Republikanischer Club - neues Österreich

Mittwoch, 4. Mai 2016, 19 Uhr, im RC:

EXKLUSIVE DEMOKRATIE ÖSTERREICH — POLITISCHE TEILHABE IN DER MIGRATIONSGESELLSCHAFT

Der aktuelle Integrationsdiskurs im Rahmen der Fluchtbewegungen dreht sich um Werte, Pflichten und angedrohte Sozialkürzungen, während Fragen von Teilhabe und Rechten einmal mehr in den Hintergrund geraten. Das gilt insbesondere für das politische System: Österreich hat eines der restriktivsten Staatsbürgerschaftsgesetze und europaweit eine der geringsten Einbürgerungsquoten. Obwohl Wien stetig wächst, können immer weniger Personen über Wahlen politisch mitbestimmen. Durch Hürden am Weg zur Staatsbürgerschaft – Einkommensgrenzen, Aufenthaltsdauer, Gebühren etc. – werden Personengruppen systematisch von voller rechtlich-politischer Teilhabe ausgeschlossen. Wenn Demokratie, als das Versprechen nach inklusiver Teilhabe aller Betroffenen, eingelöst werden soll, müssen diese Ausgrenzungen thematisiert und Möglichkeiten ihrer Überwindung politisch angegangen werden. Es gab und gibt zwar immer wieder politische Vorstöße, trotzdem sind Fragen von In-/Exklusivität von Demokratie, (Staats-)BürgerInnenschaft oder Wahlrechtsreformen in der polit-medialen Arena kaum präsent. Wie und unter welchen Bedingungen können also neue Allianzen geschmiedet werden, damit die Ausweitung politischer Teilhabe als gemeinsames Ringen um Demokratisierung formuliert und durchgekämpft werden kann?

Eine Diskussionsveranstaltung der Gesellschaft für Geistes- und Sozialwissenschaften (GGS) im BSA in Kooperation mit dem Republikanischen Club – Neues Österreich.

Teilnehmer_innen: Nurten YILMAZ (SPÖ-Abgeordnete und Integrationssprecherin), Peter MARHOLD ("helping hands"), Gerd VALCHARS (Politikwissenschafter).

Moderation: Leila HADJ-ABDOU.

 

Dienstag, 3. Mai 2016, 19 Uhr, im RC:

Buchpräsentation: “RECHTSEXTREMISMUS – BAND 2: PRÄVENTION UND POLITISCHE BILDUNG” (Mandelbaum Verlag)

Mit Autor_innen und Herausgeber_innen Judith GOETZ, Heribert SCHIEDEL und Bernhard WEIDINGER.

Die extreme Rechte ist im Aufwind – abzulesen an rechtsextremen Wahlerfolgen, erfolgreichen rassistischen Mobilisierungen und grassierender Hate Speech im Internet. Entwicklungen wie diese verleihen der Frage Nachdruck, wie Rechtsextremismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entgegengewirkt werden kann. Kann politische Bildung je mehr als Symptombekämpfung sein? Welche Art von Bildung wird dahingehend gebraucht und welche sozialen Kontexte hat sie zu berücksichtigen?

Im Anschluss an Grundlagentexte zu Geschichte, gesellschaftlichen Beschränkungen und zur Geschlechterdimension politischer Bildung, zur Ideologiekritik und zu Grundlinien wirksamen pädagogischen Handelns gegen Rassismus und Antisemitismus widmet sich der Band verschiedenen Spezialaspekten der Bildung »gegen Rechts«: von ihren Orten (Gedenkstätten, soziale Arbeit) und Medien (Kinder- und Jugendbuch) bis hin zu spezifischen Herausforderungen in Zeiten von Deradikalisierungseifer und besorgter Bürgerlichkeit.

Der Band schließt thematisch an den 2014 erschienenen FIPU-Erstling “Rechtsextremismus: Entwicklungen und Analysen” an.

Infos zur Herausgeberin: Die “Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit” (FIPU) ist ein loser Zusammenschluss von Wissenschafter_innen in Österreich mit einem gemeinsamen Forschungsinteresse: der Auseinandersetzung mit Ideologien der Ungleichheit und den sie tragenden politischen Akteur_innen. Im Dezember 2014 erschien “Rechtsextremismus. Entwicklungen und Analysen. Band 1” bei “mandelbaum kritik & utopie”.

Link zum FIPU-Blog: https://forschungsgruppefipu.wordpress.com/

 

Montag, 2. Mai 2016, 19 Uhr, im RC:

"ARASCH, DER HEIMKEHRER."
Szenische Lesung. (Ein Stück von Amir GUDARZI)

Die Reise eines Heimkehrers, der gar nicht heimkehren will. Eine Reise, die sich nicht wie eine solche anfühlt. Eine innere Reise durch die eigene Seele und Geschichte, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verknüpft. Gekommen aus dem Iran, leben in Wien und am Ende heimkehren an einen neuen Ort. Wie ist das möglich? Er, Arasch, leiht uns seine Augen, damit wir seine Perspektive auf unsere gewohnte Stadt Wien haben können. Sein Angebot ist nur einmalig: es lesen.

Mit: Amir GUDARZI, Alexander ABSENGER, Natalie Ananda ASSMANN, Denise TEIPEL, David JAKOB, Lisa WEIDENMÜLLER, Pouyan KHERADMAND.

 

Donnerstag, 28. April 2016, 19:30 Uhr, im RC:

LESUNG AUS DEM KOLLEKTIVROMAN "WOLLEN SCHON"

Wer lässt sich schon auf eine Wette mit einem Toten ein? Wer stellt das eigene Leben für drei Jahre auf den Kopf, um kollektiv zu arbeiten? Und was werden die Nachbar_innen denken? Zehn Personen reisen an. Verstrickungen und Differenzen, Ressentiments und Fantasien reisen mit. Elf Autor_innen haben sich fast vier Jahre gemeinsam mit der Frage beschäftigt, wie freies, gemeinsames Forschen aussehen könnte, wenn keine ökonomischen Zwänge bestünden.

Es lesen und diskutieren aus dem Kollektiv Roman zumindest: Veza QUINHONES-HALL, Eva SCHÖRKHUBER, Heide HAMMER, Natalie DEEWAN und Kurto WENDT.

Moderation: Alexander EMANUELY (RC).

 

Dienstag, 26. April 2016, 19 Uhr, im RC:

MUSEALISIERUNG DER ERINNERUNG

Das Waldheim Holzpferd, Symbol einer antinazistischen und aufgeklärten Zivilgesellschaft, ist bis 4. Mai 2016 im Wien Museum ausgestellt. Im „Pferdestall“, dem Republikanischen Club, wird derweil über die Möglichkeiten und die Schwierigkeiten diskutiert, Erinnerung lebendig zu halten….

Es diskutieren: Eva BLIMLINGER (Historikerin und Rektorin der Akademie der bildenden Künste), Ruth BECKERMANN (Kunsthistorikerin, Filmemacherin), Matti BUNZL (Anthropologe, Kulturwissenschaftler und Direktor des Wien Museums) und Sibylle SUMMER (RC).

 

Sibylle SUMMER, Ruth BECKERMANN, Matti BUNZL, Eva BLIMLINGER

Lucia HEILMAN

Rudolf GELBARD

Ari RATH

Mitch ASH

Rudolf GELBARD

Joanna NITTENBERG

Peter HUEMER

Montag, 18. April 2016, 19 Uhr, im RC:

DAS GRÜNE BAND EUROPAS – QUO VADIS?

Das Grüne Band Europas, ­das sind die wertvollen Natur- & Kulturräume entlang der ehemaligen Grenze, die das politisch westliche vom östlichen Europa bis 1989 trennte. Der österreichische Abschnitt erstreckt sich vom Dreiländereck Böhmen, Bayern und Oberösterreich bis zum Dreiländereck Österreich, Slowenien, Italien. Alle GreenBelt-Projekte erfolgen grenzüberschreitend. Die derzeitigen europäischen Entwicklungen gefährden daher sehr viel mehr als die "offenen Ländergrenzen".

Zu den Entwicklungen und historischen Belangen diskutieren: Alois LANG (Leitung der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit & Ökotourismus, Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel, Illmitz; Fachmann des Themenkreises "Das Grüne Band" seit seinen Ursprüngen 1989), Arthur SPIEGLER (Geograph in Wien. Langzeit- Befasster in Landschaftsfragen und historischen Kleinstädten, u.a. mit dem Grünen Band Europas. Mit "Österreichischer Dorferneuerung" im ÖKL groß geworden. Gründer von ECOVAST Austria, Vizepräsident von ECOVAST International).

Moderation: Brigitte MACARIA (Generalsekretärin von Ecovast Austria; Projektkoordinatorin zahlreicher Workshops & Diskussionsrunden entlang des Grünen Bandes; Semiotikerin, Kuratorin).

 

Dienstag, 12. April 2016, 19 Uhr, im RC:

WALDHEIM – 30 JAHRE DANACH

Was vor 30 Jahren das Land umtrieb, wirkt bis heute fort. Die Auseinandersetzung rund um die NS-Vergangenheit des damaligen Bundespräsidentschaftskandidaten markierte einen Wendepunkt. Der Mythos, Österreich sei nichts als das erste Opfer Hitlers gewesen, wurde obsolet. Die österr. Beteiligung am Nationalsozialismus und seinen Verbrechen wurde erörtert. Am 12.4. machen wir nochmals eine Rückblende auf die Ereignisse vor 30 Jahren….

Am Podium:
Georg TIDL (Der damalige ORF Journalist und Historiker deckte bereits 1985 die Kriegsvergangenheit Kurt Waldheims auf. 30 Jahre später beschreibt Georg Tidl in seinem Buch „Waldheim – Wie es wirklich war“, was damals vorgefallen ist, wer sein Hauptinformant war und warum er dreißig Jahre geschwiegen hat) und Doron RABINOVICI (Schriftsteller, Historiker, Mitbegründer des RC).

Moderation: Erich KÖNIG (Bsa Medien).

Eine gemeinsame Veranstaltung des Republikanischen Clubs – Neues Österreich mit der Bundesfachgruppe Medienberufe im BSA und BSA Döbling.

 

Donnerstag, 7. April 2016, 19 Uhr, im RC:

IF WE DON’T DO IT, NOBODY WILL

Dafroza GAUTHIER (CPCR), Alain GAUTHIER (CPCR), Alain DAVID (LICRA-Frankreich).

Moderation: Alexander EMANUELY. Einleitende Worte: Ancilla UMUBYEYI.

Der 7. April ist der Tag des Gedenkens an das Genozid an den Tutsis in Ruanda. Schätzungsweise über eine Million Menschen wurden innerhalb von drei Monaten ermordet. Viele der Mörder sind jedoch noch auf freiem Fuß und konnten der Justiz bisher entkommen. Man schätzt, dass 100 von ihnen in Frankreich leben. 2001 gründeten Dafroza und Alain Gauthier, eine ruandische Chemikerin und ein französischer Schuldirektor, beide seit Jahrzehnten verheiratet und in Reims lebend, das Collectif des Parties Civiles Pour le Rwanda (CPCR – Kollektiv der Zivilkläger für Ruanda) und machen seitdem das, was eigentlich die Staatsanwaltschaft machen sollte: Sie suchen nach den Mördern. „If we don’t do it, nobody will“ haben die Gauthiers 2014 in einem Interview mit der New York Times gesagt. Wieso scheinbar sonst niemand was tut und wieso in Frankreich der Genozid in Ruanda ein Tabuthema ist, darüber wird auch Alain David berichten, dessen Menschenrechtsorganisation LICRA aktiv das Ehepaar Gauthier und ihren Kampf unterstützt.
Teilweise in französischer Sprache und mit Übersetzung.

Artikel im Standard vom 11. April 2016: http://derstandard.at/2000034434509/Ruanda-Genozid-Ein-Ehepaar-auf-der-Suche-nach-den-Taetern

 

 

Mittwoch, 6. April 2016, 19 Uhr, im RC

FREEMA GOTTLIEB (NY) ZU GAST:
SAVING JEWS IN THE EARLY DAYS OF THE ANSCHLUSS
von Rabbi Wolf GOTTLIEB (Founder of the Vienna Jugendalijahschule)

Freema GOTTLIEB wurde als Tochter von Wolf Gottlieb und von dessen Frau Betty (Bracha), geborene Rosen, in London geboren. Die Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin wuchs in Glasgow auf und studierte in Cambridge. Sie schrieb das Buch The Lamp of God. A Jewish Book of Light (1989) und publizierte u.a. in: Jewish Quarterly, Jewish Chronicle, Times Literary Supplement, Midstream, Jewish Week und New Republic.

Moderation: Evelyn ADUNKA.

Eine Kooperation des RC mit der Theodor Kramer Gesellschaft und der Frauen AG der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung (öge). Mit Unterstützung des Jewish Welcome Service.

Rabbiner Wolf GOTTLIEB (1910 Plancza Mala, Polen, 1976 Jerusalem) studierte an der Wiener israelitisch theologischen Lehranstalt und leitete in Wien von Juli bis Oktober 1938 die religiöse Jugendaliahschule. Nach seiner Flucht war er Rabbiner in Glasgow und Jerusalem.

 

Dienstag, 5. April 2016, 19 Uhr, im RC:

KRISE DER MENSCHENRECHTE IM LAND DER MENSCHENRECHTE

Alain DAVID (LICRA-Frankreich) und Alexander EMANUELY (LICRA-Österreich) im Gespräch über Frankreich – u.a. über Antisemitismus einst und jetzt, von jenem der Vorstädte bis zu jenem der Philosoph_innen, über den Umgang mit Flüchtlingen, über den Rechtsruck in der Gesellschaft und über die Möglichkeiten gegen all das und für die 1789 ausgerufenen Menschenrechte zu arbeiten.

Alain DAVID ist Philosoph, Schüler von Jacques Derrida und Emmanuel Lévinas, Programmdirektor am Collège International de Philosophie in Paris, Gastprofessor an der Universität Stuttgart sowie der Universität Klagenfurt. Weiters ist er Vorstandsmitglied der LICRA (Ligue Internationale Contre le Racisme et l'Antisémitisme) in Paris, einer der größten Organisationen Frankreichs, die sich im Namen der Menschenrechte gegen Rassismus und Antisemitismus einsetzt.

 

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