Republikanischer Club - neues Österreich

Leon Zelman-Preis für Dialog und Verständigung 2021 geht an das Projekt „Likrat“ und den Republikanischen Club – Neues Österreich

Anlässlich „40 Jahre Jewish Welcome Service“ werden 2021 zwei Preise vergeben. Die Auszeichnungen gehen an das Dialogprojekt „Likrat“ und den Republikanischen Club – Neues Österreich.

Der Preis wird seit 2013 in Erinnerung an Leon Zelman (1928-2007), dem langjährigen Leiter des Jewish Welcome Service und Chefredakteur der Zeitschrift „Das Jüdische Echo“ verliehen. Es werden Personen, Projekte und Organisationen, die sich im Sinne Zelmans aktiv für die Erinnerung an die Shoah, deren Erforschung sowie den „Kampf gegen das Vergessen und für den Dialog zwischen dem heutigen Österreich und den Überlebenden der NS-Verfolgung und insbesondere ihren Nachkommen als Basis für eine gemeinsame Zukunft einsetzen“, ausgezeichnet. Dies beinhaltet auch zivilgesellschaftliches Engagement, Eintreten gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, Bildungs –und Jugendarbeit wie Projekte, die den interkulturellen Dialog fördern.

Aufruf der Autorinnen und Autoren

Die Heuchelei der Regierung über menschliches Mitgefühl, den Schutz der Familie und Achtsamkeit im Umgang miteinander, ist nicht mehr zu ertragen. In allem, in dem sie mit ihren Handlungen solche Werte vorleben könnte, versagt sie. Nicht nur, dass sie sich außerstande sieht, Flüchtlingskinder in Österreich aufzunehmen, schiebt sie auch noch hier geborene Schülerinnen ab und beruft sich dabei auf ein unabänderliches Recht darauf bzw. auf eine unabänderliche Verpflichtung dazu.

Wer soll einer solchen Regierung glauben, dass sie in irgendeiner Frage aus Sorge um Menschen handelt? Wer soll einer solchen Regierung glauben, dass ihre Maßnahmen zum Schutz von Menschen vorgesehen sind? Welche Glaubwürdigkeit sollen Maßnahmen einer Regierung haben, die sofort alle ihre Appelle nach Mitgefühl und Verantwortung für andere außer Kraft setzen kann, wenn sie sich davon einen politischen Vorteil verspricht?

Die österreichische Regierung ist durch diese Abschiebung nicht nur den abgeschobenen Kindern und ihren Familienangehörigen mit Menschenverachtung begegnet, sie hat sie auch durch die Missachtung der Unterstützung zahlreicher unmittelbar Beteiligter zum Ausdruck gebracht.

Es geht nicht darum, wer gegen wen wie in der Regierung gehandelt hat und ob wer wen zur Nichtbeachtung von Gerichtsbeschlüssen auffordert, wie das jetzt zur Diskussion zu stellen versucht wird, es geht darum, dass unmenschliches Handeln unmenschliches Handeln bleibt und dass es immer Optionen zu menschlichem Handeln gibt. Es darf niemandem erlaubt werden, unmenschliches Handeln schönzureden.

Es gibt nur eine Lösung: Die umgehende Rückkehr der Ausgewiesenen. Dem Vollzug der Abschiebung muss eine sofort in Kraft tretende unbefristete Daueraufenthaltserlaubnis folgen. Ein solcher Fall von Abschiebung darf sich in Österreich nie wieder wiederholen.

Gerhard Ruiss, Helene Maimann, Robert Schindel, Alfred Komarek, Lukas Resetarits, Reinhold Bilgeri, Franzobel, Monika Helfer, Michael Köhlmeier, Heidrun Primas, Andreas Vitasek, Daniel Wisser, Elfriede Jelinek, Helmuth A. Niederle, Olga Flor, Marlene Streeruwitz, Anna Weidenholzer, Raoul Schrott, Sven Hartberger, Doron Rabinovici, Erika Pluhar, Gerhard Zeillinger, Mercedes Echerer, Beppo Beyerl, Chris Lohner, Robert Menasse, Rubina Möhring, Sabine Gruber, Julya Rabinowich, Sylvia Treudl, Gabriele Russwurm-Biro, Gregor Fink, Gerhard Altmann, Peter Paul Wiplinger, Siljarosa Schletterer, Ludwig Laher, Hellmut Butterweck, O.P. Zier, Nils Jensen, Heinz Lunzer, Renate Welsh, Erika Kronabitter, Anna Baar, Christl Greller, Hahnrei Wolf Käfer, Elisabeth R. Hager, Manfred Chobot, Evelyn Steinthaler, Petra Piuk, C. H. Huber.

Der Aufruf der IG Autorinnen und Autoren wurde von Gerhard Ruiss (gr@literaturhaus.at) koordiniert.

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