Republikanischer Club - neues Österreich

Donnerstag, 18. Juni 2015, 19 Uhr, im RC:

SCHEITERN JUGOSLAWIENS – Warnsignal für die Einheit der EU?

Zum 5. Todestag von Bogdan BOGDANOVIĆ: Filmvorführung und Diskussion

Bogdan Bogdanović war Architekt, Stadttheoretiker und Essayist. Er wurde 1982 Bürgermeister Belgrads. Legte dieses Amt aber 1987 nach Amtsantritt Milosevićs zurück und ging in die Opposition gegen Nationalismus und Krieg. Nach Ausbruch des Krieges war er zunehmenden Anfeindungen ausgesetzt und ging 1993 ins Exil zuerst nach Paris und dann nach Wien.
Der Zerfall Jugoslawiens aufgrund nationalistischer Mobilisierungen kann als Warnsignal für die Zukunft der Europäischen Union aufgefasst werden. Gibt es aufgrund dieses Zerfalles Schlussfolgerungen für die Zukunft des Europäischen Projektes?

Filmvorführung: "Architektur der Erinnerung – die Denkmäler des Bogdan Bogdanović" von Reinhard SEISS, 52 Minuten

Diskussion: Melita ŠUNJIĆ (Politikwissenschafterin, Buchautorin* und Mitbegründerin des bosnisch-kroatisch-serbischen Friedensdialoges), Norbert MAPPES-NIEDIEK (Journalist und Buchautor**) und Reinhard SEISS (Stadtplaner, Filmemacher und Publizist). Begrüßung und Moderation: Monika VANA (Abg. zum Europaparlament)

* u.a. Buch "Woher der Hass? Kroaten und Slowenen kämpfen um Selbstbestimmung" (1992)
** u.a. Buch "Die Ethno-Falle. Der Balkan-Konflikt und was Europa daraus lernen kann"

Mit Unterstützung der Grünen Wirtschaft Wiens und der Grünen Fraktion im EP greens/EFA

 

Dienstag, 16. Juni 2015, 19 Uhr, im RC:

Car|go|graphy

Präsentation umfasst das Screening der Dokumentation "Car|go|graphy" und eine anschließende Diskussion mit: Markus HAFNER (Künstler & Philosph) und Christof BERTHOLD (Kultur- und Sozialanthropologe).

Moderation: Katja SEIDEL. Begrüßung: Alexander EMANUELY (RC)

„Wenn Sie dieses Auto jetzt oder zu einem späteren Zeitpunkt verkaufen wollen, dann rufen Sie mich bitte an!“ – so oder so ähnlich lautet die Aufforderung auf den visitenkartengroßen Kärtchen, die wohl viele (Autobesitzer_innen) kennen. Doch was steckt hinter den Autokärtchen? Welche Menschen sind im Business tätig und warum? Welche Wege gehen die gebrauchten Autos? Diese und ähnliche Fragen stellt sich das Projekt „Car|go|graphy“, an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft angesiedelt, seit Herbst 2014. Dabei versteht das Projekt die Autokärtchen als Medium, das auf ein Multiversum lokaler und globaler Zusammenhänge verweist – und mehr ist als eine bloße ökonomische Praxis. (mehr Infos unter http://cargography.mitumback.net/)
 

Montag, 15. Juni 2015, 19.30 Uhr, im RC:

PERSPEKTIVEN FORTSCHRITTLICHER WIRTSCHAFTSTHEORIE UND -PRAXIS

Es diskutieren:
Franziska DISSLBACHER (Studentin, Gesellschaft für Plurale Ökonomik Wien), Klemens HIMPELE (Volkswirt, Stadt Wien, MA 23 – Wirtschaft, Arbeit und Statistik), Ralf PTAK (Wirtschaftswissenschaftler Universität Köln, Wissenschaftlichen Beirat Attac (Lindauer Manifest), Netzwerk Plurale Ökonomik).

Moderation: Romana BRAIT (BEIGEWUM www.beigewum.at)

Auf die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise hat die herrschende Ökonomie kaum Antworten geben können bzw. haben ihre Lösungsvorschläge die Krise noch weiter verstärkt. Dennoch hat kein umfassender Kurswechsel im Diskurs stattgefunden und auch keine Änderung der einseitigen Lehre an den Universitäten. Jedoch ist die Kritik an der herrschenden ökonomischen Lehre in den letzten Jahren lauter geworden. Von der internationalen Studierendeninitiative International Student Initiative for Pluralism in Economics (ISIPE) bis zu dem finanziell stark aufgestellten Institute for New Economic Thinking (INET) haben sich viele Leute zusammengeschlossen, um Perspektiven für eine andere Wirtschaftswissenschaft aufzuzeigen. Aber wie kann und soll es jetzt weitergehen? Die Universitäten selbst scheinen relativ unbeeindruckt und die meisten Regierungen in Europa hängen immer noch dem Dogma der Austeritätspolitik an. Die Veranstaltung soll eine Diskussion darüber bieten, welche die strategischen Optionen für fortschrittliche Wirtschaftspolitik und -theorie sind. Ist ein Eindringen in neoklassisch geprägte Institute überhaupt möglich? Oder sollte man sich auf außeruniversitäre Wirtschaftsforschung beschränken? Wie kann man progressive Erklärungsansätze und Politikvorschläge in der öffentlichen Wahrnehmung platzieren?

Eine gemeinsame Veranstaltung des BEIGEWUM, der Gesellschaft für Plurale, Ökonomik Wien, Roter Börsenkrach und Mastervertretung VW.Sozök.SEPP.
 

 

Dienstag, 19. Mai 2015, 19 Uhr, im RC:

Madeleine Bourdouxhe:
Drei Geschichten von Liebe und Gewalt
Erstes Wiener Lesetheater – Frauen lesen Frauen

Die belgische Schriftstellerin Madeleine Bourdouxhe (1906 – 1996)  gehörte in den 30-er Jahren zum literarischen Kreis um Jean Paul Sartre und Simone de Beauvoir. Schon Simone de Beauvoir bewunderte die Leichtigkeit und die Kunstfertigkeit, mit der Bourdouxhe auf ihre karge Art große Gefühle und Schmerzen beschreibt, ohne dabei je in Sentimentalität zu verfallen. Hauptthema von Madeleine Bourdouxhe sind die Einsamkeit und das Empfinden von Frauen, ihre Wünsche und ihr Begehren stehen im Mittelpunkt. Den Großteil ihrer Romane und Erzählungen schrieb Madeleine Bourdouxhe in den 30-er und 40-er Jahren, später geriet ihr Werk etwas in Vergessenheit. Erst Ende der neunziger Jahre wurde sie auch im deutschsprachigen Raum wieder entdeckt und verlegt. In den für diese Lesung ausgewählten Erzählungen werden drei sehr verschiedene Arten von Liebe und Beziehung dargestellt.

Es lesen: Judith GRUBER-RIZY (Textauswahl und Gestaltung), Heidi HAGL, Elisabeth KRÖN, Angelika RAUBEK, Gabriela SCHMOLL, Hilde SCHMÖLZER, Susanne SCHNEIDER

 


 

Montag, 18. Mai 2015, 19 Uhr, im RC:

MIT RECHTEN REDEN
Zu Fragen des Umgangs mit Rechtsextremismus in den Medien und in der öffentlichen Debatte

Podiumsdiskussion mit: Alexander POLLAK (Sprecher SOS Mitmensch, Autor von „Gut gegen Mölzer. Exkursion ins rechte Eck“), Maria STERKL (Redakteurin DER STANDARD/derstandard.at), Bernhard WEIDINGER (Rechtsextremismusforscher, FIPU) und Natascha STROBL (Politikwissenschafterin);

Moderation: Fanny RASUL.

„Beim reden kommen d'Leut zamm“, besagt ein populäres Sprichwort. Für das Gespräch zwischen Antifaschist_innen und Rechtsextremen gilt dies wohl kaum, doch gebieten nicht die Grundsätze liberaler Demokratie, das Gespräch mit allen zu suchen bzw. aus journalistischer Perspektive: zu ermöglichen, und auch dem „rechten Rand“ des politischen Spektrums entsprechenden Raum in öffentlichen Debatten einzuräumen? Lassen Rechtsextreme sich durch die „Kraft des besseren Arguments“ nicht gar demaskieren und „entzaubern“? Oder leisten ihre Einladung in TV-Studios und der öffentliche Dialog mit ihnen vielmehr der Normalisierung und weiteren Popularisierung rechtsextremer Welterklärung Vorschub? Über diese und ähnliche Fragen soll an diesem Abend diskutiert werden.

Organisiert von der Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (FIPU). Diskussionsgrundlage zum Thema: https://forschungsgruppefipu.wordpress.com/2013/02/06/entwohnung-tut-not/

 


 

Dienstag, 12. Mai 2015, um 19 Uhr, im RC:

DIE GROSSE UNRUHE – AFGHANISTAN UND SEINE NACHBARN

Anlässlich der Publikation (»edition le monde« Nr.17 der dt. Redaktion v. »le monde diplomatique«) http://www.monde-diplomatique.de/pm/.home

Podiumsgespräch mit: Christine NOELLE-KARIMI (ÖAW – Österr. Akademie d. Wissenschaften), Michael FANIZADEH (VIDC – Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation) und Bert FRAGNER (ÖAW);

Moderation: Peter BETTELHEIM (RC)

Von Kabul nach Karatschi und zurück   
„Am Hindukusch sind Imperien gescheitert: Vom britischen Empire über die Sowjetunion bis zu den USA. Jetzt entscheidet sich die Zukunft Afghanistans. Wird es der neuen Regierung gelingen, mit den Taliban Frieden zu schließen? Wird das Land je von seinen Bodenschätzen leben können statt vom Drogenanbau? Welche Perspektiven bietet es seinen vielen jungen Leuten und den Frauen? Mit Beiträgen von Lisa Akbary, Ahmed Rashid, Thomas Ruttig, Michael Semple u. a.“ (aus der Ankündigung)

 

Montag, 11. Mai 2015, 19 Uhr, im RC:

JADRAN HEISST DIE ADRIA

Lesung mit anschließender Diskussion aus dem neuen Buch von Ruth ASPÖCK, das im Löcker-Verlag erschienen ist. Der Verlagsleiter Alexander LELLEK (Historiker) wird einleitend zum Entstehen des Buches sprechen. Begrüßung für den RC: Sibylle SUMMER (RC)

Es lesen Ruth ASPÖCK (Autorin) und Biljana PANIC, die Hauptfigur im Buch, dort heißt sie Susana. Sie hat der Autorin ihre Lebensgeschichte erzählt. Durch diese zweijährige Zusammenarbeit entstand eine Freundschaft.

„Es geht um eine bosnische Familie, die wegen des Krieges 1992-1995 aus Banja Luka nach Wien geflüchtet ist und sich hier behauptet hat. Ihr Schicksal und das ihres Freundeskreises wird in Romanform erzählt. Die Mutter Susana flüchtete mit dem Sohn als erste. Der Vater Branko erst Jahre später nach seinem Gefängnisaufenthalt. Die Flucht muss nicht nur organisatorisch auch seelisch von der Frau, dem Mann und dem Sohn bewältigt werden. Die Familiengeschichte ist in die Zeitgeschichte und das Verhältnis von Jugoslawien und Österreich eingebettet. Der mühselige Arbeitsalltag von Zuwanderern wird mit dem geruhsamen kulturbeflissenen Leben einiger alteingesessener Wienerinnen verglichen. Überdies wird  die Situation von Zuwanderern und Flüchtlingen aus außereuropäischen Ländern thematisiert.“ (Ruth Aspöck)

 

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