Donnerstag, 18. November 2021, 19 Uhr, im RC
Fehlende Puzzleteile
Schreiben über die eigene Familiengeschichte ist immer auch Schreiben über historische Verhältnisse. In Österreich verlangt dies notwendigerweise eine Auseinandersetzung mit dem Zweiten Weltkrieg, der Shoah, mit Fragen von Verantwortlichkeit über Generationen hinweg und danach, welches Wissen diese Verantwortlichkeit bedingt.
Mit welchem Wissen werden die heutigen Enkel*innen und Urenkel*innen von Überlebenden, Täter*innen und Mittäter*innen ausgestattet? Von wem? Wie ist eine Verhandlung komplexer historischer Verhältnisse, unter anderem der eigenen Familiengeschichte, möglich, ohne in Fallen der Vereinfachung und Relativierung zu tappen?
Wie lernen wir, eigene kritische Positionen zu entwickeln und uns zu aktuellen faschistischen Tendenzen zu verhalten?
Katherina Braschel diskutiert mit
Lara Marie Schabauer und Anna Weinkamer,
die beide aus ihren in der Zeitschrift „Zwischenwelt“ erschienenen Texten zum Thema lesen, über Schulbildung, historische Verantwortung und darüber, warum Emotionalisierung ein scheinbar unumgängliches, aber zu kritisierendes Puzzleteil in der literarischen Annäherung an die eigene Familiengeschichte ist.
Einleitung: Vladimir Vertlib,
Gestaltung und Moderation: Katherina Braschel
Eine Veranstaltung des Republikanischen Clubs – Neues Österreich, der Theodor Kramer Gesellschaft und der Zeitschrift „ZWISCHENWELT. Zeitschrift für Kultur des Exils und des Widerstands“.
Katherina Braschel
1992 in Salzburg geboren, lebt und arbeitet seit 2011 in Wien. Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft ebendort. Sie ist Redaktionsmitglied des Literaturmagazins &radieschen und Mitveranstalterin der Lesungsreihe AnnoLiteraturSonntag. Diverse Preise, darunter der Rauriser Förderungspreis und der Wortmeldungen Förderpreis, beide 2019. 2021 erhielt sie das Startstipendium für Literatur für die Arbeit an ihrem ersten Roman. Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien (u. A. PS – Politisch schreiben, SALZ, mosaik, Zwischenwelt,…). 2020 erschien ihr Debüt es fehlt viel in der edition mosaik.
Lara Marie Schabauer
Geboren 2000 in Salzburg, maturierte 2020 in ihrer Geburtsstadt an der HLWM mit Schwerpunkt auf Kommunikation und Mediendesign und studiert seit 2020 Soziologie an der Universität Wien. Die Leidenschaft für das Schreiben begleitet sie seit ihrer Kindheit. 2019 erreichte sie das Finale des Literaturwettbewerbs des Vereins der Literarischen Bühnen Wien.
Anna Weinkamer
Geboren 1998 in Wien, aufgewachsen in Salzburg, derzeit Studium der Germanistik an der Paris Lodron Universität Salzburg, Gewinnerin des Wiener Jugend Literaturpreises 2015, veröffentlichte u.a. in „SALZ. Zeitschrift für Literatur“ und in „ZWISCHENWELT. Zeitschrift für Kultur des Exils und des Widerstands“.