Montag, 28. November 2022, 19 Uhr, im RC, Fischerstiege, 1010:
INFLATION UND VERTEILUNG:
Wie wirken Lohnpolitik, Preisregulierung und geldpolitische Interventionen?
Im Sept. 2022 lag die Inflationsrate bei etwa 11%. Die – nach Jahrzehnten geringer Inflation – ungewohnt hohen Preissteigerungen sind auf teure Energiebelieferung, Engpässe in Lieferketten und Preissetzungsmacht in manchen Branchen zurückzuführen. Die EZB erhöht die Zinssätze trotz trüben konjunkturellen Aussichten. Unternehmen behaupten, die exorbitanten Kosten ohne staatliche Unterstützung nicht stemmen zu können und warnen vor einer Lohn-Preis-Spirale bei zu hohen Lohnabschlüssen. Die Gewerkschaften skandieren „Preise runter“ als Auftrag an den Staat, regulierend in die Preisgestaltung einzugreifen. Sie verweisen auf die Extraprofite mancher Unternehmen und prognostizieren zunehmende Armutsgefährdung und eine Zuspitzung der Verteilungskonflikte, wenn die Löhne nicht ausreichend steigen.
Es diskutieren: Lea STEININGER, Ökonomin am Institut für Internationale Wirtschaft der WU Wien, am wiiw (Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche) und an der University of California, Berkeley. Sie forscht zu monetärer Theorie, Makro-Finanzen und Geldpolitik.
Benjamin BITTSCHI, Ökonom am WIFO, im Forschungsbereich Arbeitsmarkt, Einkommen und soziale Sicherheit.
Michael ERTL, Ökonom in der Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik der AK Wien. Er arbeitet zu den Themen Konjunktur und Ungleichheit.
Moderation: Bettina HAIDINGER (BEIGEWUM) http://www.beigewum.at/