Mittwoch, 19. April 2023, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 19 Uhr
Zwei Freundinnen, zwei leben, zwei Bücher
Buchpräsentation und Gespräch
„SPÄT LIEBEN GELERNT. MEIN LEBEN“ von Erica FISCHER (berlin Verlag)
„KLARA SPIELT NICHT MIT“ von Susanne POLLAK (Picus Verlag)
Erica Fischer und Susanne Pollak kennen einander seit Ende der 1960er Jahre. Jede für sich haben sie nach der Niederschlagung des Prager Frühlings durch sowjetische Truppen im August 1968 mit tschechischen Dissidenten zusammengearbeitet. Gemeinsam haben sie sich ab Anfang der 1970er Jahre in der Aktion Unabhängiger Frauen (AUF) engagiert. Beide sind mit einigen Monaten Abstand im Exil ihrer linken Eltern geboren, Fischer in England, Pollak in Frankreich. Gemeinsam ist ihnen das Fernweh. Nach langen Jahren in Frankreich hat Susanne Pollak wieder in Wien Wurzeln geschlagen, Erica Fischer lebt seit 1988 in Deutschland. Als die Freundinnen in den 1980er Jahren begannen, sich mit ihrem jüdischen Hintergrund auseinanderzusetzen, stellten sie noch mehr Gemeinsamkeiten fest: Ihre Familien haben ihnen wenig Schutz und Liebe geboten, doch Susanne und Erica haben den Weg in die Welt geschafft. Susannes jüngere Schwester jedoch wird von Krankheiten heimgesucht und erleidet einen tragischen Tod. Ericas jüngerer Bruder bleibt sein Leben lang von der Mutter abhängig und nimmt sich nach deren Tod das Leben. Beide Todesfälle erfolgen im selben Jahr. Mit: Erica FISCHER, 1943 in England geboren, wuchs in Wien auf und lebt heute in Berlin. Sie publiziert überwiegend für den berlin Verlag („Feminismus Revisited“ – 2019, „ALT – Na und?“- 2021). Im März 2023 ist die koreanisch-österreichische Familiengeschichte „Die Welt vor Suzie Wong“ (mit Suzie Wong) im österreichischen mandelbaum Verlag erschienen. Ihre dokumentarische Erzählung „Aimée & Jaguar“ (1994) wurde ein 20 Sprachen übersetzt und verfilmt. Susanne POLLAK, 1942 in Frankreich geboren, wuchs in Wien auf und lebt und arbeitet als Publizistin in Wien und Frankreich. 1994 erschien im Picus-Verlag ihr Roman „Familientreffen“ (2009 in französischer Übersetzung), in dem sie die Geschichte ihrer deutsch-österreichischen jüdischen Familie auf der Flucht vor den Nazis beschreibt. Moderation: Vanessa REDAK
Donnerstag, 27. April 2023, im RC, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien, Beginn: 18 Uhr
MEDIALE KLASSENGESELLSCHAFT: Warum wir über soziale Herkunft im Jour-nalismus sprechen müssen
Soziale Herkunft im Journalismus ist kaum Thema – und wird auch wenig beforscht. Zahlen aus Deutschland zeigen: Journalist*innen kommen überwiegend aus der gehobenen Mittel-schicht. Was bedeutet das für die journalistische Arbeit? Und braucht es in den Medienhäu-sern gezielte Förderung von (jungen) Journalist*innen aus Arbeiter*innenhaushalten? Podi-umsdiskussion mit: Amra DURIĆ (Chefredaktion von heute.at als Digital Project Managerin), Jürgen KLATZER (arbeitet als Redakteur für ORF), Olivera STAJIĆ (leitet derzeit das Video-Team bei der Tageszeitung STANDARD) und Brigitte THEISSL (leitende Redakteurin beim feministischen Magazin)
„ALLES GUTE PAPA TOT – Tragik und Komik der Emigration“
Eine Sammlung von Anekdoten aus dem Alltag der Menschen, die ab den 1960er Jahren als „Gastarbeiter“ aus Sudosteuropa, aus der Türkei und anderen Ländern nach Österreich und Deutschland kamen. Lustige, tragisch-komische, aber auch berührende Erzählungen von Ängsten, Sehnsüchten und Vorurteilen. Erlebte Geschichten von sprachlichen und kulturellen Missverständnissen in der neuen, noch „fremden Heimat“.
Buchpräsentation und musikalische Begleitung: Reza ALGÜL
Reza ALGÜL: Österreicher mit persischen Wurzeln ist Autor, Schriftsteller und Musiker. Als Sachbuchautor hat er in der Türkei mehrere Bücher zu den Themen Alevismus, Religion und Revolution veröffentlicht. 2015 erschien sein bis dato letztes Sachbuch „Der Alevismus: Eine Lehre, die Gott ins Verhör nimmt“, in deutscher Sprache.
Initiativen
Leon Zelman Preis 2021 der Stadt Wien
Am 13.9.2021 erhielten
der Republikanische Club – Neues Österreich und Likrat
LICRA – Ligue Internationale Contre le Racisme et l'Antisémitisme – Österreich Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus 1010 Wien, Rockhgasse 1 www.repclub.at/licra licra.oesterreich2(AT)gmail.com Die LICRA in Österreich Die Mutterorganisation wurde 1928 in Paris gegründet, damals noch mit dem Namen LICA (Ligue Internationale Contre l’Antisémitisme), und zwar zu einer Zeit, in der Antisemitismus in Europa […]