Republikanischer Club - neues Österreich

Donnerstag, 5. Mai 2022, 19 Uhr, im RC, Fischerstiege, 1010:

DAS MÄDCHEN UND DER UMHANG

Von Evelyn STEINTHALER erzählt die Überlebensgeschichte von Katja STURM-SCHNABL.

Am 14. April 2022 jährte sich zum 80. Mal der Beginn der Deportationen kärntnerslowenischer Familien in die Zwangsarbeitslager der Nationalsozialisten.

„Das Mädchen und der Umhang“ von Evelyn Steinthaler erzählt die Überlebensgeschichte von Katja Sturm-Schnabl, die mit ihrer Familie in jenen Apriltagen des Jahres 1942 deportiert wurde.

Bei Bahoe Books erschien zum Gedenken an die Deportationen diesen Frühling Evelyn Steinthalers Roman.

Weitere Infos siehe: https://www.bahoebooks.net/start_de.php?action=201&id=176 

Donnerstag, 28. April 2022, 19 Uhr, im RC, Fischerstiege

Buchhandlung a-punkt und Republikanischer Club-Neues Österreich

 

                               

Einladung zur Buchpräsentation

Klaus Heinrich: Zeichnungen – Realität und Imagination

DO, 28.4., 19.00

 

1010 Wien, Fischerstiege 1-7

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Peter BETTELHEIM und Stephan ENGELHARDT präsentieren und kommentieren die Buchausgabe der Zeichnungen von Klaus Heinrich. (Hg. Klaus Gerrit Friese und Elsa Lluis Martell / Galerie Friese; Berlin) und erschienen im Verlag ça ira. (berlin u. Wien)

Klaus Heinrich* – der kritische Gelehrte aus Berlin (*1927–2020)

Der in Berlin lebende und an der (von ihm 1947/8 mitbegründeten) »Freien Universität Berlin« forschend-lehrende Philosoph –legendär seine Vorlesungen– hatte nie eine philosophische ›Schule‹ begründet, dennoch in der Reihe deutscher Philosoph/innen des 20. Jhdts. Ein bemerkenswerter Einzelfall: Als Religionswissenschaftler war „Religion“ jener un(auf-)geklärte doch aufgehobener ‘Rest‘ nach der Abspaltung der Philosophie vom Mythischen und später der neuen Trennung des (natur-) wissenschaftlich (positivistischen) Denkens, das an die „Dialektik der Aufklärung“ (Adorno u. Horkheimer 1944, N.York) erinnert.

Thema jeweils ist  der intellektuell (nach-) denkende Zusammenhang von Vernunft und Mythos –in jeweils historischer, gesellschaftlicher, ästhetischer Formierung; und bei Heinrich stark von Sigmund Freuds Psychoanalyse geprägt.

So war er ein quasi ‘radikaler‘ wie kontinuierlich reflektierender sog. Kulturwissenschaftler, der die akademisch-disziplinären Einschränkungen laufend überwand; eben ein „Aufklärer“, wonach (formale) Logik, ebenso (fundamentalistische) Religiosität wie (politische) Mystik als permanente Hemmnisse einer –uneingelösten, verklärten, mythisierten– Zivilisation im Wege stehen.

Klaus Heinrich – der Zeichner.

„Nie hätte ich gedacht, dass die Kisten, in denen ich alte Dokumente … wähnte, wenn sie aufgeklappt werden, plötzlich so viele Zeichnungen hervorbringen. Ich war von maximal 300 Blättern ausgegangen, ich habe mehr als 3000 gefunden.­ …

Das mir Unheimliche am Zeichnen ist das eigentlich Selbstverständliche. Alle haben wir es getan, alle machen wir es weiter, und dann hören wir plötzlich auf. Und wenn man doch weitermacht, heißt das auch, man lässt die Verbindung zur Kindheit nicht abbrechen – und plötzlich tut sich das ganze Leben auf.

Wenn ich überlegen sollte, was Zeichnen bedeutet, müsste ich erst einmal sagen: Da sind die Nahsinne, da ist das Tasten. Das wussten wir ja alle, wir sind ja alle Triebwesen, und die Zeichnungen zeigen es ja, dass wir niemals aufhören, es zu sein.

Immer wieder ist es das – um Sigmund Freuds Begriff zu nehmen – Unbewusste, was mitzeichnet und was die Zeichnung dazu nutzt, ein Stück weit bewusst zu werden. Und das heißt zugleich, von da aus ansetzenden, auch ein Stück weit Aufklärung zu säen;…“

(Aus dem Interview anlässlich der Ausstellung in Berlin)

 

Montag, 25. April 2022, 19 Uhr, im RC, Fischerstiege, 1010:

HOLOCAUST EDUCATION – EIN NEBENJOB?

Zu den Rahmenbedingungen der außerschulischen Erziehung über Auschwitz in Ö

Buchpräsentation: Michael HOLLOGSCHWANDTNER

Die Bedeutung des Lehrens und Lernens über Nationalsozialismus und Shoah steht in Österreich weitestgehend außer Frage. Einen wesentlichen Beitrag dazu sollen NS-Gedenkstätten und Museen leisten. Doch trotz der hohen Bedeutung, die der Vermittlungsarbeit beigemessen wird, bleiben die konkreten Bedingungen, unter denen sie stattfindet, zumeist ausgeblendet. Die vorliegende Studie bietet erstmals eine umfangreiche Analyse eben jener Rahmenbedingungen: Wie sind die Arbeitsverhältnisse der Vermittler*innen ausgestaltet und was folgt daraus für die Vermittlungstätigkeit? Welche Schwerpunkte werden in den Ausbildungen gesetzt, was wird nicht thematisiert? Welchen Belastungsfaktoren sind die Guides durch ihre Tätigkeit ausgesetzt?

 

Mittwoch, 20. April 2022, 19 Uhr, im RC, Fischerstiege, 1010

BRIEFE WIE DIESE

Margit HEUMANN präsentiert ihr Buch und liest aus den Briefen.

Der Briefroman basiert auf rund hundert Originalbriefen an Erna, geschrieben von deren Ehemann, Schwiegermutter und Schwägerin. Sie beleuchten exemplarisch den Nachkriegsalltag der Bevölkerung und gleichzeitig die Fernbeziehung zwischen der Vorarlbergerin Erna und dem Steirer Bertram. Deren Tochter Marion, die diese einseitige Korrespondenz liest, setzt sich auf verschiedenste Art damit auseinander. https://www.margitheumann.com

Montag, 11. April 2022, 19 Uhr, im RC, Fischerstiege, 1010

RICHARD SCHUBERTH: LORD BYRONS LETZTE FAHRT

EINE GESCHICHTE DES GRIECHISCHEN UNABHÄNGIGKEITSKRIEGES (Wallstein Verlag),

Lesung mit Richard SCHUBERTH und Gespräch mit dem Historiker John MORRISSEY.

Der Schriftsteller, Historiker und Anthropologe Richard Schuberth erzählt in seiner ersten deutschsprachigen Monografie zum „Griechischen Volksaufstand“ (1821–1829), die innerhalb eines Jahres vier Auflagen erlebte, dessen Geschichte in scharfer Abkehr von nationalen Deutungen – als epische Tragikomödie, die vor allem zu unvorstellbarem Leid der Bevölkerung führte. Seine Studie zeigt die verschiedenen Facetten des Krieges und seiner Protagonisten auf und deutet den Konflikt als „Nabelbruch der Moderne“, in dessen Verlauf viele Topoi und Ideologien unserer Zeit ihren ersten Auftritt hatten.

John Morrissey ist Musiker (Hotel Palindrone) und Historiker aus dem Kreis von Michael Mitterauer und Peter Feldmayer und spezialisiert auf Geschichte des Mittelmeerraums. Publikationen im Mandelbaum Verlag (Auswahl): „Amalfi – Moderne im Mittelalter“, „Venedig 800–1600“, „Pisa – Seemacht und Kulturmetropole“.

Mittwoch, 6. April 2022, 19 Uhr, im RC, Fischerstiege, 1010

GEBOREN IN RAVENSBRÜCK – Filmscreening und Gespräch

Gespräch mit der Regisseurin Yule von HERTELL

Einführung und Moderation: Helga AMESBERGER

Der Dokumentarfilm schildert die Geschichte eines der wenigen Kinder, die im KZ geboren wurden und überlebt haben. Am 1.12.1943 kam Ingelore Prochnows Mutter, im fünften Monat schwanger und gerade mal 19 Jahre alt, ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück. Der Grund ihrer Inhaftierung: „Verkehr mit einem Polen“. Im April des folgenden Jahres brachte sie ihre Tochter Ingelore zur Welt. Wie durch ein Wunder überlebte sie ein Jahr lang bis zur Befreiung im April 1945. Sie wuchs bei Adoptiveltern auf, erfuhr erst 40 Jahre später von den Umständen ihrer Geburt und machte sich auf die Suche nach ihrer Geschichte und nach möglichen Angehörigen. Der Film zeichnet diese Suche nach. Es geht um fehlende Erinnerungen, offene Fragen und das Erinnern ohne eigene Erinnerung. Ingelore findet bis heute Trost und Anerkennung im Engagement um das Gedenken und in den Treffen mit anderen Überlebenden und deren Angehörigen. Sie haderte lange mit ihrer Rolle als Überlebende, fehlt ihr doch die eigene Erinnerung an das KZ. Wie kann sie denn als so etwas wie eine Zeitzeugin gelten, wenn sie nichts bezeugen kann?

Dokumentarfilm D 2021 45 min.

Mit Ingelore Prochnow, Heike Rode, Klaus Prochnow, Frau Sonntag.

Regie und Montage: Yule von Hertell; Kamera: Julia Küllmer.

Trailer zum Film: http://docupasion.de/projekte/geboren-in-ravensbrueck/ .Interview mit Heike Rode, Freies Radio dreyeckland: https://rdl.de/

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Österreichischen Lagergemeinschaft Ravensbrück & FreundInnen, www.ravensbrueck.at

 

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