Republikanischer Club - neues Österreich

Donnerstag, 3. Dezember 2015, 19.30 Uhr, Einlass 19 Uhr, Eine gemeinsame Veranstaltung im Psychosozialen Zentrum ESRA, Tempelgasse 5, 1020 Wien:

MEINE ERSTEN 100 JAHRE
Die Zeitzeugin Elsie SLONIM spricht mit der Kulturhistorikerin Lisa FISCHER über ihr ereignisreiches Leben

Elsie SLONIM hat eines der gewalttätigsten und turbulentesten Jahrhunderte der menschlichen Geschichte erlebt – die letzten 100 Jahre. Eine Jüdin, die in Baden bei Wien aufgewachsen ist, die Shoah überlebte, wäh-rend der Rest der Familie starb. Sie erlebte die letzte Blütezeit des britischen Kolonialismus auf Zypern und verlor mit 93 Jahren durch den Kollaps der Lehman-Bank wieder ihr gesamtes Vermögen. Anlass für das Verfassen ihrer Memoiren, um sich einen Lebensunterhalt zu verdienen. Sie lebt seit dem Einmarsch der türkischen Armee als einzige Zivilistin im türkischen Militärsperrgebiet von Nikosia (Zypern).

Elsie SLONIM wird im Zwiegespräch mit der bekannten Historikerin Lisa FISCHER mit persönlichem Einblick über die wichtigsten Ereignisse der letzten 100 Jahre plaudern. Lisa FISCHER wird Ausschnitte aus dem Buch „ Rosen aus der Sperrzone – Verwurzelung verboten“ und aus den neuesten Kurzgeschichten vorlesen.
Begrüßung: Peter SCHWARZ (ESRA), Gespräch: Elsie SLONIM, Lisa FISCHER

Elsie SLONIM, geb. 1917, verbrachte ihre Jugend in Baden bei Wien und in Ungarn. Ihr Leben umfasst beinahe ein ganzes Jahrhundert und war von Vertreibung, Exil und persönlichen Rückschlägen gekennzeichnet – aber auch von einem unbändigen Willen, stets von Neuem zu beginnen und optimistisch in die Zukunft zu blicken. Elsie SLONIM hat zwei Weltkriege, die Weltwirtschaftskrise, den Nationalsozialismus und die türkische Invasion Zyperns aus nächster Nähe miterlebt. Die meisten Mitglieder ihrer Familie wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Gemeinsam mit ihrem Mann, einem Landwirtschaftspionier, lebte sie in Israel, um am Aufbau des Staates mitzuwirken. Sie lebt seit vielen Jahren in Zypern – seit dem Einmarsch der türkischen Armee als einzige Zivilistin im türkischen Militärsperrgebiet von Nikosia. Nachdem sie mit 93 Jahren durch den Zusammenbruch von Lehman Brothers fast ihr gesamtes Vermögen verloren hatte, begann sie mit dem Schreiben von Kurzgeschichten und ihrer Memoiren.

Lisa FISCHER ist Kulturhistorikerin, Ausstellungskuratorin und Journalistin.
Zu ihren zahlreichen Publikationen zählen „Lina Loos. Wenn die Muse sich selbst küsst“ (1994), „Schattenwürfe in die Zukunft. Kaiserin Elisabeth und die Frauen ihrer Zeit“ (1998), das 2003 erschienene Buch „Die Riviera an der Donau. 100 Jahre Strombad Kritzendorf“, in dem sie das Badeleben der Zwischenkriegszeit und die Geschichte des Bades während der NS-Zeit aufarbeitete, sowie „Liebe im Grünen – kreative Sommerfrischen im Schwarzatal und am Semmering“ (Wien 2014) und Musik in Theresienstadt, EntArteOpera 2015.

Eine gemeinsame Veranstaltung: ESRA, Zukunftsfonds der Republik Österreich, Jewish Welcome Service Vienna, Republikanischer Club – Neues Österreich

 

Lisa FISCHER, Elsie SLONIM

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