Republikanischer Club - neues Österreich

Freitag, 16. Jänner 2026, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19.30 Uhr

 

Buchpräsentation „bei goethe ist stop“

Norbert C. Kasers Brixner Rede aus dem Jahr 1969

Roland INNERHOFER (Germanist) und der Herausgeber Matthias BREIT präsentieren das Buch mit einem Ausschnitt aus dem Mittschnitt von Kasers Rede im August 1969.

Rainer EGGER liest Lyrik, Prosa und Briefe von Norbert C. Kaser.

Seine Brixner Rede, die der 1978 mit 31 Jahren verstorbene Norbert C. Kaser am 27. August 1969 bei der Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft hielt, wird nicht zu Unrecht immer wieder als Geburtsstunde der neuen Südtiroler Literatur bewertet. Denn Kaser Rede ließ es nicht an Klarheit mangeln: „Bei Goethe ist stop. Goethe, die große Warntafel an der Kreuzung nach Süden … So sind unsere Dichter, so ist auch unser Dichterbild : verlogen, verkitscht und kraftlos. Gesänge an die Abendsonne im Bozner Talkessel, Trauer, Tränen und immer wieder Herbst.“

Der Germanist Roland Innerhofer in einem Interview über die Aktualität von Norbert C. Kaser: „Was wir in ganz Europa und darüber hinaus nach wie vor beobachten können, ist die Instrumentalisierung einer affirmativen, sterilen ‚Heimatkunst‘ für antidemokratische, autoritäre politische Zwecke. Doron Rabinovicis paradoxe Aussage: ‚Für uns heutzutage ist Heimat der Ort, an dem einem am fremdesten zumute ist‘, trifft auch auf Kaser zu. Die vehemente Kritik an den Südtiroler Zuständen zeugt von einer innigen Verbundenheit: Zuhause ist man an dem Ort, wo man sich für das Verhalten seiner Bewohnerinnen, seiner Landsleute schämt. Für eine solche heimatverbundene und zugleich kritische Haltung ist Kasers Werk, seine polemischen Stellungnahmen inbegriffen, exemplarisch und nach wie vor unverzichtbar.“

Diese Rede ist ergänzt mit zwei Aufsätzen zum Kontext im Innsbrucker HAYMON Verlag erschienen.

 

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