Mittwoch, 16. April 2025, im RC, Fischerstiege 1-7, R 1, 1010 Wien, Beginn: 18 Uhr
FLUCHT UND RECHTSEXTREMISMUS
Fluchtbewegungen sind ein fester Bestandteil der Geschichte – doch in den letzten Jahren erleben wir, wie rechtsextreme Strömungen immer stärker gegen geflüchtete Menschen mobilisieren. Rhetorik der Abschottung, Angriffe auf Schutzsuchende und eine zunehmende Verrohung der Debatte prägen viele öffentliche Diskurse. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie wir als Gesellschaft mit unserer Vergangenheit umgehen: Welche Rolle spielt die Erinnerung an Flucht und Vertreibung in Zeiten, in denen immer weniger Zeitzeug:innen leben?
Diskussionsveranstaltung mit:
Eva RIBARITS, Claudia KURETSIDIS-HAIDER, Felix BUTSCHEK
Donnerstag, 24. April 2025, im RC, Fischerstiege 1-7, R 1, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr
Präsentation des Heftes „Welt im Wandel“
der Literaturzeitschrift PODIUM https://www.podiumliteratur.at/
Podium Heftpräsentation mit: Susanne Sophie Schmalwieser, Sylvia Unterrader und Gerhard Ruiss, Moderation: Patricia Brooks.
SPRACHKRITIK ALS IDEOLOGIEKRITIK.
STUDIEN ZU ADORNOS 'JARGON DER EIGENTLICHKEIT'
Buchvorstellung, Lesung und Diskussion. Einleitung und Vorstellung des Sammelbandes: Max BECK und Nicholas COOMANN (Herausgeber). Kurzvorträge: Gerhard SCHEIT ("Über Jean Améry und die Grenzen, den Begriff des Jargons zu definieren") und Richard SCHUBERTH ("Blauer Dunst und brauner Dunst. Sprachkritik und Witz bei Kraus und Adorno").
PODIUMSGESPRÄCH MIT DEM EHEMALIGEN PARTISANEN
ERMENEGILDO BUGNI (BOLOGNA)
Ermenegildo BUGNI, Kampfname Arno, wurde 1927 in L'Aquila geboren. Sein Vater Aldo Bugni, Jurist und Mitstreiter des sozialistischen Abgeordneten Giacomo Matteotti, wurde 1936 von den Faschisten ermordet. Bereits als Jugendlicher in sozialistischen und kommunistischen Kreisen aktiv, schloss sich Ermenegildo mit 16 Jahren garibaldinischen Partisanenformationen an und kämpfte im Apennin. Er wurde verwundet und gefangen genommen und entkam nur knapp der Hinrichtung durch die deutschen Besatzer. In der unmittelbaren Nachkriegszeit war er zahlreichen Repressalien durch die christdemokratische Regierung ausgesetzt. Noch heute ist er als einer der letzten Zeitzeugen für die Associazione Nazionale Partigiani d’Italia (ANPI) tätig und publiziert Bücher und Aufsätze zu Themen der italienischen Geschichte und Gegenwart.
In einem Podiumsgespräch mit der Medienwissenschafterin Elisabeth FRALLER (Institut für Romanistik der Universität Wien) wird Bugni über die italienische Widerstandsbewegung, seine Zeit als Partisan und die politische Entwicklung der italienischen Nachkriegszeit sprechen.
Zur Autorin:
Alice Rühle-Gerstel wurde 1896 als Tochter einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Prag geboren. Sie studierte in Prag und München Literaturwissenschaften und Philosophie; sie war Schriftstellerin, Journalistin, Individualpsychologin, Frauenrechtlerin; u. a. Verfasserin von „Die Frau und der Kapitalismus“ (1932). Gemeinsam mit ihrem Ehemann Otto Rühle gründete sie den Verlag Am anderen Ufer und gab die „Monatsblätter für sozialistische Erziehung“ heraus. Im mexikanischen Exil sorgte sie für den gemeinsamen Lebensunterhalt. Nach dem Tod Otto Rühles am 24. Juni 1943 beging Alice Rühle-Gerstel Selbstmord.
Zum Werk:
In ihrem einzigen Roman „Der Umbruch oder Hanna und die Freiheit“ hat Alice Rühle-Gerstel die eigene Lebensgeschichte verarbeitet. 1934 flieht die Protagonistin Hanna Last vor den Nazis aus Berlin in ihre Geburtsstadt Prag. Als Mitarbeiterin der Roten Hilfe hofft sie auf Unterstützung der Kommunistischen Partei. Aufgrund ihrer Sprachkenntnisse (u.a. deutsch/tschechisch) nimmt sie – obwohl dies für Flüchtlinge verboten ist – eine Stellung als Redakteurin und Übersetzerin bei der Zeitung „Svoboda“ an. Intrigen innerhalb der Tschechischen Kommunistischen Partei nehmen immer mehr zu. Als in einem Zeitungsbericht die politischen Machenschaften bei der Milchpreisgestaltung publik werden, steht Hanna plötzlich unter Verdacht.
„Umbruch“ zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman: Der Umbruch der Zeitung als wichtigster Treffpunkt des Tages für Hanna und ihre Kolleg_innen; der politische Umbruch und schließlich der „private“ Umbruch, der Hanna zu einer Fremden macht – in ihrer Heimatstadt und unter den (deutschen) Kommunist_innen im tschechischen Exil.
PODIUMSDISKUSSION ÜBER DIE PUBLIKATION „VERANTWORTUNGSVOLLE BERICHTERSTATTUNG FÜR EIN GEWALTFREIES LEBEN“
Mit: Irene BRICKNER (Journalistin und Buchautorin), Brigitte GEIGER (Kommunikationswissenschaftlerin, Universitätslektorin an den Universitäten Wien und Salzburg), Brigitte LUEGER-SCHUSTER (Klinische und Gesundheitspsychologin, Supervisorin, Assistenzprofessur und Vorsitzende der Schiedskommission am Institut für Angewandte Psychologie), Maria WINDHAGER (Rechtsanwältin), Birgit WOLF (Sozialwissenschaftlerin & Genderexpertin).
Moderation: Silvia SAMHABER (AÖF)
Medien können mit einer umfassenden und differenzierten Berichterstattung wesentlich zur Gewaltprävention beitragen. Sie können sowohl sensibilisieren und mithelfen, ein Klima zu schaffen, in dem Gewalt an Frauen nicht toleriert wird, als auch aufklären und damit Betroffene und ihr Umfeld unterstützen. Doch worauf ist bei einer verantwortungsvollen Berichterstattung über Gewalt an Frauen zu achten?
Im Rahmen der österreichweiten Kampagne zur Verhinderung von Gewalt an Frauen und Kindern „GewaltFREI LEBEN“* wurde in Kooperation mit Expert_innen eine Publikation erstellt, die Medienschaffende dabei unterstützen soll.
Nähere Informationen zur Kampagne „GewaltFREI LEBEN“ unter www.gewaltfreileben.at
Die Publikation „Verantwortungsvolle Berichterstattung“ kann dort unter „Material“ heruntergeladen werden.
*GewaltFREI LEBEN ist eine zweijährige österreichweite Kampagne zur Verhinderung von Gewalt an Frauen und Kindern. Sie ist eine Maßnahme des Nationalen Aktionsplans (NAP) zum Schutz von Frauen vor Gewalt des Bundesministeriums für Bildung und Frauen (BMBF). Die Kampagne wird vom BMBF gesteuert und vom Verein AÖF koordiniert. Die Finanzierung erfolgt durch die Europäische Kommission und das BMBF. Im Rahmen von GewaltFREI LEBEN werden zahlreiche Projekte verwirklicht, die für das Thema Gewalt an Frauen und Kindern sensibilisieren und wertvolle Präventionsarbeit leisten.
Marita KEILSON-LAURITZ (Literaturwissenschaftlerin, Witwe von Hans Keilson) und Jos VERSTEEGEN (Dichter, Übersetzer, Keilson-Biograph) stellen das Tagebuch des Psychiaters, Psychoanalytikers und Dichters Hans KEILSON (1909-2011) vor, das 2014 posthum bei S. Fischer erschien. Das Tagebuch des aus Deutschland in die Niederlande geflüchteten jungen jüdischen Mediziners Hans Keilson, der dort erneut bedroht wird, ist ein eindrucksvolles Zeit-Dokument und zeigt zugleich den jungen Hans Keilson als einen aufmerksamen Beobachter und einen unerbittlichen Analytiker auch der eigenen Situation. Die erst im Nachlass entdeckten, gleichzeitig entstandenen Sonette sind Zeugnis einer bewegenden Liebe in Zeiten von Verfolgung und Grauen.
Moderation: Alexander EMANUELY
In Kooperation mit der Theodor Kramer Gesellschaft
Im Rahmen des Aufrufs zur Solidarität! https://repclubdev.furiosys.at/2015/08/24/aufruf-zur-solidaritat/ findet eine Diskussion zu den Hintergründen und Entwicklungen der Fluchtbewegungen u.a. nach Europa, sowie zu den politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen der Asylpolitik in Europa und in Österreich statt.
Mit: Manfred NOWAK (Univ. Prof., Universität Wien), Ruth WODAK (Univ. Prof., zahlreiche sprachwissenschaftliche Publikationen zu Migration und Citizenship, europ. Identitäten, Migration und Zugehörigkeit, u.a.)
und Martin SCHENK (Diakonie).
Erstes Wiener Lesetheater, “Frauen lesen Frauen” MAJA HADERLAP: “ENGEL DES VERGESSENS”
In diesem poetischen Roman, der mit dem Ingeborg Bachmann-Preis 2011 ausgezeichnet wurde, beschreibt Maja Haderlap die Geschichte eines Mädchens, einer Familie und zugleich die Geschichte eines Volkes. Der Krieg ist zwar vorbei, aber in den Köpfen der slowenischen Minderheit, zu der die Familie gehört, immer noch allgegenwärtig. In der Erinnerung kommt die Vergangenheit zurück, in der es hieß sich verstecken, zu flüchten, sich den Partisanen anzuschließen und Widerstand zu leisten. Wem die Flucht nicht gelang, dem drohten Verhaftung, Konzentrationslager, Tod. Erst langsam lernt das Mädchen, die Bruchstücke der Vergangenheit in einen Zusammenhang zu bringen und als kritische junge Frau eine Sprache dafür zu finden.
Es lesen: Heidi HAGL, Elisabeth KRÖN, Lilo PERCHTOLD und Hilde SCHMÖLZER (Textauswahl und Gestaltung)
Die Tagebücher gewähren dem/der Leser_in unerwartete Einblicke in das Wiener Kunstgeschehen, das damals, wie kaum je zuvor oder danach, mit der internationalen Avantgarde in Berührung kam.
Erika Tietze-Conrat: Gelehrte, Dichterin, Kunstagentin, Ehefrau, vierfache Mutter – das sind kurz gesagt die Eckpunkte, zwischen denen sich das Leben Erica Tietze-Conrats, welche 1905 als erste Kunsthistorikerin an der Wiener Universität promovierte, in den frühen Tagebuchaufzeichnungen entfaltet.
Mit scharfer Beobachtungsgabe hielt Tietze-Conrat ihre Begegnungen mit Vertreter_innen internationaler Museen, Kunstgelehrten, Sammler_innen, Händler_innen und Künstler_innen fest. Angesichts des sich abzeichnenden Zusammenbruchs wird ihr die kunstgeschichtliche Forschung zum lebenserhaltenden Bollwerk. Schließlich gelang ihr mit ihrer Familie die Flucht in die USA, wo Tietze-Conrat an der Columbia-University lehrte.
In Kooperation mit der öge und der Theodor Kramer Gesellschaft
LICRA – Ligue Internationale Contre le Racisme et l'Antisémitisme – Österreich Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus 1010 Wien, Rockhgasse 1 www.repclub.at/licra licra.oesterreich2(AT)gmail.com Die LICRA in Österreich Die Mutterorganisation wurde 1928 in Paris gegründet, damals noch mit dem Namen LICA (Ligue Internationale Contre l’Antisémitisme), und zwar zu einer Zeit, in der Antisemitismus in Europa […]