AUFRUF ZUR SOLIDARITÄT
Aufruf zur Solidarität!
Aufruf, der Ende August 2015 initiiert wurde, um auf die damals skandalösen Zustände in Traiskirchen aufmerksam zu machen.
Der Skandal ist Methode. In Traiskirchen wird täglich gegen die Menschenrechte und gegen die Menschenwürde verstoßen. Im Lager erhalten die Flüchtlinge nicht Asyl. Im Gegenteil. Sie werden Krankheiten, Dreck, Massennot, Schande und Schmach anheim gegeben. Sie suchen Schutz in Europa und stoßen auf ein Elend, das oft an jenes Leid erinnert, dem sie mit letzter Kraft entrinnen konnten. Der Ausnahmezustand ist zum Alltag geworden. Während Politik und Bürokratie versagen, beweisen Zivilgesellschaft und örtliche Initiativen jene Verantwortung und Anteilnahme, die den Zuständigen fehlt. So wie viele kleine Gemeinden beweist die Stadt Wien durch manch gezielte Initiative, dass die Kraft offizieller Organisation mit der Bereitschaft der Bevölkerung zu helfen unaufdringlich möglich ist.
Wir erleben eine tägliche Demonstration des Mitgefühls, die nicht zum Protest aufruft, sondern zur Mithilfe. In den letzten Tagen kommt es zu Manifestationen der Solidarität, die alle Angstmacher Lügen straft. Das Volk, in dessen Namen die Populisten zu reden vorgeben, ist nicht so, wie uns die Scharfmacher des Ressentiments glauben machen wollen. Das Engagement so vieler Menschen läßt die Regierung noch hilfloser und die Hetzer als Nutznießer der Not aussehen. Bloße Hilfsbereitschaft ist zu einem Akt des Widerstands gegen Rassismus und Gleichgültigkeit geworden. Es ist Zeit, Menschlichkeit zu beweisen und Verantwortung zu übernehmen.
Dieser Aufruf zählt in der Folge viele, wenn auch sicher nicht alle wunderbaren Initiativen auf, die wir unterstützen wollen. Indem wir uns jetzt diesen Projekten anschließen, die auf verschiedene Weise, den Flüchtlingen helfen, bieten wir nicht allein anderen Schutz, sondern vor allem uns selbst.
Zivilgesellschaft darf nicht bloß ein Protestverein sein, sondern ist zugleich ein unabhängiger Versuch zur besseren Welt.
Heute leben tausende Menschen in Österreich in einem Unglück, wie wir es für die Nachkriegszeit nicht vorstellbar gehalten haben, weshalb der Protest gegen die Missstände allein nicht genügen kann. Daher dieses Angebot, im Kreis der vielen Engagierten zur Helferin oder zum Helfer zu werden. Kämpfen wir so für die Menschenrechte im eigenen Land und für ein Österreich, das uns nicht fremd werden darf.
Gertraud AUER, Philipp BLOM, Isolde CHARIM, Barbara COUDENHOVE-KALERGI, Oskar DEUTSCH, Andrea Maria DUSL, Raimund FASTENBAUER, Olga FLOR, Karl-Markus GAUSS, Sabine GRUBER, Josef HASLINGER, André HELLER, Friedrun HUEMER, Peter HUEMER, Raoul KNEUKER, Gertraud KNOLL-LACINA, Ferdinand LACINA, Hanno LOEWY, Anton MIMRA, Karl MARKOVICS, Lydia MISCHKULNIG, Robert MISIK, Rubina MÖHRING, Manfred NOWAK, Cornelius OBONYA, Elisabeth ORTH, Klaus OTTOMEYER, Anton PELINKA, Martin POLLACK, Doron RABINOVICI, Julya RABINOWICH, Judith RABFOGEL-SCHEER, Ingrid und Christian REDER, Lukas RESETARITS, Willi RESETARITS, Peter ROSEI, Stefan RUZOWITZKY, Anja SALOMONOWITZ, Birgit SAUER, Robert SCHINDEL, Hermann SCHMID, Heide SCHMIDT, Susanne SCHOLL, Christine SCHOLTEN, Rudolf SCHOLTEN, Elisabeth T. SPIRA, Eva SPREITZHOFER, Mary STEINHAUSER, Katharina STEMBERGER, Kurt STOCKER, Terezija STOISITS, Sibylle SUMMER, Hannes TRETTER, Ulrike TRUGER, Vladimir VERTLIB, Manfred WAGNER, Kitty und Peter WEINBERGER, Beate WINKLER, Ruth WODAK.
Liste von Initiativen, die wir unterstützen wollen:
Caritas: https://www.caritas.at/hilfe-beratung/migrantinnen-fluechtlinge/
Diakonie Flüchtlingsdienst: https://fluechtlingsdienst.diakonie.at/
Volkshilfe: http://www.volkshilfe.at/
Ärzte ohne Grenzen Österreich: https://www.aerzte-ohne-grenzen.at/
Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs: www.samariterbund.net/aktion-menschlichkeit
Hemayat: http://www.hemayat.org/
Amnesty International Österreich: https://www.amnesty.at/de/
Reporter ohne Grenzen: http://www.rog.at/
Hilfe für Flüchtlinge in Wien: http://www.wien.gv.at/gesellschaft/fluechtlinge/index.html
Frau Bock: http://www.fraubock.at/aktuelles/
Asylkoordination: http://www.asyl.at/
SOS Mitmensch: www.sosmitmensch.at
Asyl in Not: http://www.asyl-in-not.org/
Integrationshaus: www.integrationshaus.at
Übersichtsseite über Projekte für Flüchtlinge in Wien und Traiskirchen: http://www.humanitaet.org/
connect.erdberg: http://www.kinderfreunde.at/News/Newsarchiv/connect.erdberg
Nachbarinnen: www.nachbarinnen.at
Flüchtlinge Willkommen: http://www.fluechtlinge-willkommen.at/
U.a.
Sowie all die zahlreichen, wunderbaren, privaten Initiativen, die ihre Berichte aus Traiskirchen auf Facebook und anderen sozialen Foren teilen.
Impressum: Republikanischer Club – Neues Österreich, Rockhgasse 1, 1010, office@repclub.at, www.repclub.at
Aufruftext als PDF:
Presseschau:
http://religion.orf.at/stories/2728180/
http://wien.orf.at/news/stories/2728788
http://derstandard.at/2000021481991/Demos-gegen-Asylpolitik-in-ganz-Oesterreich
http://www.tt.com/home/10436115-91/asyl—gro%C3%9Fdemonstration-am-3.-oktober-in-wien-geplant.csp
http://www.österreich.at/chronik/Oesterreich-hilft-den-Fluechtlingen/202318060
http://www.oe24.at/oesterreich/politik/Grossdemo-fuer-menschliche-Asylpolitik/202172486
http://www.kathpress.at/site/nachrichten/database/71961.html
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Interview mit Ruth WODAK in der "Zeit" vom 24. September 2015:
"Fantasierte Bedrohungen", Die Zeit Nr. 39/2015, Seite 13 und Seite 14
sowie der Flyer zum Buch von Ruth WODAK: