LICRA – Ligue Internationale Contre le Racisme et l'Antisémitisme – Österreich
Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus
1010 Wien, Rockhgasse 1
www.repclub.at/licra_austria
licra.oesterreich2(AT)gmail.com
Die LICRA in Österreich
Die Mutterorganisation wurde 1928 in Paris gegründet, damals noch mit dem Namen LICA (Ligue Internationale Contre l’Antisémitisme), und zwar zu einer Zeit, in der Antisemitismus in Europa wieder verstärkt die Tagespolitik bestimmte und Steckenpferd etlicher politischer Massenbewegungen war. Der Gründer der LICA, Bernard Lecache, sammelte Leute um sich, wie Albert Einstein, der an den deutschen Universitäten schon einen Vorgeschmack dessen, was kommen sollte, erlebt hatte, die Frauenrechtlerin Séverine, SchriftstellerInnen und KünstlerInnen wie Joséphine Baker, die Comtesse de Noailles, Romain Rolland und Joseph Kessel und Politiker wie Edouard Beneš, Thomas Masaryck und Léon Blum, welcher sich seinerseits schon aktiv für Alfred Dreyfus eingesetzt hatte. 1931 zählte die LICA in Frankreich bereits über 10.000 Mitglieder.
Nach 1945 sah es die LICA als Hauptaufgabe den „Anfängen zu wehren“, was hieß: die Geschichte der Shoah aufzuarbeiten, sich für die Nichtverjährung der Verbrechen gegen die Menschlichkeit einzusetzen, gegen Menschenverachtung aufzuklären und zu erziehen und ein Antidiskriminierungsgesetz zu fordern, um Rassismus und Antisemitismus effektiv bekämpfen zu können. 1979 wird der Verein in LICRA – Ligue Internationale contre le Racisme et l’Antisémitisme umbenannt. Bald gibt es Sektionen in der Schweiz, in Belgien, den USA.
Im Februar 2001 wurden die Wiener Sektion der LICRA gegründet. 2002 fand das Symposium Fluchtpunkte/Treffpunkte statt und 2003 "Frauen im Widerstand", weiters wurde mehrere Jahre die Zeitschrift Context XXI herausgegeben. Die derzeitgen Vorsitzenden von LICRA-Österreich sind Alexander Emanuely und Judith Goetz.
In den letzten beiden Jahren haben wir in Kooperation mit der Theodor Kramer Gesellschaft und der österreichischen HochschülerInnenschaft die zwei folgenden Bücher mitherausgegeben:
EXIL- Ein Lesebuch
Hg. Alexander Emanuely, Judith Goetz und Thomas Wallerberger. Wien: Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft 2012. 160 Seiten. Euro 12,-. ISBN: 978-3-901602-47-4.
Das EXIL-Lesebuch versucht die Stimmen jener Menschen in den Vordergrund zu stellen und sie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, die als wichtige ZeitzeugInnen ihre Erfahrungen und Emotionen im Exil festhielten, wie Annette Richter, Stella Rotenberg, Otto Harpner, Anna Krommer, Bill Spira, Hermann Hakel, Berthold Viertel, Susanne Wantoch, Ernst Ritter, Bruno Schwebel und Alfredo Bauer. Das Lesebuch soll auch einen ersten Einblick in die Exilforschung ermöglichen, wichtige Erkenntnisse zusammenzufassen sowie aufgeworfenen Fragen Antworten geben. Dabei vermitteln uns die AutorInnen Susanne Alge, Rita Thalmann, Konstantin Kaiser und Siglinde Bolbecher deutlich, dass die Exilforschung weit davon entfernt ist, zum Stillstand zu kommen bzw. kommen zu dürfen. Besonders freut es uns daher auch, dass wir drei Studierende, bzw. junge ForscherInnen – Jill Meißner, Martin Krempel und Irene Messinger – dafür gewinnen konnten, ihre eigenen Arbeiten mit bislang unveröffentlichten Forschungsergebnissen für die vorliegende Publikation zur Verfügung zu stellen.
2011 ist "MÄRZ. Literatur und Gedächtnis. März 1938" in Kooperation mit der Österreichischen HochschülerInnenschaft und LICRA-Österreich erschienen. Mit "EXIL" wird die Reihe fortgesetzt, diesmal haben wir die ÖH-Salzburg als zusätzliche Kooperationspartnerin dazugewonnen. Es sind weitere Bände geplant, eines zum Widerstand und eines zum Leben der Verfolgten, Exilierten, WiderstandskämpferInnen nach 1945.
MÄRZ. Literatur und Gedächtnis. März 1938. Ein Lesebuch.
Hg. Judith Goetz, Alexander Emanuely. Wien: Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft 2011. 176 Seiten. Euro 12.- ISBN: 978-3-901602-44-3
Mit Beiträgen von: Alfredo Bauer, Ruth Beckermann, Alexander Emanuely, Martin Esslin, Claire Felsenburg, Judith Goetz, Michael Guttenbrunner, Konstantin Kaiser, Fritz Kernau, Ruth Klüger, Lili Körber, Trude Krakauer, Theodor Kramer, Danny Leder, Janko Messner, Erika Mitterer, Wolfgang Neugebauer, Emilie Reich, Maximilian Reich, Sabine Plakolm-Forsthuber, Stefan Pollatschek, Elke Rajal, Edith Rosenstrauch-Königsberg, Stella Rotenberg, Bil Spira, David Vyssoki, Thomas Wallerberger.
(Zu bestellen unter office(AT)theodorkramer.at oder für Studierende unter mere(AT)oeh.ac.at)