenbedingungen weiterentwickelt: Wie ist etwa die aktuelle Wiener Wohnungspolitik zu bewerten? Inwiefern können internationale Erfahrungen für eine Öffnung der städtischen Governance genutzt werden? Welche Rolle kommt dabei intermediären Organisationen wie z.B. Wohnbaugenossenschaften zu und wie steht es um Partizipation in der Stadtplanung? Schließlich bringt eine emanzipatorische Stadtpolitik auch die Frage nach alternativen Metriken zur Wohlstandsmessung mit sich.
POLITIK DER ASSIMILATION – Österreich und die Kärntner Slowenen nach der NS-Herrschaft (new academic press) von ROBERT KNIGHT
Der britische Historiker Robert KNIGHT (University College London) ist zu Gast im RC
Lesung aus den Protokollen: Kurt HOFFMANN
Gespräch: Elena MESSNER (Schriftstellerin und Kulturwissenschaftlerin) und Robert KNIGHT
Das NS-Regime hatte die kulturelle Auslöschung der Slawen beschlossen. Wie aber erging es den Slowenen im demokratischen Österreich, im Bundesland Kärnten, wo starke national¬sozialistische und deutschnationale Traditionen das Dritte Reich bis in den Mai 1945 aufrechterhalten hatten? Die Beantwortung dieser Frage führt den britischen Historiker Robert KNIGHT (University College London) zu zentralen Aspekten der Nachkriegsgeschichte: personelle Kontinuitäten, die ehemalige Nationalsozialisten in einflussreiche Positionen brachten und die Kontinuität eines aggressiven Diskurses, der die Bevölkerung in „Heimattreue“ und „Verräter“ schied. Auch die territorialen Ansprüche Jugoslawiens auf Südkärnten werden in erster Linie als eine Funktion dieser Polarisierung gewertet.
Robert KNIGHT zeigt, dass scheinbar liberale Werte wie individuelle Entscheidungsfreiheit und subjektive Kriterien ethnischer Identitätsfindung im historischen Kontext verstanden werden müssen. Im postnationalsozialistischen Kärnten, wo das Machtgefälle zwischen Deutschen und Slowenen strukturell verankert war, führten sie zu einem Ereignis, das alles andere als liberal war: die Zerstörung der zweisprachigen Schule im Herbst 1958. Die Studie wirft so ein historisches Licht auf die laufenden theoretischen Debatten über Multikulturalismus, Liberalismus und die Idee des „neutralen“ Staates.
PLÄDOYER EINES MÄRTYRERS – Eine Groteske von Peter VERAN
Es liest: Peter VERAN, literarische Pseudonym des Juristen und Historikers Werner ANZENBERGER.
Moderation: Christine HULATSCH, (Historikerin)
86 Jahre nach dem Februar-Aufstand 1934 gegen die austrofaschistische Diktatur wird der damalige Bundeskanzler Engelbert Dollfuß aus seinem Grab in Wien-Hietzing exhumiert und vor Gericht gestellt. In diesem Rahmen spielt Peter Verans literarische Groteske, in der sich Engelbert Dollfuß vor der Geschichte rechtfertigen muss. Die Anklagepunkte sind umfassend: Vielfacher Mord, Folter, Hochverrat und Landfriedensbruch. Darauf muss der im Juli 1934 von Nationalsozialisten ermordete und später zum Märtyrer stilisierte Ex-Diktator eine Antwort finden. Der Autor liefert ein entlarvendes Psychogramm eines konservativen Politikers mit einem Hang zu autoritären Lösungen.
LETZTER WECKRUF FÜR EUROPA (K&S) von HELMUT BRANDSTÄTTER
Helmut BRANDSTÄTTER präsentiert sein neues Buch.
Helmut BRANDSTÄTTER und Nini TSIKLAURI im Gespräch
Mitte März 2020. Der Höhepunkt der Corona-Krise ist noch nicht erreicht, da gibt es für viele schon einen Schuldigen: die Europäische Union. Obwohl diese kaum gesundheitliche Kompetenzen hat, bedienen nationale Regierungschefs der radikalen rechten Lager Ressentiments gegen die EU. Das Virus trifft Europa in einer schwierigen Lage: Im Handelskrieg zwischen den USA und China schaut die EU hilflos zu, muss aber unter den Auswirkungen leiden, … in Ungarn und Polen entwickeln sich autoritäre Demokratien, die mit den Werten der EU kaum mehr etwas zu tun haben wollen. Der Streit um das künftige Budget der EU eskaliert: Corona-Bonds, also gemeinsame Schulden, wollen die Südländer; Österreich und andere lehnen das ab….
PRIMAT DER POLITIK? Müssen das Verfassungs- und das Europarecht der Innenpolitik weichen? Ist die österr. Demokratie krisenfest?
Es diskutieren:
Tamara EHS (Politikwissenschfterin, „Krisendemokratie – Sieben Lektionen aus der Coronakrise“, Mandelbaum Verlag),
Alfred NOLL (Rechtsanwalt, Universitätsdozent für Öffentliches Recht und Rechtslehre),
Mara-Sophie HÄUSLER (Rechtsanwältin, RA Leitner & Häusler waren beim VfGH erfolgreich).
Die Empörung war zu recht groß, als der damalige Innenminister Kickl auf das Primat der Politik pochte, in dem er das primärrechtlich verbriefte Recht auf ein faires Asylverfahren in Frage gestellt hat. Während der Corona-Pandemie wischte der österr. Bundeskanzler im Zuge der täglichen Pressekonferenzen live aus dem Kanzleramt, bei denen die zuvor von der Regierungsspitze politisch beschlossenen Maßnahmen mündlich verlautbart wurden, verfassungsrechtliche Bedenken als „juristische Spitzfindigkeiten“ vom Tisch. Als der VfGH die Corona-Betretungsverbote als weitgehend gesetzeswidrig erklärt hat, wurde auf die „überforderten“ Verwaltungsjuristen verwiesen…. Die Akutphase der Corona-Krise zeigte überdies wie ein Brennglas den Blick auf die Stärken und Schwächen der österreichischen Demokratie. Jene Bereiche, in denen das politische System schon in Normalzeiten holprig lief, gerieten in der Krise zum Stolperstein.
DIE GRENZEN DER DEMOKRATIE: Auseinandersetzungen mit Rechtsextremismus
(beschränkte Publikumszahl, bitte vorher anmelden unter office@repclub.at )
Anlässlich der Publikation des Buches "Grenzen der Demokratie" von Matthias FALTER.
Matthias FALTER diskutiert mit und NR. Abg. Sabine SCHATZ (SPÖ) über die gesellschaftlichen Reaktionen auf extrem rechte Politik.
Die politische Kultur einer Demokratie bestimmt sich nicht zuletzt in der Abgrenzung gegenüber Rechtsextremismus. Dass diese Auseinandersetzung in den letzten Jahren und Jahrzehnten nur teilweise und oft wenig nachhaltig geführt wurde, zeigt die Tendenz der Normalisierung extrem rechter Ideen im politischen Alltag. Manche Strategien der Abgrenzung gegenüber dem "harten" Neonazismus tragen sogar zu einer Legitimierung von "weichen" extrem rechten Positionen bei. Auch Erinnerungspolitik kann bei der (impliziten) Legitimierung von rechten Positionen eine Rolle spielen.
LICRA – Ligue Internationale Contre le Racisme et l'Antisémitisme – Österreich Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus 1010 Wien, Rockhgasse 1 www.repclub.at/licra licra.oesterreich2(AT)gmail.com Die LICRA in Österreich Die Mutterorganisation wurde 1928 in Paris gegründet, damals noch mit dem Namen LICA (Ligue Internationale Contre l’Antisémitisme), und zwar zu einer Zeit, in der Antisemitismus in Europa […]