Republikanischer Club - neues Österreich

Donnerstag, 27. Februar 2020, 19 Uhr, im RC

 

***  ABGESAGT !!!!  ***  wegen eines Unfalls

„CARL BERNHARD BRÜHL: Arzt, Zootom, Volksbildner, Feminist“

Vortrag von Prof. Anton SZANYA.

Musikalische Begleitung: Reza ALGÜL & Mohammadreza AZIN

Am 5. Mai jährt sich der Geburtstag des Anatomen, Volksbildners und Feministen Carl Bernhard Brühl zum 200sten Mal. Nach dem Besuch in seiner Geburtsstadt Prag nahm er im Jahr 1839 an der Wiener Universität das Studium der Medizin auf. Bald geriet der in Gegensatz zu den verkrusteten Methoden und Strukturen des universitären Unterrichts. Am 13. März 1848, dem Tag des Ausbruchs der Revolution in Wien, forderte er vor den niederösterreichischen Ständen und in Flugblättern Lern- und Lehrfreiheit und den freien Zugang zur höheren Bildung für jedermann. Gemeinsam mit dem Psychologen Ernst von Feuchtersleben arbeitete der Pläne zur Errichtung eines Naturhistorischen Instituts in Wien aus, das seinen Zielvorstellungen entsprechen und der Kristallisationspunkt für eine naturwissenschaftliche Fakultät an der Wiener Universität werden sollte. Mit dem Sieg der Reaktion über die revolutionären Bestrebungen verlor Brühl alle beruflichen Aussichten. Während in Wien mit der römischen Kirche ein Konkordat ausgehandelt wurde, das der Kirche entscheidenden Einfluss auf das Bildungswesen gewährte, unternahm er weite Reisen, die ihn von Neapel im Süden bis Edinburgh im Norden führten. Die 32. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte im September 1856 in Wien bot Brühl die Gelegenheit, mit dem Unterrichtsminister Leo Graf Thun-Hohenstein in Kontakt zu treten, der ihm im folgenden Jahr eine Professorenstelle an der Universität Krakau vermittelte. Von 1858 bi 1861 bekleidete er dann die Lehrkanzel für Zoologie an der Universität Pest. Ab dem Jahr 1861 war Brühl bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1890 als Vorstand der Zootomischen Instituts Professor an der Wiener Universität. An diesem Institut veranstaltete er sehr zum Missfallen der Kollegenschaft unentgeltliche Sonntagsvorlesungen für Frauen und Männer jeglichen Standes. Dieser Vorlesungen erfreuten sich großer Beliebtheit. Sie wurden jeweils von mehreren hundert Personen besucht. Ab den 70er Jahren setzte Brühl sich auch vermehrt für die Zulassung von Frauen zum Universitätsstudium ein und unterstützte auch Frauenvereine mit diesen Zielsetzungen. Auch damit machte sich Brühl unter den Kollegen keine Freunde. Als Zoologe vertrat Brühl die Evolutionstheorie Darwins, was ihn wiederholt in Gegnerschaft zu klerikalen Kreisen setzte. Im Jahr 1890 versuchten diese in einer als „Affäre Brühl“ bekannten Pressekampagne die wissenschaftliche und bürgerliche Existenz Brühls zu ruinieren.

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