Republikanischer Club - neues Österreich

Donnerstag, 3. November 2011, 19 Uhr, im RC:

Zehn Jahre Durban-Prozess:

ANTISEMITISMUS IM KOSMOPOLITISCHEN UMFELD

Anlässlich der für den 22. September anberaumten UN-Sitzung in New York zum 10. Jahrestag der Konferenz in Durban werden Kontinuitäten und Transformationen antisemitischen Ressentiments auf der globalen Bühne aufgezeigt und besprochen.

Elisabeth KÜBLER (Lehrbeauftragte, Institut für Staatswissenschaft, Universität Wien),
Matthias FALTER (Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien).
Moderation: Alexander EMANUELY (RC)

Donnerstag, 27. Oktober 2011, 18 Uhr, im RC:

LEFÖ (Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen) lädt zu einer Podiumsdiskussion:

AUFENTHALT UND/ODER FREIWILLIGE RÜCKKEHR?

Fragen zur Re-Integration von Betroffenen des Frauenhandels Auf Basis der neu publizierten "Qualtitätsstandards einer Gefahrenanalyse und sicheren Rückkehr und Reintegration von Betroffenen des Frauenhandels" (erstellt von LEFÖ-IBF) diskutieren verschiedene ExpertInnen zum Thema, mit: u.a. Evelyn PROBST (LEFÖ-IBF), Viorelia RUSU (Moldova), Näheres unter:   www.lefoe.at

Dienstag, 18. Oktober 2011, 19 Uhr, im RC:

„SIE SPRECHEN MIT JEAN AMÉRY, WAS KANN ICH FÜR SIE TUN?“

Buchpräsentation und Lesung aus Kurto WENDTs Debutroman. Mit dem Autor Kurto WENDT, sowie mit Laura SOROLDONI (Organisations- und Personalberaterin) und Can GÜLCÜ (Künstler). Moderation: Alexander EMANUELY (RC).

Der Roman „Sie sprechen mit Jean Améry, was kann ich für Sie tun?“ ist eine kritische humoristische Abrechnung mit modernen Arbeitsverhältnissen in Callcentern. In nur sieben Wochen entwickelt die Hauptfigur Frank neue Energien, die in dem Wiener Stadtroman mit vielen Wiedererkennungsorten zu einem überraschenden Finale geführt wird. Durch die Telekom-Affäre erhält das Buch zusätzliche Brisanz, spielt doch die Handlung 2006 mit dem ungenannten Martin Bartenstein als wichtige Nebenfigur.

Mittwoch, 21. September 2011, 19 Uhr, im RC:

UNZUFRIEDENHEIT ALLERORTS – WO BLEIBT DIE EMPÖRUNG?

Protestbewegungen weltweit, ob am Syntagma Platz in Griechenland, Zeltstädte in Tel Aviv, die spanische Protestbewegung „15-M“, oder die Proteste am Tahrir Platz bringen Unzufriedenheit und Wut in unterschiedlicher Weise zum Ausdruck. Worin liegen die Parallelitäten und Unterschiede in Inhalt und Form der Proteste? Wo bleibt die Empörung in Österreich?

Darüber diskutieren: Isolde CHARIM (Philosophin und Publizistin), Anneliese ROHRER (Journalistin und Lektorin an der Fachhochschule für Journalismus; „Das Ende des Gehorsams – Unruhe bewahren“ erschien 2011 bei Braumüller), Moderation: Sibylle SUMMER (RC).


 

Dienstag, 20. September 2011, 19 Uhr, im RC:

DIE IM KORRUPTIONSSUMPF VERSUNKENE REPUBLIK

Fast täglich treten neue Vorwürfe wegen Korruption, Amtsmissbrauch, Untreue, etc. gegen Proponenten hauptsächlich aus der schwarz-blauen Regierungsära ans Tageslicht. Wie kann der Korruptionssumpf trocken gelegt werden? Wie sehen die rechtlichen Rahmenbedingungen für Parteienfinanzierung und Korruptionsbekämpfung in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern aus? Diskussion mit: Hubert SICKINGER (Inst. für Konfliktforschung, Forschungsschwerpunkt: Korruption in Österreich; „Politikfinanzierung in Österreich“ erschien 2009 im Czernin Verlag).

Mittwoch, 29. Juni 2011, 19 Uhr, im RC:

Die Initiative „Ehe ohne Grenzen“ lädt zum Kamingespräch in den Rep. Club: FREMDE: MENSCHEN: RECHT

Ein Gespräch mit Georg BÜRSTMAYR (RA, Mitglied des Menschenrechtsbeirats), Moderation: Maria STERKL (Journalistin).

8. Mai – Tag der Befreiung – Rede von Doron Rabinovici

Einem Bündnis aus Israelitischer Kultusgemeinde Wien, Grünen und Sozialistischer Jugend Wien ist es sehr kurzfristig gelungen, dass der Heldenplatz am 8. Mai 2011, dem Tag der Befreiung vom Naziterror, nicht nur den rechten Burschenschaften gehört, sondern, dass es auch Platz für eine Bühne für eine Kundgebung "8. Mai – Tag der Befreiung" gab.

Doron RABINOVICI (Sprecher des Republikanischen Clubs – Neues Österreich) hielt auf der Bühne "8. Mai – Tag der Befreiung" folgende Rede:

Der Sieg über den Nazismus ist kein Trauerfall. Wofür wir hier und heute stehen, ist der anerkannte Konsens für ein neues und demokratisches Europa. In England, in Frankreich, in Norwegen, in Tschechien, in der Slowakei wird am 8. Mai gefeiert. Die Niederlande begehen dieses Fest der Freiheit bereits am 5., die Nachfolgestaaten der Sowjetunion am 9. Mai. Für alle aber gilt, was der deutsche Bundespräsident Richard von Weizsäcker schon 1985 feststellte: Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung.
Im Jahr 1945 mag diese Tatsache nicht sofort für alle gegolten haben, immer noch sollten viele leiden, aber im Laufe der Zeit zeigte sich immer deutlicher, wofür das Datum steht und wogegen. Deshalb kann, wer Frieden, Demokratie und Menschenrechte will, nur sagen: Der 8. Mai ist ein Jubiläum der Freude.
Der Sieg über den Nazismus ist kein Trauerfall. Das bedeutet nicht, all das zu vergessen, was gleichwohl zu beklagen ist. Im Gegenteil: Nur mit dem Niedergang der Barbarei und der Ausweitung der Demokratie kommt die Erinnerung zu ihrem Recht, und nur mit der Erinnerung kann die Demokratie gesichert und die Wiederkehr der Barbarei verhindert werden. Mehr noch: Der Ermordeten zu gedenken, ob Juden, Roma, psychisch Kranke oder Homosexuelle, ob Widerstandskämpfer oder ob jener, die ihr Leben für andere gaben, der Ermordeten zu gedenken, bedeutet, gegen ihre Vernichtung, gegen ihre vollständige Auslöschung die Stimme zu erheben.
Erst mit der Überwindung des Nazismus können wir aber auch den Kriegstoten gerecht werden. Nur wer begreift, wie widersinnig ihre Tode waren und von welchem Charakter ihr Töten, kann sie als Menschen betrauern. Die Rechtsextremen rühmen die Wehrmachtssoldaten hingegen als Helden. Sie verschweigen, welchen Befehlen sie folgten. Sie machen sie wiederum zu Geiseln der mörderischen Ideologie. Die Wahrheit aber ist: Wer angeblich für das Vaterland kämpfte, kämpfte gewiß nicht für Österreich, kämpfte gewiß nicht für dessen Freiheit, verteidigte aber letztlich auch die Todesfabriken und die Gaskammern. Jene, die in der Wehrmacht dienten, die für das Regime töteten und starben, garantierten unweigerlich den Erhalt dessen, was mit Auschwitz umschrieben wird. Diese Wahrheit zu verschweigen, etwa nicht zu sagen, wie halbe Kinder noch in den letzten Stunden verheizt wurden, hat mit Gedenken nichts zu tun, sondern bloß mit dem Festhalten an jener verbrecherischen Ideologie, die einst in den Vernichtungskrieg führte.
Deshalb ist es um so wichtiger, zu erklären: Es kann kein gemeinsames Gedenken für alle Toten geben. Theodor Adorno schrieb: „Seit Auschwitz heißt den Tod fürchten, Schlimmeres fürchten als den Tod.“ Die Ermordeten waren keine Gefallenen. Im Hinterland lagen die Konzentrationslager. Sie waren kein militärischer Gegner. Wer das ausblendet, erklärt sie neuerlich zum Todfeind. Mehr noch: Die Freiheitlichen gedenken aller Toten gleich. Wir aber wissen Unterscheide zu machen. Wir trauern nicht um Hitler, nicht um Eichmann und nicht um Kaltenbrunner. Wir trauern nicht um die Massenmörder und ihre Henkershelfer. Indem die Freiheitlichen vorgeben, alle Toten gleich beweinen zu wollen, verhöhnen sie die Ermordeten. Sie setzen Opfer und Täter gleich.
Diese Burschenschaftler, ob sie Strache, Graf oder Gottfried Küssel heißen, machen das nicht ihrer Dummheit wegen. So viele Säbelhiebe auf den Kopf kann einer gar nicht abbekommen, daß er nicht mehr zwischen dem Los eines SS-Schergen und jenem eines jüdischen Ermordeten unterscheiden kann. Ganz im Gegenteil: Die bierigen Schmißbacken wissen genau, was sie tun. Sie wollen die Blutspur ihrer Ideologie verwischen. Sie wollen die Erinnerung verhöhnen. Die Verharmlosung der vergangenen Verbrechen soll der Rechtfertigung ihrer gegenwärtigen Hetze dienen.
Die Freiheitlichen läßt die offene Solidarisierung der Neonazis aus dem Internet nicht zurückschrecken. Wen wundert’s? Die Verbindungen zwischen manchen Freiheitlichen und der Website sind allzu offensichtlich. Was uns mehr erstaunt, ist, wie lange die Homepage der nationalsozialistischen Wiederbetätiger unbehelligt blieb. Zufällig wurde die Justiz erst aktiv, als die Ministerin Bandion-Ortner um ihr Amt zittern mußte. Mag sein, daß der Server in Amerika angemeldet ist. Aber die Behörden müssen gegen die Betreiber aktiv werden. Die sitzen zweifellos im Alpenland.
Nun rufen die einschlägigen Olympioniken des Rechtsextremismus zur völkischen Trauer auf. Und ehrlich: Wer will es ihnen verdenken? Im Gegenteil, ich gönne ihnen ihr Gejammer, ob sie Küssel, Honsik oder Gudenus heißen. Ich sage: Trauert doch nur mal schön! Ihr habt verloren. Euer Reich ist dahin. Und es ist gut so!
Am Heldenplatz, im Zentrum der Republik, hat ein Trauern um den Nazismus jedoch nichts zu suchen. Am 8. Mai muß der Platz von den Neonazis befreit sein. Am 8. Mai wollen wir hier Feste feiern für ein Europa der Demokratie und der Menschenrechte, für ein Europa des Antirassismus und der Zivilcourage.

Dienstag, 28. Juni 2011, 19.30 Uhr, im RC:

20-JAHR FEIER ROMANO CENTRO

Ferry JANOSKA (Obmann) und Nadien PAPAI (Vorstandsmitglied) geben einen kurzen Rückblick auf die Geschichte des Romano Centro. Das Romano Centro hatte in der Gründungsphase seinen Vereinssitz in den Räumen des Rep. Clubs. Anschließend findet eine Podiumsdiskussion zum Thema "Aktuelle Herausforderungen der Roma-Politik" statt, mit: Mirjam KAROLY, Terezija STOISITS, Ursula HEMETEK, Dieter W. HALWACHS, Moderation: Peter HUEMER. Im Anschluss gibt es ein kleines Buffet. https://picasaweb.google.com/egon.mint/RomanoCentroWird20#

Montag, 27. Juni 2011, 19 Uhr, im RC:

"DIE ANDERE ÖSTERREICHISCHE SCHULE:  Kurt ROTHSCHILD"

Präsentation des neuen Kurswechsel 2/2011, BEIGEWUM www.beigewum.at

Kurt Rothschilds Methodologie: Elisabeth SPRINGLER (FH / Bfi Wien)
Kurt Rothschild und die Finanzkrise: Peter MOOSLECHNER (OeNB)
Kurt Rothschild und Arbeitslosigkeit heute: Herbert WALTHER (Wirtschaftsuniversität Wien)
Moderation: Wilfried ALTZINGER (Wirtschaftsuniversität Wien)

Kurt W. Rothschild war zweifelsohne der bekannteste Nationalökonom Österreichs; er verfasste über 300 Artikel und schrieb über 25 Bücher. Rothschild verstarb am 15. November 2010 im Alter von 96 Jahren. Er war uns nicht nur als Ökonom ein großes Vorbild, sondern auch und vor allem als umfassender Humanist in allen Teilen seines (privaten wie öffentlichen) Lebens. Rothschild musste 1938 von Österreich nach Glasgow emigrieren und war dort binnen kurzer Zeit in die neue und junge Diskussion um die keynesianische Theorie involviert. Bereits 1942 veröffentlichte er seinen ersten Artikel im Economic Journal, dem damaligen zentralen, von John Maynard Keynes editierten Publikationsorgan in der Ökonomie. Rothschild kam 1947 nach Wien zurück und arbeitete für 20 Jahre am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO), welchem er auch bis zu seinem Tode als Konsulent zur Verfügung stand. 1966 erhielt Rothschild seine Berufung an die neu gegründete Universität Linz, wo er und seine KollegInnen das neue Studium der Volkswirtschaftslehre errichteten. Nach seiner Emeritierung im Jahre 1985 arbeitete, schrieb und lehrte Rothschild bis zu seinem Tode in Wien sowie an zahlreichen Universitäten im In- und Ausland. Seine Publikationsliste erweiterte sich auch in dieser Zeit ungebrochen. Kurt Rothschild war dem BEIGEWUM als Berater, Vortragender und Diskutant stets eng verbunden, ebenso war er unterstützendes Mitglied und beliebter Vortragender im Republikanischen Club – Neues Österreich. Der BEIGWUM gedenkt Rothschild mit einer Kurswechsel-Sondernummer zum Thema: "Die andere österreichische Schule: Kurt Rothschild".

Donnerstag, 16. Juni 2011, 18 Uhr (!!!),  im RC:

FRAUEN IN DER WIRTSCHAFT. Frauen in Aufsichtsräten, Quotenregelungen?

Podiumsdiskussion mit:
Gabriele HEINISCH-HOSEK (BM für Frauen und öffentliche Angelegenheiten),
Judith HAVASI (Vorstandsmitglied der Wiener Städtischen),
Silvia HRUSKA-FRANK (AK Wien, Abteilung Sozialpolitik),
Moderation: Alexandra WEISS (Politikwissenschafterin, Lektorin an der Universität Innsbruck)

Vereinbarkeit von Beruf und Familie, lange Zeit ausschließlich als Problem von Frauen thematisiert, wird im öffentlichen Diskurs zunehmend zu einem zentralen Thema. Struktureller Wandel der Arbeitswelt (Deregulierung von Beschäftigungsverhältnissen, „Entgrenzung von Arbeit“) und kultureller Wandel führen dazu, dass das Gleichgewicht von Arbeit und Leben zu einer immer schwierigeren Herausforderung wird, die beide Geschlechter betrifft und auch eine Resonanz für Unternehmen hat.

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